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0026 - Maringo, der Höllenreiter

0026 - Maringo, der Höllenreiter

Titel: 0026 - Maringo, der Höllenreiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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er die skelettierten Finger.
    Im nächsten Moment fielen die Fesseln. Die leuchtenden Lassos verschwanden.
    Maringo konnte sich wieder frei und ungehindert bewegen. »Kämpfe!« brüllte der Schwarze Tod ihn an. »Der Sieg gehört uns, der Schwarzen Magie!«
    Einen Atemzug später war die Hölle los! Ich stand dem Höllenreiter am nächsten. Wie vom Katapult geschleudert, sprang er auf die Füße.
    Auch das Pferd jagte hoch und warf sich wiehernd herum. Maringo suchte seinen Rappen, das Pferd lenkte ihn für ein paar Sekunden ab, und so erhielt ich meine Chance. Ich sprang ihn an.
    Im letzten Augenblick schleuderte er seinen Körper herum. Ich sah in das Gesicht mit dem blutroten V auf der Stirn, dann prallte ich gegen ihn. Gemeinsam fielen wir zu Boden. Nur im Unterbewußtsein hörte ich den Schrei und das helle Wiehern des Pferdes. Jetzt mußte ich kämpfen, alles daransetzen, um zu gewinnen.
    Mit beiden Fäusten umklammerte ich Maringos rechtes Handgelenk, riß den Arm hoch und zog den Höllenreiter schwungvoll auf die Füße. Er versuchte, sich aus meinem Griff zu drehen, doch ich hielt eisern fest. Wenn es ihm gelang, mich mit der magischen Lanze zu treffen, war es um mich geschehen. Er aktivierte sie.
    Eine Handbreit von meiner Brust entfernt wischte der Blitz vorbei und bohrte sich in den Boden.
    Ich gab nicht nach, preßte ihm mein Knie in den Rücken und drückte ihn so zurück.
    Wild schlug er mit der linken Hand um sich, traf mich ein paarmal hart, doch ich biß die Zähne zusammen und kämpfte weiter. Zoll für Zoll drehte ich seinen Arm. Mir war plötzlich die Idee gekommen, wie ich ihn besiegen konnte. Auch Maringo ahnte, was ich vorhatte. Er keuchte wild und drückte gegen meinen Griff. Nicht nachgeben! hämmerte ich mir ein. Nur nicht nachgeben!
    Und ich schaffte es. Winkelte den Arm so weit nach innen, daß die Spitze der Lanze genau auf seine Stirn zeigte. Maringo hatte nichts mehr entgegenzusetzen. Wahrscheinlich war er durch die Lichtlassos so geschwächt worden, daß er seine Kräfte nicht mehr entfalten konnte. Ein Ruck – und…
    ***
    Der Schrei war gellend.
    Ich ließ den Höllenreiter los und warf mich nach hinten. Nur weg aus der unmittelbaren Gefahrenzone. Hochaufgerichtet stand der Höllenreiter da. Seine Haut schimmerte plötzlich durchsichtig. Die Lanze war ihm in den untoten Körper gedrungen. Ich sah, wie sie bis in die Fußspitzen raste. Dann erfolgte eine grelle Lichtexplosion, ein letzter markerschütternder Schrei – und Maringo war nicht mehr.
    Keuchend warf ich mich herum.
    Suko lag auf dem Boden. Vor ihm hatte sich der Rappe auf die Hinterbeine gerichtet. Mit den Vorderhufen zielte er auf meinen Freund. Die Nüstern blähten sich. Jeden Augenblick konnte der Feuersturm daraus hervorbrechen. »Suko!« schrie ich.
    Mein Freund rollte sich über den Boden und schnellte dann weg von den tödlichen Hufen. Es wäre nicht mehr nötig gewesen.
    Urplötzlich brach das Pferd zusammen. Es schlug noch mit den Beinen, hob den Kopf, wieherte ein letztes Mal und wurde zu Staub. Geschafft! Oder?
    Aber da waren noch der Schwarze Tod und Manitou, sein Gegner.
    »Sieh doch, John!« rief Suko. Angespannt blickte er an mir vorbei. Ich drehte mich.
    Zum erstenmal in unserem Leben erlebten Suko und ich den Kampf zweier dämonischer Todfeinde…
    ***
    Es war ein einmaliges Schauspiel! Faszinierend, gewaltig und makaber zugleich. Zwei Geister der oberen Rangstufe bekämpften sich. Der eine gut, der andere schlecht. Wer würde gewinnen?
    Suko und ich waren zu Statisten degradiert, schauten aus sicherer Entfernung zu und drückten dem Geist des alten Indianers die Daumen.
    Der Schwarze Tod griff an. Er spielte seine Magie aus, die er bis ins kleinste Detail beherrschte. Aus seiner Faust schoß plötzlich eine Leuchtspur in den dunklen Himmel, nahm Kurs auf das Gesicht, zerfaserte kurz zuvor und breitete sich wie ein Blutregen aus.
    Der Dämon lachte. »Das war die erste Kostprobe!« rief er. »Und die nächste folgt sogleich.«
    Ein gewaltiges Rauschen war zu hören. Weit über uns mußte ein höllischer Sturm toben, der alles hinwegfegte, was sich ihm in den Weg stellte.
    Die roten Tropfen und das Gesicht waren plötzlich verschwunden.
    Neben mir atmete Suko schwer. Ich murmelte einen Fluch. Der Schwarze Tod aber wandte sich uns zu. »Jetzt gebt acht!« schrie er, breitete seine Arme aus – und…
    Plötzlich war das Gesicht wieder da. Und die Donnerstimme. »Nimm das, Verfluchter!« Etwas Helles

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