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0026 - Maringo, der Höllenreiter

0026 - Maringo, der Höllenreiter

Titel: 0026 - Maringo, der Höllenreiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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braune Tresenholz. »Wenn das Geschäft klappt, sind wir aus dem Schneider. Dann machen wir erst einmal eine Weltreise.«
    Susans Lächeln war mitleidig. »Versprich dir nur nicht zuviel davon. Den Mafiosi kann man nicht trauen.«
    »Ach was. Schließlich habe ich dem Bengel das Leben gerettet. Und die Spaghetti sind sehr familiär eingestellt. Die vergessen so etwas bestimmt nicht.«
    »Sie sind Gangster.«
    »Na und?«
    Susan atmete tief ein. »Ich habe erlebt, wie sich die Mafia damals unseren Schnellimbiß unter den Nagel reißen wollte. Zweimal haben sie die Einrichtung zertrümmert.«
    »Das ist doch etwas ganz anderes.«
    »Du mußt es ja wissen.«
    Das Steak wurde gebracht. Es lag auf einem extra großen Teller. Die Kräuterbutter verlief auf dem Fleisch. Glenn griff zum Besteck. »Das ist das Richtige«, sagte er und schnalzte mit der Zunge.
    Susan beschäftigte sich mit ihrem Salat. Ihr Mann aß mit gesundem Appetit. Er hatte seit dem Mittag nichts mehr zu sich genommen, es schmeckte ihm dementsprechend. Er bestellte sich auch noch eine Flasche Bier und leerte das erste Glas in einem Zug.
    »Ah«, sagte er, »das tat gut.« Dabei wischte er sich den Schaum aus dem Oberlippenbart.
    Als er das Glas wieder zurückstellte, sah er den alten Mann, der auf dem Hocker neben ihm Platz nahm. Glenn drehte sich ganz um und blickte in ein lustiges, kleines Augenpaar. Darunter befand sich eine Knollennase. Sonst war von dem Gesicht nichts zu sehen.
    Der Oldtimer trug Weidereiter-Kleidung. Jeans, ein kariertes Hemd und eine braune, ärmellose Weste darüber. »Good evening, Mister«, grüßte er. Glenn nickte zurück.
    Der Keeper wieselte herbei. Sein rechter Arm schnellte vor wie eine Lanze. Dabei wies der Zeigefinger auf die Brust des Alten. »Du bekommst hier nichts mehr, Herby. Es sei denn, du zahlst dein Bier sofort. Keinen Kredit, hat der Chef gesagt.«
    Herby bewegte ein paarmal den Mund, so daß der Bart auf- und abtanzte. Dann sagte er: »Als ich so jung war wie du, hätte es niemand gewagt, einen Älteren auch nur dumm anzusehen. Mein Vater war noch mit Wyatt Earp befreundet. Und ich hätte dir vor fünfzig Jahren beide Ohren abgeschossen, wenn du mich so behandelt hättest.«
    »Die alten Zeiten sind vorbei, Herby. Sorry. Kein Geld – kein Bier. So ist das.«
    »Okay, dann.« Herby rutschte wieder von seinem Hocker.
    Glenn hatte das Gespräch mitgehört. Ihm tat der alte Mann leid. Er hatte etwas für solche Leute übrig. Außerdem kam es ihm auf ein Bier wirklich nicht an.
    »Moment noch, Herby«, rief er und schluckte das Stück Fleisch hinunter. »Ich bezahle das Bier.«
    »Glenn!« zischte Susan. »Halt du dich raus.«
    Der Keeper zapfte schon. Er ließ einen gläsernen Krug volllaufen. Herbys Augen wurden groß. Hastig kletterte er zurück auf den Hocker. »Sie sind ein Engel, Mister.«
    »Ich heiße Glenn.«
    Das Bier wurde gebracht. Herby nahm den Krug entgegen, setzte ihn an, trank, trank und trank. Auf einmal war der Krug leer. Nur noch einige Schaumstreifen liefen an der Innenseite des Glases entlang und sammelten sich auf dem Boden zu einer hellen Pfütze.
    »Noch einen«, bestellte Glenn.
    »Wolltest du nicht fahren?« fragte ihn seine Frau.
    »Ein paar Minuten haben wir noch Zeit.«
    Der Oldtimer erhielt seinen zweiten Krug. Diesmal trank er langsamer. Als er ihn halbleer absetzte, fragte er: »Sie wollen heute noch wieder weg?«
    »Ja.« Glenn Remmick nickte. »Ich muß nach Las Vegas.«
    »Übernachten Sie lieber hier«, meinte Herby.
    Glenn zog die Stirn kraus. »Wieso?«
    Herby senkte die Stimme zu einem Flüstern. »Es ist gefährlich in der Wüste, denn er geht um.«
    »Sie sprechen in Rätseln. Wer ist er?«
    »Der Höllenreiter!«
    Glenn lachte. »Ulkiger Name. Wer hat sich denn den ausgedacht?«
    Der Alte hob warnend den Zeigefinger. »Ich sage es Ihnen nur, weil Sie Mitleid mit einer durstigen Kehle hatten. Dieser Höllenreiter ist ein gefährlicher Dämon. Ich habe ihn gesehen, aber nur von ferne. Sonst würde ich jetzt nicht mehr leben. Er schwingt eine glühende Lanze, und wen er damit trifft, der zerfällt zu Staub. Eine Rettung gibt es für den nicht mehr.«
    »Man merkt, daß wir hier im tiefsten Arizona sind«, sagte Glenn Remmick. »Ich habe gehört, daß es viele Sagen in diesem Landstrich gibt. Vor allen Dingen werden die alten Indianermärchen den Touristen immer wieder erzählt. An besonders hellen Vollmondnächten soll sogar Cochise, der große Apachenhäuptling, aus seinem

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