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0026 - Wir hetzten ihn für zwölf Millionen

0026 - Wir hetzten ihn für zwölf Millionen

Titel: 0026 - Wir hetzten ihn für zwölf Millionen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir hetzten ihn für zwölf Millionen
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nahm ein Stäbchen und gab uns Feuer.
    »Er hat angeblich eine Bombe, mit der er die Stadt in einen Haufen Schutt und Asche verwandeln kann«, sagte ich, während ich den Rauch zur Decke stieß. »Vor acht Tagen fehlte ihm aber noch der Zünder dafür. Sie kennen seine Verbindungen, Towell! Woher könnte Myers einen Zünder für seine Bombe beziehen — oder schon bezogen haben?«
    Der Techniker überlegte nur Sekunden.
    »Es gibt da bloß eine Möglichkeit, Sir«, preßte er heiser hervor. »Offiziell kommt heutzutage kein Mensch an so eine Treibladung heran. Well, Myers ist bekannt genug, um für seine Versuche einen Zünder anfordern zu können. Aber das würde auffallen, denn die staatliche Kontrolle ist verteufelt scharf. Eine solche Anforderung muß in jedem Fall dem Pentagon und dem Ausschuß für Atomfragen gemeldet werden, und nach seiner Ablösung hier würde man ihm auch gar keinen Zünder mehr geben. Deshalb kommt eigentlich nur Danny Pack in Frage. Pack war übrigens vor drei Wochen hier und hat auch längere Zeit mit Myers verhandelt. Ich…«
    »Wer ist denn dieser Pack?« fragte ich, ehe der Physiker allzu ausführlich werden konnte.
    »Ein Mann, der sich mit der Konstruktion von Treibladungen beschäftigt«, erwiderte Towell. »Pack arbeitet natürlich für den Staat, aber er macht das sozusagen zum Privatvergnügen. Also, wenn ich’s mir jetzt richtig überlege, möchte ich behaupten, daß er der einzige Mensch ist, der Myers helfen kann.«
    »Oder schon geholfen hat!« nickte ich voller Grimm.
    Ich erfuhr dann noch allerhand über Myers. Ich erfuhr zum Beispiel, daß der irrsinnige Atommensch längst nicht mehr wie ein Adonis — .oder Konzertgeiger — aussah. Sein eigener sträflicher Leichtsinn hatte bewirkt, daß Nafty Myers innerhalb von knapp einem halben Jahr sein Haupthaar verlor, ein Umstand, der als Folge von Vergiftung durch radioaktive Strahlen fast immer eintritt.
    Miß Murray war die Wichtigkeit dieses Umstandes leider entgangen. Deshalb rief ich noch während meiner Unterredung mit Raf Towell im Stadtbüro an und informierte meinen Chef.
    Ich hatte gerade aufgelegt, als das Telefon losschrillte. Towell hob den Hörer ab, lauschte kurz und gab ihn dann mir.
    Seit meiner Abfahrt vom Stadtbüro waren über sechzig Minuten verstrichen, eine weitere Stunde von der Frist, die uns der Mann mit dem radioaktiv verseuchten Gehirn gegeben hatte.
    Die Zeiger auf dem Zifferblatt meines Chronometers zeigten
    17 Uhr 58.
    Der Telefonanruf kam von Phil Decker.
    »Du wirst den Namen Pack inzwischen vielleicht schon gehört haben, Jerry!« waren seine ersten Worte. »Mr. Pack also ist heute kurz vor zwei hier angetanzt und blieb bis nach vier Uhr bei Myers. Ein Taxifahrer hat die beiden gemeinsam Weggehen sehen. Der gleiche Mann hörte auch, daß Myers seinen Begleiter mit Pack anredete. Myers trug übrigens einen großen hellgelben Lederkoffer.«
    Ich fluchte so heftig, daß Mr. Towell neben mir entsetzt zu husten begann.
    »In dem Koffer war natürlich die Bombe, mein Junge«, redete Phil weiter. »Unsere Boys sind noch dabei, das Haus umzukrempeln. Aber allzuviel wird dabei nicht herausspringen. Für mich steht fest, daß an der Bombe immer noch der Zünder fehlt. Jetzt…«
    »Einen Moment mal!« unterbrach ich. Ich wandte mich an Towell, der seinen Entsetzungshusten inzwischen überwunden hatte. »Wo wohnt denn dieser Pack?« fragte ich.
    »Irgendwo in den Appalachen, und zwar in der Gegend von Asheville«, antwortete der Physiker.
    »Wir nehmen am besten ein Flugzeug, Jerry«, sagte Phil Decker, der die Antwort offenbar verstanden hatte. »Asheville liegt in North Carolina, und wenn wir uns beeilen, sind wir eher dort als Myers und Pack.«
    »Vorausgesetzt, daß sie überhaupt nach Carolina gefahren sind«, schränkte ich ein. Aber Phil hatte wirklich sehr saubere Arbeit geleistet.
    »Gefahren nicht — aber geflogen«, sagte er. »Sie haben Myers’ Sportmaschine benutzt, eine alte Curtis, die aber noch allerhand leisten soll. Die Leute vom Privatflugplatz schätzen die Spitzengeschwindigkeit immerhin auf dreihundertfünfzig Meilen die Stunde. Nach der Flugkladde ist Myers um 16 Uhr 25 gestartet. Den Koffer hatte er bei sich.«
    »Unmöglich, diesen Vorsprung aufzuholen, Phil«, murmelte ich. »Wir müssen…«
    »Da liegst du aber verdammt verkehrt, alter Knabe«, schnitt mir Phil die Rede ab. »Myers kann nämlich nicht auf geradem Weg fliegen. Über Virginia hängen ein paar hübsche

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