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0026 - Wir hetzten ihn für zwölf Millionen

0026 - Wir hetzten ihn für zwölf Millionen

Titel: 0026 - Wir hetzten ihn für zwölf Millionen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir hetzten ihn für zwölf Millionen
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totalvernichtenden Atomexplosion hing, bot das übliche Bild.
    Wie immer hatte ich chromfunkelnde Autoschlangen vor mir, die rasch beiseite wichen, sobald meine Sirene hörbar wurde. Ich fegte an Wolkenkratzern vorbei, die mit imponierender Kraft in den strahlendblauen Himmel des Nachmittags stachen. Aber ich dachte die ganze Zeit nur an die Kraft der Bombe, die ein verrückt gewordener Mann irgendwo zwischen diesen Steingiganten zur Entzündung bringen wollte.
    In den Schluchten zwischen den Riesen aus Beton, Stahl und Glas sah ich hastende Passanten aller Hautfarben, die nur flüchtig zur Seite blickten, wenn ihnen das helle Aufundabschwellen der Polizeisirene in die Ohren drang. Tausende und aber Tausende von Menschen, und keiner hatte eine Ahnung von der furchtbaren Gefahr, in der er schwebte.
    »Eine harte Nuß!« hatte mein Chef gesagt, und es war schließlich nicht das erstemal, daß er mich als Nußknacker einsetzte. Und doch — ich war selten so verteufelt allein gewesen wie in der Zeit, die ich bis zum Galani-Institut brauchte. Mir war auch noch nie zum Bewußtsein gekommen, wieviel Uhren es in den Straßen von New York gibt. Uhren aller Größen und Arten, und jedesmal erinnerten mich die Zeiger daran, daß die Zeit unaufhaltsam vorrückte. Auf das Zifferblatt am Armaturenbrett meines Jaguar sah ich schon gar nicht mehr.
    Als ich vor dem breiten Portal des Instituts bremste, hing da auch wieder so ein verdammter Chronometer. Es war genau
    17 Uhr 15.
    Ich ließ den Jaguar stehen und rannte auf das flache Holzhaus zu, an dessen Fassade man mit großen steifen Buchstaben Anmeldung geschrieben hatte.
    »Mr. Cooper oder Mr. Towell!« bellte ich den schwergewichtigen Portier an, der sich mir mit ausgebreiteten Armen in den Weg stellte. »Wenn’s geht, alle beide.«
    Der Hüne schien explosive Einbrüche in die Welt der Atome nicht gewöhnt zu sein.
    »Für Leute, die hier nicht beschäftigt sind, ist der Eintritt verboten, und…«
    Ich ließ den Mann nicht erst ausreden. Ich fingerte meine Marke hervor und hielt sie dem Portier unter die Nase.
    Daß der Mann, den selbst die radioaktive Umgebung nicht mehr beeindruckte, einen heillosen Schreck bekam, verblüffte mich maßlos. Immerhin — mein hübsches Stückchen Blech tat seine Wirkung, und ich durfte zunächst einmal in das Wartezimmer. Von hier aus hatte ich dann Gelegenheit, mir die Anlagen des Instituts zu betrachten. Sonderlich viel war da allerdings nicht zu sehen.
    Ich erblickte ein paar flache hellgetünchte Gebäude, zwei oder drei hochofenähnliche Bauten und mehrere Bungalows. Alle diese Baulichkeiten wurden von einer Mauer umgeben, die mindestens zwei Meter hoch war. Auf der Mauer aber liefen zwei starke Drähte, die zwar nicht radioaktiv, doch dafür mit Starkstrom geladen waren.
    Mich hatten die Schilder, die darauf hinwiesen, überrascht, denn ich konnte mir nicht vorstellen, daß ein völlig normaler Mensch darauf scharf war, heimlich in dieses unheimliche Zentrum des Todes zu gelangen.
    Nach fünf Minuten kam ein zierlicher, kleiner Mann herein, der mich hinter dicken Brillengläsern neugierig musterte.
    »Mr. Cotton, nicht wahr?« fragte er abwesend. Ohne eine Antwort abzuwarten, verbrach er eine flüchtige Verbeugung und murmelte: »Mein Name ist Towell — Raf Towell. Sie wollten sich mit mir unterhalten, Mr. Cotton?«
    »Nicht in dem Sinn, der Ihnen vielleicht vorschwebt, Mr. Towell«, stoppte ich den derzeitigen Leiter des Galani-Institutes rauh. »Ich möchte lediglich ein paar Fragen beantwortet haben, die so ungeheuer wichtig sind, daß vielleicht Menschen sterben werden, wenn ich die richtigen Antworten nicht bekomme. Es handelt sich um Myers, Ihren ehemaligen Chef.«
    »Oha! Um Myers, soso!« sagte Towell. »Kein schönes Thema, das Sie mir da…«
    »Ich weiß. Mr. Myers hat es sich in den Kopf gesetzt, New York in die Luft zu jagen.«
    Mr. Towell wurde schneeweiß. Er nagte an seiner Unterlippe und rieb sich nervös die Wangen. Er wußte wie kaum ein anderer, daß Myers in der Lage war, seine Drohung wahrzumachen.
    »Sie müssen verstehen, daß wir keine Zeit haben, lange Reden zu halten. Myers hat uns genau vierundzwanzig Stunden gegeben, und neunzig Minuten davon haben wir schon verloren.«
    »Ja, ja, natürlich! Schon recht, Mr. Cotton.« Raf Towell zog mit zitternden Fingern eine Packung Zigaretten hervor. »Fragen Sie also! Wenn ich Ihnen irgendwie helfen kann, will ich es natürlich tun! — Rauchen Sie, Mr. Cotton?«
    Ich

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