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0029 - Die Flotte der Springer

0029 - Die Flotte der Springer

Titel: 0029 - Die Flotte der Springer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kurt Mahr
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Springer verzogen keine Miene. Sie hatten die drei Gefangenen beobachtet, während sie sich im Kommandoraum aufhielten, und waren sicher, daß sie nichts Unerwünschtes getan hatten.
    Mildred, Eberhardt und Hump erreichten die Fußschleuse des Beibootes im selben Augenblick, als das Schott sich öffnete. Der Mann, den sie von der ORLA XI hatten herüberschweben sehen, trat heraus, zog sich den Helm nach hinten über den Kopf und ließ in resignierender Geste die Schultern sinken.
    „Was ist los, Tiff?" fragte Mildred ängstlich.
    Tiff - Julian Tifflor, Kadett der Space Agency Academy in Terrania, in geheimem Auftrag unterwegs - so geheim, daß er nicht einmal selbst etwas davon wußte - winkte ab.
    „Nichts", antwortete er müde. „Sie haben mich ausgefragt. Und bei Gott, sie haben eine Art, einen zu fragen, daß man das Lachen dabei vergißt."
    „Und wieviel hast du ausgeplappert?" fragte Hump ein wenig gehä ssiger, als er es wirklich meinte.
    „Nichts!" schrie Tiff zornig. „Ich weiß nichts, also kann ich auch nichts ausplappern!"
    „Sagst du!" konterte Hump ungerührt. Mildred sah ihn böse an.
    „Könnt ihr nicht wenigstens für fünf Minuten mit dem Unsinn aufhören?" fauchte sie.
    Sie wandte sich an Tiff und wollte noch etwas fragen. Aber Tiff kam ihr zuvor.
    „Kommt mit nach oben! Ich will etwas mit euch bereden!"
    Er ging voran. Die beiden Kadetten und das Mädchen folgten ihm. Mit dem Antigravlift fuhren sie hinauf zu jenem Trakt des Beibootes, in dem die Kabinen und die kleine Messe lagen. In der Messe fanden sie sechs von den zehn Kadetten, die die K-9 an Bord hatte. Felicita Kergonen, die Botanik-Studentin, und Major Deringhouse, der an Krücken von seiner Kabine hierhergehumpelt war, um Gesellschaft zu haben.
    Sie wußten, daß Julian Tifflor zum Verhör auf die ORLA gerufen worden war. Als er eintrat, verstummten alle Gespräche.
    Tifflor machte eine rasche, stumme Geste: Die rechte Hand schoß von der Hüfte aus schräg in die Höhe. Dann erst sagte Tiff: „Guten Tag! Wie sieht's bei euch aus?"
    Sie antworteten zögernd und genau in der Art, in der Tiff die Antworten erwartete: unbefangen, unverdächtig. Sie hatten die Geste verstanden, die vor ein paar Stunden unter ihnen ausgemacht worden war; rechte Hand von der Hüfte aus schräg nach oben bedeutete: Ich habe etwas zu sagen, was die Springer nicht hören dürfen! Achtet auf den Interkom.
    Die Springer waren alles andere als Narren. Sie wußten, was für eine Sorte von Gefangenen sie da gemacht hatten - nämlich solche, die den Gedanken an Flucht erst dann aufgaben, wenn man ihnen den Hals abgeschnitten hatte. Die K-9 besaß einen gut funktionierenden Interkom, und die Springer nützten ihn weidlich, um die Gefangenen damit zu überwachen.
    Tiff begann ein unverfängliches Gespräch. Ein paar der Kadetten gruppierten sich um ihn und fingen an, ihn nach seinen Erlebnissen auf der ORLA auszufragen. Die anderen unterhielten sich weiter mit Deringhouse, der es sich in zwei zusammengeschobenen Sesseln bequem gemacht hatte, um sein verwundetes Bein zu schonen.
    Die Gruppe um Tiff stand Schulter an Schulter. So dicht, daß Tiff, während er belanglose Antworten gab, in aller Eile etwas auf ein Stück Papier schreiben konnte, ohne, daß der Interkom es sah.
    Den Zettel gab er Hump, der neben ihm stand, und war sicher, daß die Neuigkeit innerhalb weniger Minuten die Runde gemacht haben würde.
    Die Unterhaltung ging weiter, während der Zettel kreiste. Auf dem Papier stand: Die ORLA ist der K-9 an Ausrüstung und Energiegehalt unterlegen. Wir können ausreißen, wenn es uns gelingt, das Triebwerk in Gang zu setzen. Die beiden Mädchen müssen die Wachen vor dem Kommandostand ablenken - ich schalte die Aggregate ein und lasse sie mit Verzögerung von etwa einer Stunde anlaufen. Bitte um Vorschläge, wann wir anfangen können!
     
    *
     
    Die STARDUST stand am Rande des irdischen Sonnensystems zwischen der Pluto- und der Neptun- Bahn. Das riesige Schlachtschiff - achthundert Meter im Durchmesser - wurde von den beiden schweren Kreuzern TERRA und SOLAR SYSTEM flankiert. Perry Rhodan stand mit den Kommandanten der beiden Kreuzer in ständiger Interkom-Verbindung.
    Strukturtaster hatten die Transition des fremden Raumschiffes erfaßt und den Austrittspunkt geortet. Rhodan hatte die Taster-Daten dem Positronenrechner vorlegen lassen und schnelle Auswertung verlangt.
    Rhodan wußte, daß selbst die gewaltige Positronik der STARDUST zur Auswertung des

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