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Macabros 096:  In der Arena der Drachentöter

Macabros 096: In der Arena der Drachentöter

Titel: Macabros 096: In der Arena der Drachentöter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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Vincent Bowles fand keinen Schlaf.
    Unruhig warf er sich von einer Seite auf die andere. Was war nur
los mit ihm? Ein solcher Zustand war ihm unbekannt. Wurde er krank?
Er hatte die letzte Zeit besonders intensiv gearbeitet, oft bis in
die Nacht hinein. Aber das machte er schließlich seit Jahren,
es gehörte zu seinem Beruf. Meistens kam er erst im Morgengrauen
ins Bett. Nach der Vorstellung schlossen sich Gespräche mit
Publikum und Presse an, da wurde noch gegessen und getrunken, und die
Stunden vergingen wie im Fluge.
    Doch trotz allen Einsatzes errang er nicht die Anerkennung, die er
sich ersehnte. Er war nur ein zweit-, wenn nicht gar drittklassiger
Schlagersänger, der Sprung nach oben war ihm nie geglückt.
Er tingelte durch Festzelte, trat bei Vereinsfeierlichkeiten auf und
hatte bisher einen Fernseh-Werbespot gemacht, in dem er das Produkt
besang. Daß er bisher nichts »Größeres«
geleistet hatte, hing nicht damit zusammen, daß er zu wenig
Talent besaß. Davon war Vincent Bowles überzeugt. Er hatte
bisher nur Pech gehabt. So etwas gab es. Aber dagegen konnte man
etwas tun – das jedenfalls behauptete einer seiner Freunde.
    Es gab Glücksbringer und Amulette. Daran jedenfalls glaubte
der andere.
    Bowles tastete unwillkürlich nach dem Anhänger, den er
an einer silbernen Kette um den Hals trug. Es handelte sich um einen
etwa drei Zentimeter langen, achteckigen Gegenstand, der mit
seltsamen Schriftzeichen und dem Bild eines Mannes geschmückt
war, der – kein Gesicht hatte.
    Ob seine Ruhelosigkeit in dieser Nacht mit dem Amulett
zusammenhing, das er seit sieben Tagen trug? Und nach dieser Zeit
– so sein Bekannter – sollte dieses Amulett Wirkung
zeigen.
    War das die erwartete Wirkung? Unruhe und Schlaflosigkeit,
Nervosität? Darauf konnte er gern verzichten. Er hatte mehr
darauf gebaut, daß der morgige Tag für eine
Überraschung gut war. Da war ein Gespräch mit einem
Schallplattenproduzenten vorgesehen. Vielleicht brachte das den
Durchbruch…
    Halb wachend, halb träumend war es ihm, als würden seine
Gedanken wie von betäubendem Gift in den Hintergrund
gedrängt und von dem, was ihn beschäftigte, abgelenkt.
    Er hatte plötzlich das Gefühl, nicht mehr allein im
Schlafzimmer zu sein…
     
    *
     
    Eisiger Schreck durchfuhr ihn. Er war kein furchtsamer Mensch,
glaubte nicht an Geister und all diesen Unsinn – doch in diesem
Moment wurden alle seine Prinzipien und sein Glaube über den
Haufen geworfen.
    Er hörte eine Stimme, noch ehe er die Gestalt richtig
wahrnahm.
    »Ich brauche deine Hilfe. Ich bin in Gefahr…«
    Die Stimme war direkt in seinem Kopf. Er vernahm sie nicht von
außen her. Ein Telepath sprach zu ihm!
    Bowles wußte nicht, was er von dieser Situation halten
sollte.
    Wachte oder träumte er?
    Er begann daran zu zweifeln, wach in seinem Bett zu liegen und war
eher überzeugt davon, daß er träumte, nicht schlafen
zu können.
    Denn das, was sich nun tat, war zu phantastisch, um in die
Wirklichkeit zu passen.
    Aus dem Dunkeln löste sich eine schemenhafte Gestalt. Sie war
von einer eigenartig glühenden, hellgrünen Aura
umgeben.
    Die Gestalt war eingehüllt in einen weiten, goldfarben
schimmernden Mantel. Sie trug eine Maske, die das Gesicht bedeckte
und aussah wie eine goldfarbene Haut.
    Die Augenschlitze waren schmal. Vincent Bowles sah das feuchte
Schimmern der Augäpfel.
    »Helfen?« hörte der Sänger sich
unwillkürlich und mechanisch antworten. »Wie kann ich dir
helfen? Wer bist du und wo kommst du her?«
    »Ich bin Chomool, der König der Drachentöter –
und komme aus Vaii-peen, der Stadt des ewigen
Glücks…«
    Na, dachte Vincent Bowles und rieb sich die Augen, das kann ja
heiter werden. Mit derart verrückten Begriffen hatte ich noch
nie zu tun…, seltsam, welche Wege Träume manchmal
einschlagen. Das menschliche Hirn ist doch ein eigenartiges
Organ.
    »Und was kann ich für dich tun?« Während er
dies fragte, richtete er sich auf. Leise ächzte das Bett bei
dieser Bewegung.
    Bowles kniff die Augen zusammen. Irgendwie fiel es ihm schwer, den
nächtlichen Besucher richtig wahrzunehmen. Die Gestalt war
verschwommen trotz der Aura, die sie umgab.
    Wieder meldete sich die fremde Stimme in seinem Hirn. »Du
trägst das Okmel…«
    »Okmel?«
    »An deinem Hals, an der Kette…«
    »Ah, das Amulett«, nickte Bowles. »Okmel, na
schön, und was hat das mit dir und Chomool zu tun?«
    »Es enthält mein Schicksal. Das Okmel wurde mir
entwendet – solange es sich nicht in

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