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0035 - Im Land der Götter

0035 - Im Land der Götter

Titel: 0035 - Im Land der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kurt Mahr
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Verwendung für Radfahrzeuge."
    Kitai brummte vor sich hin: „Wer sollte es sonst gewesen sein?" Marshall zuckte mit den Schultern. „Ich weiß es nicht", antwortete er. „Wir werden es sehen, denn wir werden an der Straße entlangmarschieren."
    Sie hielten sich links des Weges, wo Räder nur ab und zu hinkamen; denn in den tief ausgefahrenen Spuren ließ es sich nur schlecht marschieren. Eine halbe Stunde verging, ohne, daß ihre Neugierde befriedigt wurde. Aber dann blieb Kitai plötzlich stehen und zwang Tama, der mit ihm den Minikom trug, ebenfalls anzuhalten.
    „Horcht!" rief er.
    Sie horchten. Von irgendwoher, wahrscheinlich aus den Vorbergen heraus, an deren Fuß sie auf die Straße gestoßen waren, kam ein ratterndes, knatterndes, fauchendes Geräusch.
    „Holla!" staunte Marshall. „Das hört sich an wie meines Großvaters erstes Auto!"
    Sie blieben stehen und warteten. Keinen Augenblick lang kam ihnen der Gedanke, von einem Ding, das so erbärmlichen Lärm vollführte, könne ihnen Gefahr drohen.
    Nach einer Weile bekamen sie es zu sehen. In waghalsigem Bogen schoß es hinter der letzten Wegbiegung hervor, lief ein wenig zu weit auf das Gras hinaus und blieb stecken. Das Knattern erstarb, setzte aber nach ein paar Sekunden mit erhöhter Lautstärke wieder ein, und das seltsame Vehikel wälzte sich gehorsam, aber ein wenig träge durch das Gras. In weitem Bogen kehrte es auf die Straße zurück, gewann an Geschwindigkeit, sobald es die Radspuren erreicht hatte, und kam nun endgültig auf die Wartenden zu. Marshall fing an zu lachen.
    „Nicht meines Großvaters ... meines Urgroßvaters erstes Auto!"
    In Wirklichkeit hatte es mit einem Auto wenig Ähnlichkeit. Es war ganz einfach eine flache Pritsche, etwa anderthalb mal drei Meter, mit einem Paar Räder vorne und hinten, einem Motorkasten, der unter der Pritsche hing, und einem vorläufig noch nicht definierbaren Mechanismus, der vermutlich der Lenkung der vorderen Radachse diente.
    Auf dem Ding saßen drei Männer. Sie waren Goszuls, ohne Zweifel, aber anders gekleidet als die, die Marshall und seine Leute bisher gesehen hatten. Marshall brauchte nicht in ihren Gedanken zu lesen, um sie zu erkennen. Sie gehörten zu denen, die die Springer einer oberflächlichen Hyperschulung für wert befunden und zu billigen Arbeitern - um nicht zu sagen Arbeitssklaven - gemacht hatten. Stolz saßen sie auf dem unwahrscheinlichen Auto und starrten verwundert auf die drei Wanderer, die sich Mühe gaben, ihre Heiterkeit zu verbergen.
    Der Fahrer des Wagens gab sich unzweifelhaft Mühe, sein Fahrzeug anzuhalten. Mit keuchendem und knallendem Motor gelang es ihm jedoch erst, als das Auto schon ein paar Meter an Marshall und seinen Begleitern vorbeigerauscht war.
    Marshall konnte die Gedanken der Goszuls erkennen; sie hielten ihn und die beiden Japaner ebenfalls für Angestellte der Springer - „Götterdiener", wie sie die naiven Goszuls nannten.
    „Wo wollt ihr hin?" fragte der Mann am Steuer, nachdem er seine schwierige Arbeit schließlich vollbracht hatte.
    Er sprach das Interkosrno mit dem gleichen singenden Tonfall wie auch die naiven Bewohner von Goszuls Planet. Marshall gab sich gar nicht erst die Mühe, den Tonfall nachzuahmen.
    „Zum Hafen", antwortete er knapp. Der Goszul war erstaunt. „Zu Fuß?"
    Marshall las die Gedanken, die dem Goszul durch den Kopf schossen. Hatten die Götter vielleicht keinen übrigen Wagen gehabt?
    „Die Götter hatten keinen Wagen für uns übrig", antwortete Marshall.. Wollt ihr uns mitnehmen?"
    „Du weißt, daß es nicht geht", antwortete der Goszul.
    Marshall las die Information: Das Fahrzeug trägt nur drei Personen. Marshall sah sich nach Tama um und flüsterte ihm zu: „Der Wagen trägt nur drei Leute. Kannst du ihn anheben?"
    Tama nickte, und Marshall wandte sich wieder an den Goszul.
    „Wir werden es ausprobieren, vorsichtig, ja?"
    Ohne eine Erwiderung abzuwarten, stieg er als erster auf das Plastikgestell, das den wichtigsten Teil des „Autos" ausmachte. Der Goszul am Steuer wollte protestieren, aber weil Kitai und Tama so schnell hinter Marshall dreinkletterten und der Wagen trotzdem nicht zusammenbrach, kam er nicht dazu.
    „Siehst du?" lachte Marshall. „Es geht! Fahr zu!"
    Der Goszul dachte nicht daran. Marshall sah Mißtrauen in seinen Gedanken aufsteigen.
    „Wer seid ihr eigentlich? Warum sprichst du so seltsam, und was ist das für ein Gerät, das du auf der Schulter trägst?"
    „Das weiß ich nicht",

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