0038 - Die Horror-Reiter
Sinclair, nicht mehr aufhalten kannst. Im Buch der Schwarzen Gesetze, das der Schwarze Tod, Herr über alle Dämonen, in den Händen hält, ist dein Untergang und damit das Ende der heutigen Welt verbrieft. Von diesem Kloster aus wird die dämonische Revolution die Welt erfassen, und niemand kann sie aufhalten. Ihr Menschen seid nicht mehr als Sandkörner im Flugwind einer dämonischen Attacke. Die Jenseitsmächte haben längst zum Sturm geblasen. Leider hast du uns so manches Mal einen Strich durch die Rechnung gemacht. Aber das ist nun vorbei. Und ich, ein Mensch, werde das Tor für die anderen öffnen. Ein Tor, das dich verschlingen wird, um dich nie wieder freizugeben. Denn du wirst in den Dimensionen vergehen, dein Tod ist…«
Der Reiter mit dem A auf der Brust sprengte vor. »Rede nicht soviel, sondern handle.«
Er zog sein Schwert, und instinktiv riß ich meine Beretta aus dem Holster.
Ich sah noch den Blitz aus der Schwertspitze fegen, spürte einen ungeheuren Schmerz im Gehirn und dann nichts mehr. Schwer fiel ich zu Boden.
Carmen Valdera schrie wie am Spieß, doch ihr Schreien wurde von Don Alvarez’ Griff erstickt.
***
Suko sprang zu Boden.
Finsternis hüllte ihn ein. Er streckte seine Arme vor und wartete ab, bis sich seine Augen an die herrschende Dunkelheit gewöhnt hatten. Erst dann ging er weiter. Konturenhaft nur sah er die Gegenstände. Einen Schrank, ein Bett, eine Kommode – die Tür. Sukos Hände stießen gegen das Holz. Einen Herzschlag später hatten sie die Klinke gefunden. Sie war ziemlich groß, aus Gußeisen gefertigt, und als er sie nach unten drückte, stellt er fest, daß die Tür abgeschlossen war.
Suko holte wieder seine Minilampe hervor und leuchtete das Schloß ab. Für die primitive Konstruktion hatte er nicht mehr als ein müdes Lächeln übrig. Das Schloß öffnete er zwar nicht mit der linken Hand, dafür aber mit einem zurechtgebogenen Draht.
Er führte ihn in das Schloß ein, drehte ein paarmal hin und her und hatte Erfolg.
Die Tür war offen.
Suko verließ die muffig riechende Zelle und gelangte in einen schmalen Gang, der nicht viel höher als ein Stollen war, so daß der Chinese den Kopf einziehen mußte, um sich nicht an der niedrigen Decke zu stoßen.
Doch schon bald erreichte er einen breiteren Gang. Wieder trat die Taschenlampe in Aktion. Zuerst leuchtete Suko nach rechts. Dort verlor sich der Strahl in der Dunkelheit.
Er schwenkte den Arm nach links, ließ die Lampe etwas kreisen und sah die beiden Mönche, die sich soeben taumelnd vom Boden erhoben. Es waren die Kerle, die ich niedergeschlagen hatte.
Auch sie wurden auf den Chinesen aufmerksam. Und noch ehe sich Suko versah, stürzten die beiden Kerle schon auf ihn zu…
***
Zuerst nahm ich an, in einer anderen Dimension gefangen zu sein. Nebel umwaberte mich. Er kroch über den Boden, hüllte meinen Körper ein und erschwerte das Atmen. Mir war nicht schlecht, ich spürte auch keine Kopfschmerzen ja, ich spürte eigentlich nichts. Nur, daß ich auf einem harten Boden lag, ausgestreckt. Arme sowohl als auch Beine. Ich konnte sie nicht mehr bewegen. Ich merkte es, als ich mich aufrichten wollte, mich aber nicht rühren konnte.
Meine Arme waren weit über die Schultern nach hinten gestreckt. Sie standen etwas hoch, und ebenso erging es meinen Beinen. Auch sie klappten auseinander wie die Schenkel einer Schere und befanden sich in ihrer Schräglage dabei dicht über dem harten Boden. Ich blieb erst einmal liegen, nachdem ich meine miese Lage festgestellt hatte. Sekundenlang ruhte ich mich aus, dann hob ich ein wenig den Kopf. Dabei drehte ich ihn nach links und suchte die Handfesseln.
Ich sah sie nicht.
Sofort begann ich zu überlegen. Ohne Fesseln war ich dennoch gefesselt. Da gab es nur eins. Man hatte mich in einen magischen Bann geschlagen.
Ich verdrehte die Augen, peilte zu meinen Handgelenken hoch und sah den haarfeinen, silbernen Strahl, der davon ausging.
Das war an der linken Seite. Ich blickte nach rechts und entdeckte den gleichen Strahl, der von meinen Gelenken aus in der Nebelwolke verschwand. Man hatte mir eine magische Fessel angelegt! Und damit befand ich mich in der Gewalt der vier apokalyptischen Reiter. Da biß keine Maus den Faden ab, und darüber machte ich mir auch keine Illusionen. Meine erste Sorge galt nicht mir, sondern Carmen. Voller Angst fragte ich mich, was man mit dem Mädchen angestellt hatte. War Carmen umgebracht worden? Wenn ja, warum hatten sie mich dann noch am
Weitere Kostenlose Bücher