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A British Sonic Experience - eine Reise durch das Mutterland des Pop

A British Sonic Experience - eine Reise durch das Mutterland des Pop

Titel: A British Sonic Experience - eine Reise durch das Mutterland des Pop Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: FUEGO
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Cool Britannia
    Das Pendant zur amerikanischen Rock and Roll Hall of Fame heißt The British Music Experience und ist Teil des O2-Entertainmentkomplexes, der in Greenwich liegt, nur eine U-Bahnstation weiter als der Zeitenmeridian und bequem und schnell mit der Jubilee Line der Londoner U-Bahn zu erreichen. Die O2-Arena, in der die Stadion-Rockbands auftreten, und die umliegenden Gebäude bestechen allein schon mit ihrer radikalen Architektur, die Zeichen setzt statt nur auf den Massengeschmack zu zielen und es jedem recht machen zu wollen, vor allem den Investoren. In Sachen Design sind die Engländer uns auf Nummer sicher bedachten Deutschen eben immer noch weit voraus.
    Der Eintritt ist relativ erschwinglich – 12 Pfund für Erwachsene, 6 für „Kinder” bis 17 Jahren. Eine Pre Show zeigt, wie modern und unterhaltsam man solch ein Thema aufbereiten kann, und dann werden alle Register gezogen. Spielerisch und trotzdem äußerst kompetent noch in den kleinsten Details, wird man durch die britische Popkultur geführt. Mit Hilfe eines Zeichentrickfilms wird erklärt, wie sich die englische und die amerikanische Musikszene gegenseitig befruchtet haben.
    Natürlich werden auch die obligatorischen Bühnengarderoben ausgestellt, von Mick Jaggers Jumpsuit, den er 1972 auf der US-Tournee der Stones trug, über Johnny Rottens Bondage Suit bis zu kompletten Outfits der Spice Girls. Kate Bushs rote Ballettschuhe fehlen ebenso wenig wie John Lennons Brille, der Vintage Dress von Amy Winehouse oder Ozzy Osbournes „Sabbath Bloody Sabbath”-Umhang. Und nicht nur die Rock-Island-Gitarre der Skiffle-Ikone Lonnie Donegan wird in der britischen Ruhmeshalle der Popmusik ausgestellt, sondern auch Marc Bolans Flying V oder Noel Gallaghers Union-Jack-Epiphone.
    Hier wird einem nicht groß erklärt, wer die Stones oder die Beatles waren, sondern ihre kulturelle und weniger ihre kommerzielle Bedeutung hervorgehoben. Die Briten können eben voraussetzen, dass jedes Kind mit Popmusik aufgewachsen ist, und richten sich folgerichtig weniger an Rentner als an Teenager, wobei der Spaß nie zu kurz kommt, aber auch nicht alles dominiert.
    In punkto Präsentation und Vermittlung einer Popkultur können weder das Experience Music Project in Seattle, das Stax Museum in Memphis oder das Rock’n’Pop Museum in Gronau noch die Mutter aller Hall of Fames in Cleveland mit ihrem britischen Pendant mithalten. Zum Finale wird man denn auch in einen Raum geführt, in dem man sich dank diverser Filmprojektionen auf der Bühne des Wembley Stadions oder des Reading-Festivals wähnt und zu verstehen beginnt, was für ein geiles Gefühl das sein muss, vor Zehntausenden von Fans alles in Grund und Boden zu rocken.

    Trotz des miesen Wetters, das einem ganz schön aufs Gemüt schlagen kann, fuhren wir anschließend noch nach St. Johns Wood, zum berühmtesten Zebrastreifen der Welt. Die Mauern vor den Abbey Road Studios sind – wie in Graceland – über und über mit den Namen von Touristen aus aller Welt verziert, die selbst bei Dauerregen in die Webcam lächeln, die rund um die Uhr zeigt, wie sich Beatles-Fans beim Überschreiten gegenseitig fotografieren.
    Die Beatles hatten bereits das Ende der Fahnenstange erreicht und die Stimmung in der Gruppe war längst im Keller, als sie 1969 das Album Let It Be aufnahmen und sich dabei filmen ließen. George Harrison fühlte sich von Paul McCartney  bevormundet, der mit aller Gewalt versuchte, seine Vorstellungen durchzudrücken. Ringo Starr widmete sich lieber seiner Filmkarriere. Und Yoko Ono war ohnehin der Meinung, dass John Lennon zu viel Zeit mit der Band verbrachte. Das bandeigene Apple-Label schrieb jeden Tag dicke rote Zahlen, doch weil die Filmdokumentation dieser „elendsten Session aller Zeiten“ (Lennon) keinem so richtig gefiel, wurde alles zunächst mal auf Eis gelegt.
    Sie waren es leid, „immer nur vor uns hinzuklimpern“, doch als George vorschlug, „lasst uns mal wieder ein richtig gutes Album aufnehmen“, waren alle sofort damit einverstanden. „Niemand wusste mit Sicherheit“, erinnerte sich ihr Produzent George Martin später, ob Abbey Road ihr letztes Album sein würde, „aber alle hatten so ein Gefühl.“
    Abbey Road war in der Tat ihr letztes Album und wurde am 26. September 1969 veröffentlicht; das zuvor aufgenommene Album Let It Be erschien erst nach der offiziellen Trennung der Band im Mai 1970.
    Wie fast alle Platten der Beatles wurde auch Abbey Road in den gleichnamigen

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