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0038 - Vorstoß nach Arkon

0038 - Vorstoß nach Arkon

Titel: 0038 - Vorstoß nach Arkon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kurt Mahr
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eine neue, völlig unvorhergesehene Richtung gab. Etwa einem Viertel aller Schüsse entging das Schiff auf diese Weise, aber auch drei Vierteln der vollen Feuerkraft des Raumriesen würden die Schutzschirme nur noch ein paar Minuten standhalten können.
    Rhodan entschloß sich. „Alle Geschützstände feuerbereit! Geschützstand eins: Vorsicht bei Entfernungswahl!"
    Die Männer atmeten auf. Endlich! Endlich geschah etwas! Endlich konnten sie dem arkonidischen Koloß dort draußen zeigen, mit wem er sich da angelegt hatte.
    Was war es? Ein Riesenschiff? Hoho - für Riesenschiffe haben wir ganz spezielle Riesenwaffen! Dieser Transmitter zum Beispiel schleudert zur Not einen ganzen Planeten … Was denn? Kommando zurück? Kein Feuer? Warum?
    Weil im Augenblick der höchsten Not Thoras verzweifelte Stimme sich im Interkom gemeldet hatte, dünn hinter all dem Lärm, der das Schiff durchtobte, aber doch verständlich: „Nicht schießen, um Gottes willen! Nehmen Sie den Befehl zurück! Wir haben Verbindung mit Arkon!"
    Ein letzter Stoß traf die GANYMED und brachte sie in ihren flammenden Schirmfeldern zum Rotieren. Die Bilder der Sterne verwischten sich zu langen Streifen. Rhodan bremste die Bewegung durch geringen Gegenschub, brachte das Bild auf den Schirmen wieder in Ordnung und hielt Ausschau. Wo war das Schlachtschiff? Fort! Verschwunden! Die Sternenmasse des Kugelhaufens glänzte ruhig und mit all ihrer verschwenderischen Pracht. Aber der Koloß war nicht mehr da. Die GANYMED hatte wieder freie Sicht nach allen Richtungen.
    „Ich hab's doch gewußt", brummte Reginald Bull, „es war alles nur ein Traum!"
    Die Besatzung lachte, ein wenig hysterisch zwar, aber doch befreiend.
    Für die GANYMED begann eine neue Warteperiode. Rhodan nahm eine kleine Kurskorrektur vor; denn die Serie der Ausweichmanöver hatte das Schiff dem äußeren Festungsring wieder näher gebracht.
    Auf dem Bildschirm glänzte die Sonne Arkon in blendender Pracht. Schwarzfilter mußten über die Aufnahmegeräte geschoben werden, um den Anblick erträglich zu machen. Die GANYMED war von der Bahn des Planeten Arkon noch neun Lichtstunden entfernt. Die Bahn des äußersten Planeten lag hinter ihr.
    Aber selbst so dicht vor dem Ziel konnte noch niemand die Frage beantworten: Was war auf Arkon geschehen? Welcher Einfluß hatte aus den dekadenten, lethargischen Arkoniden so blutrünstige Wesen gemacht, die auf fremde Gäste ohne Warnung schossen?
    Thora und Crest hatten mit Arkon ein Direktgespräch geführt und es auf Band aufgenommen. Das Bandstück brachten sie vom Funkraum mit in den Kommandostand, um es Perry Rhodan vorzuspielen. Rhodan beobachtete sie, während sie an dem Bandgerät hantierten. Crest schien immer noch so furchtsam und verwirrt wie vor einer halben Stunde, als er den Kommandostand verließ. Und Thoras Hände flatterten. Das Einschalten des Gerätes besorgte sie mit einem zornigen Ruck, der den Schalter fast abbrach. Rhodan wunderte sich. Tiefe Stille herrschte im Kommandostand, als die Stimmen aus dem Lautsprecher drangen, die das Band festgehalten hatte. Jeder der Offiziere verstand die arkonidische Sprache auf Grund der Hypnoschulung so gut wie seine eigene.
    Crest: „Hier spricht Crest aus dem Geschlecht der Zoltral, Mitglied der Expedition Aetron, vor elf Jahren (Arkon-Jahren) von Arkon aufgebrochen. Ich befinde mich mit Thora aus demselben Geschlecht, dem zweiten Überlebenden der Expedition, an Bord des Schiffes einer fremden Macht, das uns nach Arkon zurückbringen will. Wir erbitten Landeerlaubnis."
    Das ist vorsichtig gesprochen, dachte Rhodan. Wäre Crest überzeugt davon gewesen, daß es auf Arkon noch so aussah wie zur Zeit seines Aufbruchs, dann hätte er Landeerlaubnis gefordert anstatt zu erbeten. Die Familie der Zoltral war das regierende Geschlecht. Crests Anruf wurde ein paarmal wiederholt. Nach der zweiten Wiederholung wurde vom Band das Getöse hörbar, das die Ausweichmanöver vor dem arkonidischen Schlachtschiff verursachten. Man hörte das Heulen der Generatoren und ab und zu Rhodans kommandierende Stimme über das Telekomgerät, das während des Alarmzustandes in jedem Raum des Schiffes ständig eingeschaltet sein mußte.
    Crest mußte fünfmal wiederholen, bevor er das erste Zeichen einer Antwort bekam, und seiner Stimme war anzumerken, daß er schon fast alle Hoffnung verloren hatte. Eine fremde, unbeteiligte Stimme sagte: „Arkon an Crest von der Familie der Zoltral. Sie werden in den Suchlisten nicht

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