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0038 - Vorstoß nach Arkon

0038 - Vorstoß nach Arkon

Titel: 0038 - Vorstoß nach Arkon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kurt Mahr
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dreitausend Schiffsgeschützen konnte selbst der leistungsfähigste Schutzschirm nicht standhalten.
    Crest war aufgestanden und hatte sich in den Hintergrund des Raumes geflüchtet; er wußte, daß er in solchen Situationen das Handeln anderen überlassen mußte. In Sekundenschnelle wuchs die Besatzung des Kommandostandes zu jener verschworenen Kampfgemeinschaft zusammen, die sie jedesmal in der höchsten Gefahr gewesen war. Jeder der Offiziere stand oder saß an seinem Platz und wartete mit mühsam unterdrückter Erregung auf Rhodans Befehle.
    Rhodan verlor seinen Sinn für Konsequenz auch in der Eile nicht. Zehn Sekunden brauchten die Mikrowellenorter, um die Form der heranbrausenden Schiffe abzutasten und festzustellen, daß die Flotte arkonidischen Ursprungs war. Zehn weitere Sekunden brauchte Rhodan, um den Koderuf abzusetzen, der nach Crests und Thoras Meinung jede arkonidische Schiffsbesatzung davon überzeugte, daß sie einen Landsmann vor sich hätte. Weitere zwei Sekunden brauchte er, um zu erkennen, daß die arkonidischen Schiffe die Sendung nicht registrierten und noch viel weniger daran dachten, von ihrem gefährlichen Kurs abzuweichen.
    Zwanzig Sekunden nach der ersten Meldung eröffnete der arkonidische Flottenverband das Feuer auf die GANYMED. Hunderte scharfgebündelter Strahlschüsse glitten durch den Raum heran, verfehlten ihr Ziel zum Teil und brachten zum anderen Teil die Schutzschirme zum Aufglühen.
    „Geschützstand eins feuerbereit!" befahl Rhodan.
    Geschützstand eins war der Fiktiv-Transmitter, die wirkungsvollste Waffe des Schiffes. Die Bestätigung kam innerhalb einer Sekunde.
    „Feuer in Richtung Phi null mit mittlerer Energie!" ordnete Rhodan an. „Feuer!"
    Mit der rechten Hand schob er den Fahrtregler auf „Volle-Fahrt-Stellung". Die GANYMED setzte sich in Bewegung, eilte mit höchster Beschleunigung dem riesigen Flottenverband entgegen und fraß sich ihren Weg durch die feindlichen Linien mit Hilfe der rätselhaften Energien des Fiktiv-Transmitters. Der Transmitter erfaßte sein Ziel, schleuderte es durch den Hyperraum und brachte es an einem Punkt, dessen Entfernung und Richtung nach Maß und Polarität der eingesetzten Energie gewählt werden konnten, wieder zum Vorschein.
    Eine breite Gasse bahnte sich vor der GANYMED, während die Schutzschirme weiter unter dem konzentrierten Feuer der arkonidischen Schiffe leuchteten. Aber die Arkoniden erkannten schnell, welche Gefahr da auf sie zustürmte. Der Verband riß auseinander, die Schiffe stürmten nach allen Richtungen davon, um dem Gegner das Zielen zu erschweren. Die Treffer, die auf den Prallschirmen der GANYMED aufleuchteten, wurden seltener.
    In voll beschleunigter Fahrt schoß das irdische Schiff durch die Lücke, brachte die arkonidischen Zielrichtungen in Verwirrung, als sie über den Null-Grad-Winkel hinausdrehen mußten, und befand sich knapp zwei Minuten nach der ersten Alarmwarnung jenseits der feindlichen Linien in Sicherheit. Der arkonidische Verband formierte sich von neuem und setzte seinen Flug in der ursprünglichen Richtung fort. Wenige Sekunden später wurden die ersten Strahlschüsse beobachtet, die in der Tiefe des Raumes funkelnde Explosionen auslösten. Die Arkoniden erhielten Gegenfeuer, aber allein aus dem Verhältnis der Schußzahlen war leicht zu errechnen, daß die Motuner hoffnungslos unterlegen waren.
    Die dreitausend Schlachtschiffe minus der, die der Fiktivtransmitter an eine andere Stelle des Raumes befördert hatte - fuhren wie eine Feuerwalze über die motunischen Restverbände hinweg und ließen hinter sich einen Funkenregen glühender Schiffswracks, die sich auf den Bildschirmen zu gelblichroten Lichtwolken vereinigten.
     
    *
     
    Nach einer halben Stunde entschloß sich Rhodan, die Fahrt fortzusetzen. Angesichts des Aufruhrs, der in den Außenbezirken des Kugelsternhaufens herrschte, erschien es ihm angebracht, die GANYMED keiner weiteren Gefahr auszusetzen, sondern die restliche Entfernung von etwa fünfundvierzig Lichtjahren in einem einzigen, letzten Hypersprung zu überwinden.
    Wegen der hohen Materiekonzentration besonders im Zentrum des M13 erforderte die Vorausberechnung der Sprungdaten diesmal eine erhöhte Zahl von Einzelinformationen und dementsprechend auch längere Zeit. Währenddessen blieb das Schiff in Alarmbereitschaft. Es war schwer vorauszusehen, ob die arkonidische Flotte, nachdem sie mit den Motunern so rigoros aufgeräumt hatte, sich nicht des ersten Gegners erinnern und

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