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004 - Das Wachsfigurenkabinett

004 - Das Wachsfigurenkabinett

Titel: 004 - Das Wachsfigurenkabinett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Sie erreichten den Marktplatz, und Collins hielt an. Ein schottischer Schäferhund trottete über den Platz, schnupperte an ihrem Auto und ging weiter.
    »Sonderbar«, bemerkte Collins, »um diese Zeit herrscht normalerweise überall schon Betrieb. Da ist etwas faul.«
    Bevor Coco antworten konnte, meldete sich Dorian Hunter. Er berichtete von den Ereignissen der vergangenen Nacht, und das Unbehagen im Wagen wurde größer. Die ehemalige Hexe knabberte nervös an ihren Lippen herum.
    »Was hältst du davon, Coco?« fragte der Dämonenkiller abschließend.
    Sie zögerte mit einer Antwort. »Der Schattendämon kann jederzeit zuschlagen. Er kennt uns und kann uns überall erreichen, egal wo wir uns gerade verstecken. Er kann seinen Körper in einen Schatten verwandeln und sich blitzschnell vorwärts bewegen; hundert Kilometer kann er in wenigen Minuten zurücklegen.«
    »Dann verstehe ich aber nicht, wieso er gestern mit einem Wagen fuhr«, entgegnete Dorian.
    »Wahrscheinlich deshalb, weil sich Lady Hurst und der andere weibliche Vampir in seiner Gesellschaft befanden.«
    »Mag sein. Ich gehe mit Phillip um zehn Uhr ins Wachsfigurenkabinett. Hoffentlich leben wir bis dahin noch.«
    Coco gab keine Antwort, sondern unterbrach die Verbindung.
    Henry Collins starrte sie ängstlich an. Der Puppenmann Don Chapman hatte die Augen geschlossen. Die Drohung hing wie eine dunkle Wolke über ihnen. Jeden Moment konnte der Dämon zuschlagen, und sie konnten sich nicht wehren.
    Von einer Sekunde zur anderen veränderte sich dann plötzlich das Bild im Dorf. Leute kamen aus den Häusern, und einige Geschäfte wurden geöffnet. Jetzt herrschte ein ganz normales Treiben. Nur eines war seltsam, fand Coco: Die Leute wirkten wie Marionetten. Sie verrichteten ihre Arbeit, doch sie sprachen nicht miteinander. Sie gingen aneinander vorbei, ohne sich zu grüßen, beachteten einander überhaupt nicht. In London wäre das normal gewesen, hier nicht. In einem Dorf wie Grayville kannten sich die meisten Menschen von Kindheit an und waren miteinander befreundet.
    Coco stieg aus und betrat einen Tabakladen. Hinter dem Pult stand ein weißhaariger Mann und schaute von seiner Zeitung auf, als sie eintrat. Auf ihren Gruß reagierte er nicht.
    »Eine Schachtel Dunhill«, verlangte sie.
    Der Mann holte die Packung aus einem Regal und legte sie auf den Ladentisch. Coco reichte ihm einen Geldschein, und der Alte gab ihr schweigend das Wechselgeld zurück.
    »Wo bekommt man hier ein Frühstück?« fragte sie.
    »Das weiß ich nicht«, sagte der Alte.
    »Sie müssen doch wissen, wo man hier etwas zu essen bekommt?«
    »Ich weiß es nicht«, sagte er unfreundlich, drehte sich um und verschwand hinter einem Vorhang.
    Coco kehrte zum Wagen zurück. Sie war nun ganz sicher, daß das Dorf unter dem Einfluß des Dämons stand. Die Menschen gingen ihren Geschäften nach, waren aber nichts anderes als willenlose Puppen. Sie winkte Collins zu, und dieser stieg aus. Gemeinsam überquerten sie den Marktplatz.
    »Coco, ist Ihnen aufgefallen, daß keine Kinder zu sehen sind?«
    fragte er.
    »Sie werden in der Schule sein.«
    »So? Dann sehen Sie sich mal die Schule an!«
    Der Agent hatte recht. Das Schulgebäude befand sich am südlichen Ende des Marktplatzes. Die Jalousien waren heruntergelassen.
    Nirgends brannte Licht.
    »Sieht nicht so aus, als würde dort Unterricht stattfinden, nicht wahr?«
    Coco nickte wortlos. Sie erreichten einen Gasthof und traten ein.
    Es war ein altes Wirtshaus, das mehr als dreihundert Jahre alt sein mußte. Die Wände waren aus dunklem Holz, die Einrichtung bestand aus einfachen, groben Tischen und klobigen Stühlen. Das Lokal war leer bis auf den Wirt hinter der Theke. Er trug eine weiße Schürze um seinen ausladenden Bauch. Nachdem Coco und Henry sich gesetzt hatten, kam er auf sie zu und musterte sie mit abweisendem Blick.
    »Zweimal Schinken mit Ei«, bestellte Coco, »dazu Toast und eine große Kanne Tee.«
    Der Wirt drehte sich um und ging in die Küche.
    »Die Leute hier sind alle verhext«, sagte die ehemalige Hexe. »Sie haben keinen eigenen Willen mehr. Jeder erfüllt nur seine Aufgabe, die er wahrscheinlich vom Dämon zugeteilt bekommen hat.«
    Der Wirt kam mit einer großen Kanne Tee, zwei Tassen und einer Zuckerdose zurück. Er stellte alles auf den Tisch.
    »Sagen Sie mal«, wandte sich Coco an ihn, »seit wann sind Sie eigentlich schon verhext?«
    Collins hielt den Atem an, doch der Wirt reagierte nicht. Er drehte sich

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