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004 - Das Wachsfigurenkabinett

004 - Das Wachsfigurenkabinett

Titel: 004 - Das Wachsfigurenkabinett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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am Morgen in aller Frühe nach Grayville zurückzukehren. Kurz erzählte er der ehemaligen Hexe vom Verschwinden der beiden Agenten Shorter und Murray, aber sie konnte ihm in dieser Sache auch nicht weiterhelfen.
    Als Murray sich auch nicht mehr gemeldet hatte, hatte Dorian schweren Herzens auch noch Sam Pattison hingesandt, ihm jedoch verboten, dem Wachsfigurenkabinett zu nahe zu kommen. Er sollte nur einmal um den Häuserblock fahren und alle Beobachtungen an ihn weitergeben.
    Der Dämonenkiller stand auf, steckte sich eine Players an und ging im Zimmer auf und ab. Er versuchte die bisherigen Fakten zu ordnen. Schließlich setzte er sich wieder hin, griff nach einem Blatt Papier und schrieb die Namen der Leute auf, die verschwunden oder tot waren oder sonst etwas mit diesem Fall zu tun hatten. Die Liste war recht eindrucksvoll. Kathy Boucher, Daniel Shorter, dessen Frau und Tochter und nun auch noch Murray. Tot waren Miriam Corbey und Fred Martens. Und alle Fäden liefen im Wachsfigurenkabinett zusammen. Das Auftauchen des Dämons hatte die Angelegenheit allerdings noch zusätzlich verkompliziert. Dorian war sicher, daß er der Mann im Hintergrund war. Wahrscheinlich war er auch jener Schatten, von dem die sechs Vampire gesprochen hatten.
    Das Sprechgerät schlug an. »Hier Sam«, hörte er die Stimme des Agenten. »Ich bin dreimal um den Häuserblock gefahren, doch keine Spur von Shorters oder Murrays Auto. Soll ich weitersuchen?«
    »Nein. Kommen Sie zurück. Gab es sonst irgend etwas Verdächtiges?«
    »Nein. Nichts. Das Kabinett ist dunkel. Soll ich nicht doch noch einen Blick hineinwerfen?«
    »Mir genügen zwei verschwundene Agenten. Kommen Sie sofort zurück.«
    Dorian unterbrach die Verbindung und drückte die Zigarette aus.
    Plötzlich sah er überrascht auf. Phillip, der Hermaphrodit, kam die Treppe herunter. Sein Gesicht war starr wie eine Maske. Die Augen hatte er geschlossen. Auf dem Treppenabsatz blieb er stehen, und seine Lippen bewegten sich. »Schatten«, sagte er leise. »Schatten.
    Überall Schatten.«
    Dorian trat neben den Jungen und faßte ihn sanft an der Schulter.
    »Geh zurück in dein Zimmer, Phillip!«
    Der Hermaphrodit hörte nicht auf ihn. Er trug einen dünnen Schlafanzug, und seine Füße waren nackt. »Schatten. Überall Schatten.« Zögernd machte er einen Schritt nach vorn. Dorian wollte ihn zurückhalten, doch Phillip schob seine Hand weg und ging weiter.
    Der Dämonenkiller folgte ihm. Wahrscheinlich wollte der Hermaphrodit ihm wieder einmal etwas zeigen.
    Sie durchquerten die Halle, und Dorian mußte ihn zurückhalten, als er die Eingangstür öffnen wollte. Er holte Schuhe hervor, zog sie dem Jungen an und legte ihm einen Mantel um die Schultern. Phillip öffnete die Tür und marschierte los. Je näher sie dem Gartentor kamen, um so rascher ging er. Schließlich trat er auf die Straße. Sie gingen einige Meter, dann blieb Phillip plötzlich unbeweglich stehen. Sein Gesicht war bleich. Er hob die rechte Hand und deutete auf zwei Wagen, die am Bordstein standen. Es waren Shorters VW und Murrays Mini. Dorian lief fluchend über die Straße und blieb vor den Autos stehen. Sie waren nicht versperrt, und die Zündschlüssel steckten. Zähneknirschend begann er die beiden Wagen zu durchsuchen, fand jedoch keinen Hinweis, der ihm weitergeholfen hätte. Der Unbekannte hatte demnach ihren Schlupfwinkel entdeckt.
    Er konnte jederzeit zuschlagen, und Dorian hatte ihm nichts entgegenzusetzen.
    Bevor er in den Garten zurückkehren konnte, fuhr Sam Pattisons Wagen vor. Der Agent stieg aus. Er war ein hünenhafter Mann, fast zwei Meter groß, mit gewaltigen Schultern, die fast seinen Trenchcoat sprengten. Sein Gesicht war mit Narben bedeckt, die von einem Säureattentat stammten.
    »Verdammt!« rief er, als er die Autos erblickte. »Wo stecken die beiden?«
    »Keine Ahnung«, sagte Dorian grimmig. »Phillip hat mich auf die Wagen aufmerksam gemacht. Ich weiß nicht, wie lange sie schon hier stehen.«
    Dorian wollte Phillip ins Haus zurückbringen, doch der Junge wehrte sich. Angestrengt starrte er die Straße hinunter. »Schatten«, sagte er. »Schatten.« Dann schwieg er wieder.

    Ronny Murray erwachte aus der Ohnmacht. Gedämpft drangen leise Stimmen an sein Ohr. Sein Hals schmerzte, und ihm brummte der Schädel, als niste ein ganzer Bienenschwarm darin. Er schlug die Augen auf. Absolute Dunkelheit hüllte ihn ein. Er wollte sich bewegen, doch er hatte keine Gewalt über seine Glieder; er

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