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004 - Die Blutbestie

004 - Die Blutbestie

Titel: 004 - Die Blutbestie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. F. Mortimer
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rief einer in der ersten Reihe.
    »Smith hat recht!« schrie ein anderer.
    Smith fuhr fort: »Meiner Meinung nach wären zehntausend Pfund ein gewaltiger Ansporn für viele Leute, die sich ohne diese ausgesetzte Belohnung lieber in ihren Häusern verkriechen. Wo sie — ganz nebenbei bemerkt — ebensowenig vor diesem wahnsinnigen Kerl sicher sind als anderswo.«
    »Eine gute Idee!« rief jemand.
    Der Vorsitzende nickte. »Wer soll die zehntausend Pfund hergeben, Mr. Smith?«
    »Wir alle«, sagte der Dicke und machte eine Handbewegung, die den ganzen Saal einschloß. »Wir sind genügend Leute. Auf jeden würden nicht mehr als ein paar hundert Pfund fallen. Hand aufs Herz, das kann sich jeder von uns leisten.«
    »Wir werden darüber abstimmen«, sagte der Vorsitzende.
    Die Abstimmung erfolgte sofort.
    »Wer den Vorschlag von Mr. Jonathan Smith für gut befindet, der möge die Hand heben!« rief der Vorsitzende.
    Neunundneunzig Prozent der Hände flogen nach oben.
    Der Vorschlag war einstimmig angenommen.
    Man beschloß, diesen Entschluß der Bevölkerung von Holsworthy mitzuteilen.
    Nicht nur Smith erhoffte sich von der Aussetzung dieser Belohnung wahre Wunder.
    ***
    »Zehntausend Pfund!« kicherte Jim Drake. »Dafür müßte deine Frau ganz schön lange stricken.«
    Bob Looman, sein Nachbar, kratzte sich am Kinn. »Könnte ich verdammt gut gebrauchen, das Geld.«
    »Was würdest du damit machen?« fragte der schmalbrüstige Drake. Er war ein altes Männchen mit grauen Haaren und listigen grauen Augen.
    »Ich würde das Dach endlich ausbessern lassen. Wenn’s regnet, regnet’s mir direkt in die Suppe.«
    »Ist doch kein Malheur. Deine Alte salzt die Suppe ohnedies immer viel zu kräftig«, kicherte Jim Drake.
    Er hatte das Holzhacken kurzfristig unterbrochen. War ein harter Job. Aber er war arm und konnte es sich nicht leisten, sich das Holz von jemand anders hacken zu lassen.
    Looman schüttelte den Kopf. »Leider werde ich nichts davon abbekommen.«
    »Wieso nicht? Du kannst die zehntausend Pfund genauso kriegen wie jeder andere. Du brauchst bloß Steve Dury zu erledigen.«
    Looman starrte den Nachbarn ärgerlich an. »Bin ich ein Hexenmeister?«
    »Das nicht, aber ein Hasenfuß!« kicherte Drake.
    Der wesentlich jüngere und weit kräftigere Looman zuckte verlegen die Achseln.
    »Ich habe nie behauptet, den Unsichtbaren nicht zu fürchten. Ich hab’ schon Schiß, wenn ich an ihn denke. Ich glaube, wenn er plötzlich bei mir auftauchen würde, träfe mich der Schlag auf der Stelle. Ich würde einfach aus den Schuhen kippen. Mann, das ist ja auch ein Ding. Eine unsichtbare Bestie.«
    »Bisher hat er nur Mädchen umgebracht«, sagte Drake. »Du brauchst also keine Angst zu haben.«
    »Und den Wissenschaftler.«
    »Das war doch etwas anderes. Er hat Flack umgebracht, weil er ihm sein Unglück verdankt.«
    »Blödsinn«, erwiderte Looman kopfschüttelnd. »Ich sage dir, der bringt auch einen Mann kaltblütig um. War sicher nur Zufall, daß er immer ein Mädchen erwischt hat.«
    »Looman!« kreischte eine unangenehme Stimme aus dem Haus.
    »Deine Alte!« sagte Drake.
    »Jetzt bin ich seit zehn Jahren mit ihr verheiratet — und sie nennt mich immer noch nicht beim Vornamen«, beschwerte sich Looman.
    »Looman!« rief die Frau wieder.
    »Ja, Täubchen, ich komme schon!«
    Jim Drake kicherte. »Täubchen. Das Täubchen bringt mehr als zweihundert Pfund Lebendgewicht auf die Waage.
    Handelt sich wahrscheinlich um einen Tiefflieger.«
    »So dämlich kann auch nur ein Junggeselle daherreden!« brummte Looman mit verlegen geröteten Wangen.
    Er wandte sich um, lief auf das Haus zu und verschwand darin.
    Jim Drake widmete sich wieder seiner Arbeit.
    Lustlos zerhackte er das Holz.
    Da gewahrte er plötzlich eine Bewegung hinter sich.
    Der Himmel allein mochte wissen, wieso er im selben Moment an Steve Dury dachte.
    War es die Kälte, die ihm plötzlich über den Rücken kroch?
    Der alte Drake wandte sich jedenfalls ganz langsam um. Den Griff der Axt umklammerte er nun mit beiden Händen.
    Sicher ist sicher, dachte er.
    Als er niemanden hinter sich sah, wußte er, daß die mordgierige Bestie zum ersten Mal die Absicht hatte, sich an einem Mann zu vergreifen.
    Drake konnte Dury zwar nicht sehen, aber er konnte ihn hören.
    Bevor Dury ihn noch angriff, riß Drake die Axt hoch, denn er wußte aus Erfahrung, daß der Angriff stets die beste Verteidigung war.
    Blitzschnell hackte er nach dem Unsichtbaren.
    Da er ihn nicht sah,

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