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Tote Kehren Nicht Zurück

Tote Kehren Nicht Zurück

Titel: Tote Kehren Nicht Zurück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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    BASTEI LÜBBE TASCHENBUCH Band 15 201
     
    1. Auflage: März 2003 Vollständige Taschenbuchausgabe Bastei Lübbe Taschenbücher ist ein Imprint der Verlagsgruppe Lübbe
    Deutsche Erstausgabe Titel der englischen Originalausgabe: Call the Dead Again © 1998 by Ann Granger © für die deutschsprachige Ausgabe 2004 by Verlagsgruppe Lübbe GmbH & Co. KG, Bergisch Gladbach Lektorat: Alexander Huiskes/Stefan Bauer Umschlaggestaltung: QuadroGrafik, Bensberg Titelillustration: David Hopkins Satz: hanseatenSatz-bremen, Bremen Druck und Verarbeitung: Elsnerdruck, Berlin Printed in Germany ISBN 3-404-15201-8
Sie finden uns im Internet unter http://www.luebbe.de Der Preis dieses Bandes versteht sich einschließlich der gesetzlichen Mehrwertsteuer.
    Oh grausamer Tod, was hast du getan? Am Boden die sterbliche Hülle liegt, die Seele zum Himmel gerufen. Zu Staub der Leichnam zerfällt. Trauernde Freunde warten vergeblich. Kein Seufzer, keine Tränen bringen die Toten zurück.
    Epitaph auf einem Friedhof in Cornwall, 1820
    KAPITEL 1

    »ICH WILL heute Abend in Bamford sein. Fährt jemand in diese Richtung?«

    Die Worte erklangen scharf und akzentfrei, mit einem leicht gebieterischen Unterton. Die Männer, die sich um den schmuddeligen Imbissstand drängten, wandten wie auf ein Kommando hin die Köpfe. Selbst Wally, Inhaber und Koch in Personalunion, war verblüfft. Er legte beide Hände auf den mittels Ketten gesicherten schmierigen Tresen an der Seite des Wagens und beugte sich vor, um die Sprecherin in Augenschein nehmen zu können.

    Durch die Verlagerung von Wallys nicht unbeträchtlichem Gewicht geriet der kleine Lieferwagen ins Wanken, und sein Inhalt klimperte. Eine Pyramide fertig eingepackter Snacks sackte in sich zusammen und landete verstreut auf dem Tresen. Anhand der Farbetiketten ließen sie sich leicht auseinander halten: Käse und Zwiebeln – Barbecue – Hühnchentikka. Ein Snack fiel über den Rand auf den Boden. Ein Kunde, zu dessen Füßen er landete, bückte sich, hob ihn auf und steckte ihn in die Tasche seiner ledernen Blousonjacke. Wally war niemals so abgelenkt, dass er einen Diebstahl wie diesen übersah. Er verdrehte ein blutunterlaufenes Auge, und der Kunde kramte hastig nach Kleingeld, warf dann schnell ein paar Münzen auf den Tresen und wandte sich anschließend sogleich wieder nach der Stimme um.

    Der Parkplatz war voll gestellt mit geparkten Lastwagen. Wallys Imbiss war eine regelmäßige Anlaufstelle für die Fernfahrer. Bei ihm gab es heiße Getränke, angebrannte Würstchen, würziges Gebäck mit Kartoffeln, Zwiebeln und Rüben, die er wohlklingend

    »Cornwall Pasties« nannte, Schinkenbrote und große Stücke Rosinenkuchen. Wally behauptete voller Stolz von seinen Kochkünsten, seine Mahlzeiten machten jeden Kunden satt. Tatsächlich machten sie seine Kunden nicht nur satt, sondern sie hinterließen in ihnen auch das Gefühl, als müsse man niemals wieder etwas essen. Wallys Preise waren niedrig, seine Hygiene fragwürdig, und er hatte rund um die Uhr geöffnet. Dabei beobachtete er, wie er es später gegenüber Sergeant Prescott formulierte,

    »das Leben. So ungefähr die ganze Bandbreite. Und noch mehr«.

    Was er bei dieser speziellen Gelegenheit sah, war eine junge, schlanke Frau, die seiner Meinung nach vielleicht achtzehn oder neunzehn Jahre alt war. Sie trug Jeans und darüber eine Tweedjacke von der Sorte, die Wally eigentlich mit jenem Schlag Männer und Frauen verband, die hin und wieder aus den Führerhäusern von Pferdetransportern stiegen und laut

    »Bedienung!« riefen, als wäre er das verdammte Ritz. Sie stand ein kurzes Stück entfernt und musterte die Männer mit kritischen Blicken.

    »Und«, fügte Wally im Verlauf der späteren Unterhaltung hinzu,

    »sie war atemberaubend. Wie eins von diesen Models. Groß, ein wenig dünn vielleicht, aber Haare, so was hast du noch nicht gesehen. Jede Menge Haare.« An dieser Stelle klang Wally ein wenig melancholisch und fuhr sich mit der Hand über den kahl werdenden Schädel.

    »Hatten eine wunderbare Farbe. Gefärbt, schätze ich. Trotzdem, wunderbare Haare. Irgend so ein goldener Bronzeton. Sie war jedenfalls keine gewöhnliche Anhalterin und schon gar keine billige Nutte. Sie hatte Klasse, das konnte jeder sehen.« Er klang ehrfürchtig.

    Eddie Evans gingen ähnliche Gedanken durch den Kopf. Er war mit einem unbeladenen Laster auf dem Heimweg. Ein Lastzug ohne Fracht bedeutete ein schlechtes Geschäft, doch es hatte ein

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