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0041 - Unser falscher Taxi-Chauffeur

0041 - Unser falscher Taxi-Chauffeur

Titel: 0041 - Unser falscher Taxi-Chauffeur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unser falscher Taxi-Chauffeur
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nicht ein, daß Sie jetzt mit Tränen irgend etwas erreichen. Mich machen Sie nicht weich.«
    Sie starrte mich so fassungslos an, daß Phil in seiner Ecke grinsen mußte.
    »Wer kam auf den Gedanken der Erpressung?« forschte ich.
    Sie schwieg.
    »Ich kann die Anklage gegen Sie auch erweitern auf Beteiligung und Mitwisserschaft an drei Morden«, warnte ich sie.
    Das gab ihr den Rest. Sie fing nun doch an zu weinen.
    »Ich will ja alles sagen«, schluchzte sie. »Dann los! Wer kam zuerst auf den Gedanken, daß man die Kriegsversehrten erpressen könnte?«
    »Henry — ich meine Mr. Surewill.«
    »Wußten Sie, daß er bereits einschlägig vorbestraft ist? War Ihnen bekannt, daß er bereits drei Jahre wegen versuchter Erpressung in einem Zuchthaus abgesessen hat? Sein Bild ist in unserer Verbrecherkartei. Ich sah es zufällig, als ich das Gesicht eines anderen Mannes in unserem Verbrecheralbum suchte. War Ihnen dieser Sachverhalt bekannt?«
    Sie schüttelte stumm den Kopf.
    »Aber Surewill besprach den Plan mit Ihnen. Stimmt das?«
    »Ja«, hauchte sie.
    »Okay, packen Sie aus! Wie war dieser Plan?«
    »Surewill sagte, er hätte einen guten Bekannten, der würde ihm bei der ganzen Sache sehr von Nutzen sein.«
    »Nannte er den Namen dieses Bekannten?«
    »Nein.«
    »Macht nichts, ich kenne ihn bereits. Weiter! Wodurch sollte dieser Mann von Nutzen sein?«
    »Darüber ließ er sich nicht näher aus.«
    »Wann fing er mit den Erpressungen an?«
    »Erst am vergangenen Samstag. Er schrieb die Briefe an alle Leute, denen er die Renten auszahlen muß. In den Wochen vorher hatte er sich erst langsam die ganzen Adressen zusammengetragen.«
    »Er schrieb an alle, die bei ihm ihre Renten abholten?«
    »Nein, nicht an alle. Nur an die, die mehr als zweihundertundfünfzig Dollar Rente bekamen.«
    »Wieviel Leute mögen das etwa gewesen sein?«
    »Ich half Henry beim Frankieren der Briefe. Es waren über hundert. Rund hundertzwanzig, glaube ich.«
    »Er verlangte von allen fünfzig Dollar?«
    »Nein. Von denen, die über fünfhundert Dollar Rente bekamen, verlangte er hundert Dollar.«
    »Wenn alle gezahlt hätten, wären das immerhin weit über sechstausend Dollar, die er monatlich bekommen hätte. Schön, rechnete er nicht damit, daß einige von den Erpreßten die Sache der Polizei melden würden?«
    »Das sagte ich ihm auch. Aber er meinte, das machte nichts. Er wäre absolut sicher, und es könnte gar nichts passieren, auch wenn einer von den Leuten zur Polizei ginge.«
    »Sie sehen ja, wie sehr er sich verrechnet hat. Er besprach natürlich auch mit Ihnen, wie Sie in den Besitz der Briefe kommen sollten, in denen das Geld war?«
    »Ja. Er wollte das Geld durch einen zuverlässigen Jungen abholen und in einem großen Umschlag an mich schicken lassen. In die Kneipe, in der ich arbeite.«
    »Und Sie hätten es ihm dann gegeben, wenn Sie nachts nach Hause gekommen wären?«
    »Ja.«
    »Okay, das wäre zunächst alles.«
    Sie sah mich erwartungsvoll an. »Kann ich gehen?«
    Ich sah sie ernst an.
    »Sollen wir Ihnen auch noch eine Belohnung dafür auszahlen lassen, daß Sie mit einem hundsgemeinen Erpresser gemeinsame Sache gemacht haben? Wollen Sie einen Orden dafür? Sie sind verhaftet. Hier ist Ihr richterlicher Haftbefehl. Ich mache Sie pflichtgemäß darauf aufmerksam, daß alles, was Sie von jetzt an sagen oder tun, gegen Sie verwendet werden kann.«
    Sie brach in einen Tränenstrom aus. Mich konnte sie damit nicht erschüttern. Die Frau von Let Carson hatte sicher auch geweint, als sie die Ermordung ihres Gatten erfuhr. Und an jenen Tränen war diese Frau zu einem guten Teil schuld.
    Ich hob den Telefonhörer ab und wählte die Nummer des für uns zuständigen Untersuchungsgefängnisses. Diese Nummer kannte ich auswendig, denn ich hatte sie schon sehr oft gebraucht.
    Der Aufseher meldete sich.
    »Tag, Mr. Hydebrate«, sagte ich. »Hier ist Cotton. Schicken Sie mir doch bitte einen geschlossenen Gefangenenwagen. Sie können eine Frau in meinem Office abholen. Und bereiten Sie schon zwei weitere Zellen vor. Aber diesmal für männliche Gäste. Sie werden die beiden Herren ebenfalls noch im Laufe des heutigen Tages zu Gesicht bekommen.«
    »Geht in Ordnung«, erwiderte der Aufseher nur. Er war derartige Anrufe vom FBI gewöhnt.
    Wir warteten, bis Miß Baker von zwei Gefängniswärterinnen abgeholt wurde, dann sagte ich: »Komm, Phil. Holen wir den nächsten!«
    Er rieb sich die Hände.
    »Sehr gern, Jerry. Aber sag mal, wie bist

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