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Pizza House Crash

Pizza House Crash

Titel: Pizza House Crash Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Denise Danks
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  Vom Tod meines Cousins Julian erfuhr ich durch einen angetrunkenen Headhunter - von der managerjagenden Gattung natürlich. Als er mir davon erzählte, wußte keiner von uns beiden, daß ich mit dem perversen Toten verwandt war.
    »Fünfzig Riesen«, klagte Barnaby leise. Er war randvoll mit Remy Martin und dem überwiegenden Teil zweier Flaschen Chablis. Ich lag nicht weit zurück, wie ich zugeben muß, und ich spürte es. Das ist das Dumme bei der Nouvelle cuisine: Die Drinks attackieren die Magenwände, bevor das Essen es tut. Dennoch lasse ich mir einen Gratislunch in einem Restaurant in Mayfair ungern entgehen, wenn sich die Gelegenheit dazu bietet.
    »Fünfzig Riesen, bloß ein Wochenende entfernt...« Weitere leise, jämmerliche Klagen seitens meines Gastgebers, der langsam schrecklich theatralisch wurde. Ein Arm hing schlaff über die Rückenlehne seines hübschen Ebenholzstuhls, mit der anderen Hand nahm er eine schwarze Sobranie aus dem Mund. Sein Haarschnitt war an den Seiten modisch kurz, mit einer asymmetrischen Welle oben. Der feine, dunkelblaue Nadelstreifenanzug war makellos geschnitten, aber die rote Seidenkrawatte hatte sich ein bißchen gelockert, was ihm ein unbekümmertes Air von City-Dekadenz der achtziger Jahre verlieh. Trotzdem fand ich, er sah ganz einnehmend aus -einnehmender jedenfalls als ich, aber er konnte es sich auch leisten. Es war schwer, bei einem Journalisteneinkommen mit den Barnabys dieser Welt Schritt zu halten, und mein schwarzes, vom schneiderischen Standpunkt aus risikoloses Outfit im Creative-Media-Look war auf dem besten Weg, zur Schäbigkeit zu verschleißen.
    Während er weiter stöhnte, versuchte ich herauszufinden, ob mein zweidimensionales Dessert sich in einen 3-D-Zustand hochklappen ließe wie ein Pop-up-Bilderbuch; ich nestelte und stocherte an den rasierklingendünnen Himbeerscheiben herum, die in einem zarten Film von lila Gelee lagen. Ich war so vertieft darin, daß es Barnaby ein bißchen irritierte.
    »Hast du gehört, was ich gesagt habe?« wollte er wissen, und die Zunge war ihm etwas schwer.
    »Ja«, sagte ich und schob mir endlich ein Fruchtscheibchen in den Mund, der davon kaum gefüllt war, so daß ich fortfahren konnte: »Fünfzig Riesen, hast du gesagt. Zweimal.«
    »Wir haben fünfzig Riesen verloren, und was noch schlimmer ist, wir haben sie an einen verdammten Perversen verloren -und einen verdammt lächerlichen Perversen dazu.«
    Ich wartete. Es wäre interessant zu erfahren, was Barnaby Page pervers fand. Er sah sich nach beiden Seiten um, mehr um der Wirkung als um der Vertraulichkeit willen, und beugte sich dann zu mir herüber, bis zwischen unseren Nasen nur noch die beiden zierlichen Fuchsien in der Mitte des winzigen ovalen Tisches standen.
    »Das wirst du nicht glauben«, wisperte er und hielt noch einmal inne, um sein Brandyglas zu leeren und sich mit der makellosen rosaroten Zungenspitze über die rosigen Lippen zu fahren. »Ich habe diesen unglaublichen Deal eingefädelt und einen völlig talentlosen Programmierer zu einer kalifornischen Neugründung gebracht - mit fünfstelligem Gehalt, Gewinnbeteiligung, Auto, ’nem schnellen europäischen natürlich, Umzugskosten - die komplette Wundertüte, mein Schatz. Was dir einfällt - er sollte es kriegen.« Ich wedelte den erstickenden Qualm von seiner Sobranie vor meinem Gesicht weg. Barnaby half mir dabei eine Sekunde lang.
    »Sorry... Jedenfalls, wir hatten alles unter Dach und Fach; nächste Woche sollte es losgehen, und da hängt dieser hirnlose Prolo sich auf, und der ganze Deal ist im Eimer.«
    Mit beachtlichem Gefühl drückte er seine Zigarette auf meinem Teller aus, und dann drehte er sich um und bestellte noch einen Brandy. Der Kellner kam hastig heran. Ich schob meinen Teller weg und bedeckte mein Glas mit der Hand.
    »Sicher nicht?« fragte Barnaby und signalisierte für sich selbst einen Doppelten.
    »Sicher nicht. Ich nehme jetzt einen Kaffee.« Ich blickte zu dem dunklen lockigen Kellner auf und lächelte freundlich. Gleich darauf kam er zurück, schenkte mir Kaffee ein und verteilte ein paar Schalen mit zuckrigen, pastellfarbenen Bonbons auf dem Tisch. Dann fing Barnaby wieder an, diesmal mit einem schnaubenden Glucksen.
    »Du wirst es nicht glauben«, sagte er kopfschüttelnd. »Barnaby«, stöhnte ich, »jetzt rede schon.«
    »Er hat sich nicht einfach nur aufgehängt. Er hat die Sache gewissermaßen... ausgeschmückt, sagen wir mal. Er hat sich nicht aufgehängt wie in

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