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0041 - Unser falscher Taxi-Chauffeur

0041 - Unser falscher Taxi-Chauffeur

Titel: 0041 - Unser falscher Taxi-Chauffeur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unser falscher Taxi-Chauffeur
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etwas auf den großen Umschlag, in dem sich höchstwahrscheinlich die abgeholten Briefe befanden, und warf dann den Umschlag in den Briefkasten am Hand des Bürgersteigs.«
    »Ja.«
    »Damit war also die Spur verloren?« Ellen schüttelte den Kopf.
    »O nein! Ich fand heraus, welches Postamt für die Leerung dieses Briefkastens zuständig ist. Dann wartete ich die Leerungszeit ab und besah mir, was auf dem Umschlag stand.«
    »Ausgezeichnet«, mußte ich anerkennen. »Und was stand drauf?«
    Ellen gab mir einen Zettel.
    »Das da!« sagte sie.
    Ich las:
    Miß Baker, Hatler’s Inn, 1476, 133. Straße, New York City.
    »Soso«, sagte ich. »Miß Baker. Haben Sie sich diese Dame einmal angesehen, Ellen?«
    »Natürlich. Sie ist eine etwa vierzig Jahre alte Frau, unverheiratet, wie ja schon das Miß auf der Anschrift sagt, hellblond, blaugraue Augen, etwa einsfünfundsechzig groß, schlank, ein bißchen verlebt aussehend. Hatler’s Inn ist eine der üblichen Hafenspelunken, in der Miß Baker als Kellnerin beschäftigt ist.«
    »Und an diese Miß Baker war also der große Umschlag adressiert?«
    »Ja. Das konnte ich feststellen.«
    »Haben Sie herausbekommen, wie der Umschlag dann weitergeleitet wird?« Ellen schüttelte den Kopf.
    »Ich habe mich sofort über die Funksprechanlage mit Ruth, Bob und Gordon in Verbindung gesetzt.«
    Gordon, einer der beiden Männer, die zur Verfolgung des Briefabholers bereitgestellt worden waren, führte den Bericht weiter.
    »Ruth und Bob spielten Liebespaar, ich mimte den Schnapssüchtigen. Wir haben uns in der Kneipe, wo die Baker arbeitet, in ihrer Beobachtung abgelöst. Bis zwei Uhr früh wurde der Umschlag weder abgeholt noch weitergeschickt. Dann schloß das Lokal, und wir mußten uns wohl oder übel auch verdrücken.«
    Ich dachte eine Weile nach, dann sagte ich: »Okay. Ich glaube, das Wichtigste wissen wir jetzt. Phil, kaufe du dir diese Miß Baker. Vorläufige Festnahme. Ist sie wissentlich in die Sache verwickelt, bekommen wir es schon heraus und kriegen dann auch einen Haftbefehl gegen sie. Hat sie keine Ahnung, was in dem Umschlag ist, können wir sie nach vierundzwanzig Stunden wieder laufenlassen.« Phil nickte.
    »Ruth und Bob, ihr fahrt noch einmal hinaus zu dieser Kneipe, Diesmal offiziell als FBI-Leute. Versucht so viel wie möglich über diese Baker in Erfahrung zu bringen! Wo sie wohnt, mit wem sie befreundet ist und so weiter.«
    Die beiden nickten.
    »Ellen, Sie kehren zum Hauptpostamt zurück und passen auf, ob noch mehr Briefe abgeholt werden. Wenn sich der Junge von gestern wieder sehenläßt, so bringen Sie ihn hierher. Benachrichtigen Sie seine Eltern, daß sie sich keine Sorgen machen. Sagen Sie, wir brauchen den Jungen nur für irgendeine Zeugenaussage.«
    »Okay.«
    Ich wandte mich an den Mann, der sich als Schalterbeamter betätigt hatte.
    »Sie nehmen ebenfalls Ihren Posten am Schalter für postlagernde Sendungen wieder ein, um festzustellen, ob noch mehr Briefe unter der Kennziffer X 13 eingegangen sind.«
    »Okay.«
    Phil und ich machten uns auf den Weg. Irgendwann im Laufe des heutigen Tages würde ich dem Erpresser die Hand auf die Schulter legen, das wußte ich. Unter welchen Umständen — nun, das würde sich schon zeigen.
    ***
    Ich verließ unser Dienstgebäude erst nach ungefähr einer Stunde. Diese Zeit brauchte ich, um mir Auskünfte bei unseren verschiedenen Abteilungen einzuholen. Auch im Labor blieb ich ungefähr zehn Minuten lang. Als ich alles Wissenswerte erfahren hatte, ging ich in den Hof und klemmte mich hinter das Steuer meines Jaguar.
    Bevor ich anfuhr, sah ich erst noch meinen Dienstrevolver nach. Man kann nie wissen, ob man die Kanone nicht plötzlich braucht. Und sicher ist sicher.
    Dann fuhr ich los. Zuerst ging es zum Postamt 14. Dort ließ ich mich bei dem Personalchef melden. Der empfing mich sofort.
    »Guten Morgen, Sir. Was kann ich für Sie tun?« fragte er.
    Ich zeigte meinen Dienstausweis. »Cotton, FBI. Kann ich Sie ein paar Minuten sprechen?«
    »Für die Bundespolizei muß man wohl Zeit haben. Bitte, nehmen Sie Platz. Mr. Cotton.«
    »Danke.«
    »Um was handelt es sich?«
    »Hier im Postamt 14 werden Kriegsversehrtenrenten ausgezahlt?«
    »Stimmt. Für alle Kriegsbeschädigten, die innerhalb des Stadtbezirks wohnen, für den unser Postamt zuständig ist.«
    »Wieviel sind das ungefähr?«
    »Ich habe die Zahl nicht genau im Kopf, aber es müssen ungefähr an die zweitausend sein.«
    »Wie hoch sind die Renten?«
    »Das

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