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0042 - Raumschiff TITAN funkt SOS

Titel: 0042 - Raumschiff TITAN funkt SOS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kurt Brand
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wenn er seinen Freund Bully nicht wiedersehen sollte, dann macht ihn diese Tragik vielleicht ganz einsam, aber sie wird ihn nicht von seinem Ziel abbringen."
    Tiffs Augen leuchteten, als er das sagte. Er blickte den ruhigen, bescheidenen Wuriu Sengu auffordernd an.
    „Tifflor, Sie haben nicht das gesehen, was ich in der TITAN gesehen habe. Der Chef wird - wenn er noch einmal die TITAN betreten sollte nur noch Tote vorfinden. Sie tanzen, singen, lachen und grölen sich in den Tod. Sie werden noch lachen, wenn sie sterben. Ich habe mir nie vorstellen können, daß es so etwas gibt, und ich habe den Chef gestern gut verstehen können, als er verzweifelte."
    Da peitschte es aus dem Mikro-Lautsprecher der Gazelle: „Julian Tifflor?" Der Chef rief an. Und der jüngste Leutnant der Dritten Macht meldete sich: „Hier Leutnant Tifflor, Sir ..."
    Doch da klang Perry Rhodans scharfe Befehlsstimme schon wieder dazwischen.
     
    *
     
    Hundert Roboter marschierten am See entlang auf die TITAN zu. Vor einer Minute hatten sie sich in Marsch gesetzt, dabei verließen noch immer weitere Kampfmaschinen den Rumpf des walzenförmigen Raumschiffes. Die Leichenfledderer waren im Anmarsch!
    „Gucky!"
    Der Mausbiber fühlte Rhodans kräftige Hand durch den starken Raumanzug.
    „Geht's los?" piepste der Kleine unternehmungslustig.
    „Hör gut zu", erwiderte Rhodan, und dann gab er dem Pelzwesen detaillierte Order. Zum Schluß sagte er „Es hängt von dir ab, ob Bully und alle anderen im Schiff noch einmal die Chance bekommen, doch noch gesund zu werden!"
    Gucky warf noch einen Blick auf die Roboter, die in dichten Formationen auf die TITAN zugingen. „Freunde", piepste er ihnen zu, „was unsere Maschinchen nicht erledigen, besorge ich. Düsenjäger mache ich aus euch!"
    Dann hatte Gucky entmaterialisiert und war in einem gekonnten Teleportersprung in Richtung TITAN verschwunden.
     
    *
     
    Die Minuten schlichen träge dahin. Dicht am See bewegten sich nun schon zwei Roboterkolonnen. Unaufhaltsam marschierten sie auf die TITAN zu. Für Perry Rhodan und Crest sah es aus, als ob sich in der Tiefe winzige Spielzeuge an der blitzenden Wasserfläche entlangbewegten. Das unbekannte Raumschiff spie immer noch mehr Kampfmaschinen aus. Gerade formierte sich eine dritte Kolonne.
    „Sie wußten, was für ein Raumschiff hier liegt", sagte Perry Rhodan und warf dem gigantischen Kugelleib der TITAN einen nachdenklichen Blick zu.
    Wieviel Tage hatten zu vergehen, bis dieses Wunder arkonidischer Technik ein Wrack war und auf dem Friedhof am Pol verrottete? Dort unten marschierten die Demontagekommandos - seelenlose Maschinen, immun gegen das Gift der Bärchen, gefühllos gegenüber dem Untergang von siebenhundert Menschen.
    „Ob Gucky es nicht schafft, Rhodan?" riß Crest ihn aus seinen Gedanken.
    Perry Rhodan straffte sich. „Dann wäre es das erstemal, daß Gucky uns im Stich läßt, Crest. Mir macht nur diese Riesenarmee Sorge. Jetzt scheint es mit der Ausschleusung endlich vorbei zu sein, oder sehen Sie noch Roboter das Schiff verlassen?"
    „Dort ist Ruhe eingetreten. Wären aber noch zehn Kolonnen mehr ausgeladen worden, dann hätte ich gesagt: Jeder Widerstand ist sinnlos."
    „Ich nicht!" rief Rhodan. „Soll ich vielleicht auch noch zusehen, wie seelenlose Maschinen unter siebenhundert Kranken hausen und an ihnen zu Mördern werden?"
    Der Deflektorschirm verbarg Crests Zusammenzucken. „Sie nehmen an, daß die Roboter wie Schlächter unter ..."
    „Ich weiß es sogar, Crest. Ich will nicht wiederholen, in welcher Verfassung Wuriu Sengu die Skelette in den ausgeschlachteten Schiffen gesehen hat. Diese Maschinen dort unten tragen eine Mordprogrammierung in sich!"
    Die Spitze der ersten Roboterkolonne hatte schon ein Drittel des Weges zurückgelegt, als Rhodan das Gespräch wieder aufnahm. Er fragte Crest: „Warum ist der fremde Raumer nicht dicht neben der TITAN gelandet? Warum dieser Zwischenraum und dieser zeitraubende Anmarschweg? Gibt es darauf nur eine Antwort oder mehrere?"
    Crest verstand nicht. Er fragte zurück.
    „Ich glaube, daß wir ein Roboterschiff vor uns haben. Die Landeprogrammierung wird eine Sicherheitsdistanz beinhalten, und nur aus diesem Grund ist der Walzenkahn so weit ab von der TITAN gelandet. Ich begreife nicht, daß man diese Frage zum Problem machen kann, Rhodan."
    Beinahe scharf erwiderte Perry Rhodan: „Siebenhundert Menschen sollen mit ihrem Leben für meine Unterlassungsfehler büßen! Siebenhundert

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