0043 - Wir stoppten den Bandenkrieg
Rücksicht auf Geräusche.
»Los, hinaus!« herrschte ich sie an. Sie beeilte sich. Ich atmete auf. Das war geschafft.
Ich schloß die Tür. Dabei fiel mir auf, daß der Wohnungsschlüssel innen im Schloß stak. Das brachte mich auf einen Gedanken.
Ich drehte den Schlüssel zweimal um. Dann zog ich ihn heraus und schob ihn unter den toten Richer. Sollte Lodgers mich überwinden, würde ihm die verschlossene Tür wenigstens für ein paar Sekunden weiteren Widerstand bieten.
So. Nun war die letzte- Vorbereitung getroffen.
Jetzt ging es ums Ganze.
Ich ging zur Wohnzimmertür. Dahinter hörte man das Krachen von Möbelstücken, die Lodgers in seiner Zerstörungswut in tausend Stücke zerschlug.
Ich legte die Hand auf die Klinke.
Kühl und glatt fühlte sich das Metall an. Kühl wie der Tod.
Ich drückte die Klinke nieder und riß die Tür auf. Mit einem Schritt stand ich jenseits der Schwelle.
Lodgers hatte mich nicht gehört. Er stand in der gegenüberliegenden Ecke des Raumes und zerschlug ein kleines Schränkchen in der idiotischen Hoffnung, in diesem viel zu kleinen Schränkchen könnten siebenhunderttausend Dollar verborgen sein. Sein Zerstörungswahn machte so viel Lärm, daß er mein Eintreten überhören mußte.
Die Peitsche lag neben seinem Fuß.
Ich hätte ihn von hinten erschießen können. Aber ich dachte nicht für eine Sekunde daran.
Meine Pistole hob sich und zeigte auf seinen Rücken. Aber mein Finger war noch nicht gekrümmt.
Lodgers warf fluchend die letzten Teile des Schränkchens von sich. Er keuchte,, so wild hatte er sich verausgabt.
»Guy Lodgers«, sagte ich mit fester, klarer Stimme: »Ich verhafte Sie wegen Mordes, begangen an mehreren FBI-Beamten, wegen Beteiligung und Mitwisserschaft an anderen Morden sowie wegen versuchten Mordes und schwerer Körperverletzung in mehreren Fällen. Ich mache Sie darauf aufmerksam, daß alles, was Sie von diesem Augenblick an sagen oder tun, von der Anklagebehörde gegen Sie verwendet werden kann. Heben Sie die Arme und ergeben Sie sich!«
Ich rechnete nicht im Traum damit, daß meine Worte Erfolg haben könnten. Ich sagte sie trotzdem im Namen meiner gefallenen Kameraden. Er sollte von Anfang an wissen, daß wir ihm nichts schenken würden.
Lodgers stand ein paar Sekunden schweigend da, mit halb herabhängendem Kopf. Er starrte mich aus seinen blutunterlaufenen Augen an. Auf seiner Stirn schimmerte der Schweiß in aberhundert winzigen Tröpfchen. Die Haare hingen ihm wirr in die Stirn.
»Endlich der richtige G-man!« sagte er plötzlich mit einer Stimme, die heiser wie ein Reibeisen klang. »Auf dich habe ich die ganze Zeit gewartet.«
»Machen Sie keinen Blödsinn, Lodgers«, warnte ich ihn pflichtgemäß ein zweites Mal. »Sie kommen nicht ohne Handschellen aus diesem Hause. Und Sie kommen hier auch nur ‘raus, um dem Richter und danach dem Elektrischen Stuhl zugeführt zu werden. Einem wilden Tier, wie Sie es sind, geben wir nicht die leiseste Chance. Das müßten Sie wissen!«
»Okay«, sagte er und nickte. »Okay. Ich weiß, daß ich verspielt habe. Ich dachte nicht, daß ihr so schnell hier aufkreuzen würdet. Ich dachte, ihr wäret noch eine Zeitlang in der 92. Straße mit der Knallerei beschäftigt.«
»Wir haben ziemlich schnell aufgeräumt, nachdem wir erst einmal sicher waren, daß durch unsere Absperrung niemand mehr hinaus konnte.«
»Ich bin hinausgekommen.«
»Klar. Als Boß hatten Sie sich natürlich einen Notausgang reserviert.«
»Eben, G-man, ich warne Sie. Ich habe schon einen von euch mit meiner Lorry totgeschlagen. Bevor ihr mich habt, müssen Sie auch noch dran glauben. Wenn Sie nicht dazwischen gekommen wären, hätte alles geklappt.«
»Das ist immer euer Irrtum. Ihr bildet euch ein, dieser oder jener Polizist wäre gegen euch. Das stimmt ja nie! Nicht ein Polizist, sondern das Recht ist gegen euch. Und es wird immer Diener finden. Knallen Sie zehn Polizisten ab, von denen Sie glauben, daß sie persönlich etwas gegen Sie hätten. Das Resultat wird sein, daß zwanzig andere Kameraden die Jagd fortsetzen. Richer konnten Sie erledigen und Farley beinahe. Jetzt stehe ich hier. Und selbst wenn Sie mich auch noch schaffen könnten, wird Ihnen im Treppenhaus der nächste begegnen. Und irgendeiner von uns wird es schließlich sein, der Ihnen die Handschellen anlegt.«
»Macht nichts«, knurrte er. »Hauptsache, du Hund hast vorher ins Gras gebissen.«
Er ließ sich plötzlich zu Boden fal-Ion. Ich wußte, was
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