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0043 - Wir stoppten den Bandenkrieg

0043 - Wir stoppten den Bandenkrieg

Titel: 0043 - Wir stoppten den Bandenkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir stoppten den Bandenkrieg
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reichlicher Phantasielosigkeit wiederholte sich hier das Spiel mit einem Regal, das man von der Wand abdrehen mußte, um in einen zweiten niedrigen Gang zu gelangen. Dieser Gang allerdings war wesentlich länger als der erste. Ich schätze seine Länge auf an die dreißig Meter, die er schnurgerade entlanglief.
    An seinem Ende gab es wieder einen Mauerdurchbruch, dann stand ich abermals in einem Kellerverschlag. Die Gangöffnung way nur mit ein paar alten Säcken verhängt. In dem Verschlag lag allerlei Gerümpel umher, wie es in jedem Haushalt mit der Zeit anfällt. Vor allem gab es eine Menge ausrangierte Spielsachen für Kinder.
    Wahrscheinlich befand ich mich hier im Keller irgendeines Mietshauses. Ich leuchtete den Verschlag ab und fand, daß eine Wand nur aus einem Lattengitter bestand. Die Tür war draußen durch ein Vorhängeschloß gesichert, aber gleich neben der Tür waren drei Latten unten nicht befestigt und man konnte sie ohne jede Mühe seitwärts auseinanderschieben. Ich stieg durch und stand jetzt im Flur eines großen Kellers, der in lauter kleine Verschläge aufgeteilt war.
    Ich fand schnell die Kellertreppe und stieg sie hinauf. Oben suchte ich die Haustür und stand plötzlich in einer schmalen Gasse, die sicher eine Querstraße zur 92. war.
    Nun, den Fluchtweg von Guy Lodgers hatte ich jetzt gefunden. Jetzt mußte ich ihn selbst ausfindig machen. Und ich konnte mir ungefähr vorstellen, wo ich ihn finden würde.
    Nur ein Gedanke beunruhigte mich: Hoffentlich kam ich nicht zu spät!
    Ich lief im Laufschritt die Gasse entlang, bog in die Hauptstraße ein und rannte zu meinem Jaguar. Mit auf heulendem Motor schoß ich gleich darauf die Straße entlang, mit singenden Reifen in die Kurven und dann wieder in die Gerade. Die Polizeisirene machte mir die Straße frei, aber eine höllische Fahrt war es trotzdem.
    ***
    Ich hatte die Sirene an meinem Wagen ein paar Häuserblocks vorher abgestellt. Ich wollte ihn nicht warnen.
    Mit quietschenden Reifen und Bremsen hielt der Wagen unmittelbar vor dem Haus. Ich stürmte die Treppe zur Haustür hinan.
    Der Lift war immer noch nicht in Ordnung gebracht worden. Ich lief die Treppen hinauf. Man glaubt gar nicht, was das für eine Anstrengung ist, wenn man sonst für jedes einzelne Stockwerk einen Fahrstuhl gewöhnt ist. Völlig außer Atem erreichte ich die Treppe zum sechsten Stockwerk.
    Mitten auf der Treppe lag ein Mann, der aus unzähligen Wunden blutete. Ich bückte mich und drehte ihn um. Es war Farley, einer unserer beiden Haussuchungsexperten, der gleichzeitig die Bewachung von Miß Gloria übernommen hatte.
    Er lebte. Ich tätschelte ihm die abgeschlagenen Wangen. Mit einem leichten Seufzer kam er zu sich.
    »Farley, was ist los?«
    Er sah mich an. Erst nach einer Weile erkannte er mich.
    »Er ist drin…« hauchte er.
    »Wer?«
    »Lodgers. Ich erkannte ihn gleich nach dem Bild, das Mister High verteilen ließ. Er hatte eine Tommy Gun und drückte ab, bevor Richer seine Pistole ziehen konnte. Wir hatten doch nicht mehr mit einem direkten Überfall gerechnet, seit wir wußten, daß in der 92. Straße der Bandenkrieg ausgetragen wurde…«
    »Was ist mit Richer?«
    »Er ist tot. Er starb sofort. Er stand mitten im Schußfeld von Lodgers Tommy Gun. Ich konnte mich in Deckung bringen und schoß aus meiner Dienstpistole nach ihm. Aber der Hund ist ja so gerissen. Ich glaube, ich konnte ihm einen Streifschuß verpassen, aber mehr auch nicht.«
    Farley keuchte. Er schwieg einen Augenblick, dann fuhr er fort:
    »Jerry, es war nicht meine Schuld, daß er mich auch noch fertigmachen konnte. Das mußt du mir glauben! Es war nicht…«
    »Aber ja, Farley«, beruhigte ich ihn. »Von Schuld kann bei solchen Sachen nie die Rede sein. Es kann einer mal Pech haben.«
    »Verdammt, das hatte ich«, nickte er. »Mein Magazin war auf einmal leergeschossen. Da versuchte ich, ihn zu bluffen. Er war einen Augenblick ohne Deckung. Ich hatte ja keine andere Wahl. Ich schrie ihn an, wenn er nur eine Bewegung machte, würde ich ihm eine Kugel in die Stirn setzen. Er lachte, warf sich zu Boden und knallte mit einer mordslangen Peitsche nach mir. Ich sage dir, dieser Kerl ist der leibhaftige Teufel! Er trifft mit seiner Peitsche mindestens ebensogut wie unsereiner mit der Kanone!«
    »Ich weiß, Farley.«
    »Als er mir die Pistole aus der Hand geschlagen hatte, lachte er und peitschte mich halbtot. Ich sage dir, Jerry, es war die Hölle. Gegen diese verdammte Peitsche kannst du

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