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0044 - Das Trio des Teufels

0044 - Das Trio des Teufels

Titel: 0044 - Das Trio des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Zäune gestiegen, bis sie den Waldrand erreichten.
    Jetzt wurde es schwierig.
    Will Mallmann wollte sich nach rechts wenden, doch der Chinese war dagegen. Er deutete in die andere Richtung. »Was ist?« fragte Will.
    »Da gibt es einen Weg. Den hat bestimmt auch dieser Lebensmittelfahrer genommen.«
    »Ich sehe nichts.«
    Suko lachte. »Mein Vater war Adler, daher die stärkeren Augen, mein Freund.«
    Will Mallmann verließ sich auf Suko. Er schritt hinter ihm her. Der Chinese ging querbeet. Er teilte die kahlen Büsche mit seinen Händen, und schon bald hatten sie den von ihm entdeckten Weg erreicht.
    Mallmann blieb stehen.
    Vom Westen her wehte ein kalter Wind. Die Wolken hatten sich zu einer dicken, grauen Decke geschlossen. Jeden Augenblick konnte es anfangen zu regnen.
    Will Mallmann hatte den Gedanken kaum zu Ende gedacht, als die ersten Tropfen in sein Gesicht klatschten.
    Der Kommissar stellte den Kragen seines Mantels hoch. Der Schneeregen kam von der Seite.
    »Scheißwetter!« fluchte Will.
    Suko war da gelassener. »Was willst du machen? Wir haben schließlich Winter.«
    »Stimmt auch wieder«, gab Will zu.
    Der Weg führte tiefer in den Wald hinein. Im Schlamm waren noch die Reifenabdrücke zu sehen, die Karls Wagen hinterlassen hatten.
    Der Regen nahm zu. Und auch der Wind wurde stärker. Er rüttelte an den Bäumen.
    Der Wind blies aus wechselnden Richtungen.
    Es war dunkler geworden, schon fast wie in der Nacht. Der Kommissar fluchte. Sein Gesicht war klatschnaß.
    Schnee und Regen rannen ihm in die Augen. Beides bildete einen grauweißen Vorhang, durch den beide Männer stapften. Will Mallmann hatte versucht, in der Schule anzurufen, doch dort hatte man mich und Jane nicht gefunden. Der gute Will nahm an, daß wir verschwunden waren oder die Schule verlassen hatten, denn auch der Hausmeister hatte keine Ahnung, wo wir uns befanden.
    »Da ist das Haus!« rief Suko.
    In der Tat tauchten die Konturen des Hauses aus dem Schneeregenvorhang auf. Der Weg wurde breiter und mündete in einen kleinen Platz. Das Haus war aus Holz gebaut. Es sah ziemlich baufällig aus. Schneeregenschleier klatschten gegen die morschen Wände. Der Wind rüttelte an den Fensterläden und heulte in Ecken und Winkel.
    »Wie das Hexenhaus im Märchen«, sagte Will Mallmann und wischte sich mit dem Handrücken das Wasser aus dem Gesicht.
    »Und die Hexen sind auch da«, meinte Suko.
    Will lachte.
    Sie gingen weiter. Der Weg endete. Schneenasses Gras umwickelte ihre unteren Hosenbeine.
    Dann standen sie vor der Tür. Nach einer Klingel hielten die Männer vergebens Ausschau. Erst aus der Nähe fiel ihnen auf, wie morsch das Holz war. Moos wuchs in zahlreichen Spalten und Einkerbungen. Rechts von ihnen klapperte ein Fensterladen mit monotonem Geräusch gegen die Wand.
    Suko drückte den Kommissar ein wenig zur Seite. »Ich werde klopfen«, sagte er und hämmerte mit der Faust gegen die Tür.
    Dreimal dröhnte er gegen das Holz.
    Dann warteten sie ab. Das Wasser rann Will Mallmann in den Kragen. Suko erging es nicht besser.
    Plötzlich wurde die Tür aufgerissen. Will Mallmann trat unwillkürlich einen Schritt zurück, als er die alte Frau anblickte.
    Sie sah tatsächlich aus wie die Hexe aus dem Märchen. Milchiger Lichtschein beleuchtete die gekrümmte Gestalt mit dem schmalen, geierartigen Kopf, der faltigen Haut, den stechenden Augen und den strähnigen grauen Haaren.
    »Ja bitte?« krächzte die Alte.
    »Dürfen wir reinkommen?« erkundigte sich Mallmann. Er holte seinen Ausweis hervor und hielt ihn der Frau dicht vor die Augen. »Polizei«, sagte er, »wir haben einige Fragen an Sie.«
    Die Alte kicherte. »Polizei? Wie schön, aber treten Sie doch näher.«
    Sie drehte den Kopf zur Seite und rief über die knochige Schulter hinweg: »Martha, Stina, wir haben hohen Besuch im Haus. Die Polizei ist hier. Kommt her zu mir.«
    Aus einem Nebenzimmer rollten zwei weitere Stühle. Die Frauen, die darin saßen, glichen der ersten aufs Haar. Elisa machte Platz, um Suko und Mallmann hereinzulassen. »Bitte sehr.«
    »Danke.«
    Der Kommissar ging vor. Wie suchend schaute er sich um. Zuerst fiel ihm der muffige Geruch auf, aber den verströmten wohl alle alten Häuser, in denen kaum saubergemacht wurde. »Wollen wir nicht ins Zimmer gehen?« fragte Elisa.
    Sie und ihre beiden Schwestern hatten sich im Halbkreis vor Suko und Will aufgebaut, die Köpfe etwas in den Nacken gelegt und die Hände um die Lehnen gekrallt.
    »Ja, natürlich. Komm,

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