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0044 - Der Mensch und das Monster

Titel: 0044 - Der Mensch und das Monster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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der ungebetene Eindringling handeln konnte. Es war eine harte Abwehrschlacht in allen Räumen des Schiffes.
    Seit einigen Minuten nannte man die Monstren „Meistersinger". Jemand hatte den Namen einmal ausgesprochen, und schon war er in den bissigen Sprachschatz der Männer aufgenommen worden. Die melodische Geräuschentwicklung mochte die Ursache für diese Bezeichnung sein. Die Leute im Schiff hatten sich zu Zehnmanntrupps zusammengeschlossen. Solange Orgter noch nicht geborgen war, konnte an einen Start nicht gedacht werden. Also galt es, den Erfolg oder Mißerfolg des Kommandos abzuwarten. Swartz und seine zehn Männer wußten, daß sie es eigentlich nicht hätten riskieren dürfen, den Schutz der Schiffswände zu verlassen. Wenn ein Monster direkt in den Wagen sprang, waren sie so gut wie verloren. Man hätte es nicht wagen können, innerhalb der engen Räumlichkeit thermische Strahlwaffen einzusetzen. Die Zerstörung des Panzers wäre gewiß gewesen.
    Auf die sonst unfehlbaren Desintegratorstrahlen reagierten die Wesen überhaupt nicht. Die Gewebestruktur ihrer Körper mußte einen äußerst seltsamen molekularen Aufbau haben. Bisher hatten sie nur auf die gröbsten und gefährlichsten Waffen der Menschen angesprochen, nämlich auf die Glutbündel der Thermowaffen. Dies schien auch für jenen fremden Organismus zuviel zu sein wenn es überhaupt ein Organismus im Sinne des Wortes war! So lauerten die Männer der Panzerbesatzung auf jeden Schatten. Wenn sich im Gelände etwas rührte, zuckte die drehbare Waffenkuppel herum. Sie schossen auf alles, was sich draußen im Dunst bewegte.
    Zwei Kampfroboter waren bereits den überreizten Nerven der Schützen zum Opfer gefallen. Swartz fluchte in allen Tonarten, denn Orgters Körper war mit der optischen Bilderfassung überhaupt nicht mehr auszumachen. Nur die I-Ortung zauberte ein klares Wärmeecho auf den Schirm. Danach fuhr Swartz den Panzer über das Gelände. Seine Augen waren schweißverklebt. Jedermann an Bord des Wagens hatte darauf verzichten müssen, den Körperschirm des jeweiligen Einsatzanzuges einzuschalten. Es hätte bei der ständigen Berührung der Felder zur Selbstvernichtung geführt.
    „Er treibt weiter ab", schrie der Major ins Mikrophon. „Könnt ihr die Schirmglocke um einige hundert Meter vorverlegen?"
    Rhodans Gesicht hing auf einem kleinen Bildschirm. Er nickte nur. Sekunden später hatten die Ingenieure in der Kraftzentrale geschaltet. Das riesenhafte Abwehrfeld begann zu wandern. Draußen, weit vor ihm, ergriffen unförmige Wesen die Flucht. Die Mooffs waren natürlich auch da, obwohl sie diesmal auf einen direkten Angriff verzichtet hatten. Dafür hatten sie andere Wesen, die sicherlich unter der suggestiven Kontrolle der Mooffs standen.
    „Anhalten, zwei Sekunden", dröhnte Rhodans Stimme aus dem Lautsprecher.
    Swartz riß den Stufenschalter des kleinen Strahltriebwerkes nach hinten. Infolge des hohen Atmosphärenwiderstandes blieb der Wagen sofort auf der Stelle stehen.
    „Zum Verrücktwerden!" ächzte ein Mann der Besatzung, als es in der riesenhaften Kugelwandung des Schlachtschiffes zu flammen begann. Ein ungeheuerlicher Feuerorkan brauste über die Schildkröte hinweg. Gleißende Helle stach von den Bildschirmen in die Augen der Männer. Niemals zuvor hatten sie von außen erlebt, wie ein einziger Feuerschlag des Schiffsriesen aussah. Sofort danach nahm Swartz wieder Fahrt auf. Orgters Körper hing zur Zeit am Fuß einer irrlichternden Kristallsäule, die vor wenigen Augenblicken noch nicht da gewesen war. Verflüssigte Materie hatte sich bei den Niedertemperaturen zu eigenartigen Gebilden verformt.
    Sie kamen mit dem Wagen an, als Orgter eben erneut davongewirbelt wurde, doch diesmal zuckte ein Traktorstrahl aus der Werfermündung. Der Biologe wurde mitten im rasenden Davonwirbeln aufgehalten. Nur knapp 50 Meter entfernt wölbte sich der Energieschirm in den düsteren Himmel.
    „Vorsichtig heranziehen", schrie Swartz durch das Getöse. „Zum Teufel, wer schießt da! Ich ..."
    Das Dröhnen des eigenen Impulsgeschützes riß ihm die Worte von den Lippen. Aus dem wirbelnden Dunst tauchten gleichzeitig zwanzig und mehr Monstren auf.
    Lohende Lichtfinger kamen aus dem Nichts geschossen. Die marschierenden Roboter feuerten so dicht an dem stillstehenden Panzer vorbei, daß dessen starker Schutzschirm krachende Entladungen ausspie. Swartz sah vier der Ungeheuer das Wagenfeld durchdringen. Als sie zu flimmern begannen, wußte er, daß

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