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0044 - Der Mensch und das Monster

Titel: 0044 - Der Mensch und das Monster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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klardenkende Galaktonauten. Techniker und höchstqualifizierte Wissenschaftler waren zu plappernden Irren geworden. Siebenhundert an der Zahl hatten dienstliche Pflichten vergessen. Etwas hatte sie zu dem gemacht, was sie nun waren: zu erbarmungswürdig Hilflosen.
    „Tun Sie etwas, tun Sie doch etwas!" hörte man Rhodan stöhnen.
    Der Biologe Janus van Orgter biß sich auf die Unterlippe. Die Toxikologin Tina Sarbowna hatte all ihre knochige, abweisende Bissigkeit verloren. Jetzt war sie nur noch Mensch, fühlende Frau und vom Nichtwissen degradierte Wissenschaftlerin. Ihre hagere Gestalt schien sich unter der Last ihrer grauen Haarmähne gebeugt zu haben. Starr schaute sie in die Messe hinein. Der medizinische Chef auf der TITAN, das chirurgische As Prof. Kärner, verwarf für den Bruchteil einer Sekunde den Gedanken an einen Gehirneingriff. Es war sinnlos. Kärner konnte nicht helfen; niemand konnte helfen!
    Rhodan dachte: Da tanzten, tobten und heulten seine besten Männer, weil sie sich nach der Landung auf dem Planeten Honur hatten verführen lassen, ganz entzückende und reizende Tierchen auf den Arm zu nehmen, um sich an deren Geplapper zu erfreuen. Aber wer hätte diese kleinen, kaum 30 Zentimeter hohen Geschöpfe mit der äußeren Gestalt niedlicher Bärchen nicht sofort ins Herz schließen können. Es hatte niemand gegeben, der sich nicht darum gerissen hätte, den wunderlichen „Nonos" den weichen Pelz zu kraulen.
    Das härteste Herz des unnachgiebigsten Unteroffiziers war butterweich geworden, wenn ein solches Bärchen die rosigen Pfoten ausstreckte und die ulkige Nase runzelte. Die Nonos waren etwas zu liebenswert gewesen. Sie konnten nichts dafür, daß ihr zarter Pelz mikroskopisch feine Absonderungen ausschied. Keine lebende Kreatur ist für die Eigenschaften, die die Natur ihr gab, verantwortlich zu machen.
    Die siebenhundert Männer des Superschlachtschiffes TITAN hatten eben Pech gehabt, das war alles. Sachlich betrachtet waren sie an der Vergiftung oder Infizierung selbst schuld, da man auf fremden Welten nichts berühren oder gar verspeisen soll, wenn man es vorher nicht sehr genau untersucht hat. Aber das war es auch, was Perry Rhodan zu seiner Selbstdiagnose zwang. Er machte sich schwere Vorwürfe. Er, der Verantwortliche, hatte seinen Männern nicht verwehrt, einige der liebreizenden Bärchen von den Eingeborenen des Planeten Honur zu erwerben; sozusagen als Glücksbringer. Man konnte schon etwas Abwechslung an Bord eines 1500 Meter durchmessenden Superschlachtschiffes mit den fürchterlichsten Vernichtungswaffen der Galaxis brauchen.
    Aber die Maskottchen hatten das Gegenteil bewirkt. Sie, die völlig unschuldigen Bärchen, waren von unbekannten Mächten mißbraucht worden. Jemand hatte größten Wert darauf gelegt, die Besatzung der TITAN mit einem ungewöhnlichen Mittel auszuschalten. Man hatte mit der Liebe des Menschen zum Tier gerechnet; man hatte die harmlose Kreatur zur Waffe gemacht.
    Rhodan war auf dieser fernen Welt im Kugelsternhaufen M13 nur deshalb gelandet, um außerhalb der vielen Raumschiffsrouten in aller Ruhe auf das Schlachtschiff GANYMED zu warten, dessen Kommandant den Befehl erhalten hatte, ausgeruhte Männer und Ausrüstungsgüter von der 32000 Lichtjahre entfernten Erde abzuholen. Die Situation im Großen Imperium, das neuerdings nicht mehr von den Arkoniden, sondern von einem gigantischen Robotgehirn beherrscht wurde, hatte von selbst verboten, den Superriesen TITAN weiterhin unterbesetzt zu lassen.
    Rhodan hatte also gewartet, bis die stillen, primitiven Eingeborenen mit ihren entzückenden Haustierchen aufgetaucht waren. Erst später hatte man nach einem schweren Gefechtseinsatz auf Honur herausgefunden, daß die Tiere von unbekannten Intelligenzen gezüchtet wurden. Das von ihnen produzierte Gift wurde chemisch zu einem der fürchterlichsten Rauschgifte der Galaxis verarbeitet.
    Dies war der erste Hinweis gewesen; ein Hinweis auf Intelligenzen, die der Arkonide Crest „Aras" genannt hatte. Man wußte bisher nur, daß diese eigenartigen Geschöpfe ein noch seltsameres Monopol errichtet hatten. Die Aras nannten sich die „Mediziner der Galaxis". Nur ein paar Wesen dieser Spezies hatte man gefunden, aber sie konnten nicht mehr aussagen.
    Rhodan erinnerte sich noch einmal an die letzten Geschehnisse. Nachdem Oberst Freyt achthundert Männer an die TITAN abgegeben hatte, war das Schiff wenigstens wieder flug- und gefechtsklar geworden, obwohl die vierzig Beiboote

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