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0044 - Der Mensch und das Monster

Titel: 0044 - Der Mensch und das Monster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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fünf Tagen gültiger Standardzeit Arkon II, die für den galaktischen Warenaustausch bestimmte Weit, wieder freigegeben worden war.
    Das war eine Nachricht, die an Bord der TITAN schlagartig zu den wildesten Vermutungen geführt hatte. Als Perry Rhodan zum ersten Male in das Arkon-System eindrang, hatte der befehlende Großrobot noch eifersüchtig darüber gewacht, daß die drei Arkonwelten ja nicht angeflogen wurden. Mittlerweile schien man die bedenklichen Zerfallserscheinungen der arkonidischen Dekadenz aber so weit vertuscht zu haben, daß es die Maschine ohne Prestigeverlust wagen konnte, den zahllosen raumfahrenden Völkern der Milchstraße erneut die altgewohnte Landeerlaubnis zu erteilen.
    Die Bahn des fünften Planeten der Sonne Arkon wurde überschritten. Wieder wurde ein Kodezeichen verlangt. Die beiden Schlachtschiffe wurden in die interplanetarische Anflugschneise 32-17 eingewiesen; eine Maßnahme, die bei dem hier herrschenden Raumschiffsverkehr ohne weiteres angebracht war.
    „Ortung in grün, zweiundneunzig Grad", dröhnte es aus den Lautsprechern. „Große Fahrzeuge, Schlachtschiffe der Imperiumklasse, drei Einheiten."
    Marcus Everson, zur Zeit als II. Pilot fungierend, riß den Schädel herum. Argwöhnisch suchte er Rhodans Blick.
    „Imperiumklasse?!" schnaufte der Captain.
    „Unser Geleitschutz. Ruhe an Bord, keine Aufregung. Achtung, an alle Mitglieder der neuen Besatzung: Lassen Sie sich nicht zu vorschnellen Handlungen verleiten! Als wir hier zum ersten Male auftauchten, sah die Situation wesentlich schlimmer aus. Wir wurden praktisch zur Landung auf dem fünften Planeten gezwungen. Mittlerweile haben wir mit dem Robotgehirn ein Abkommen getroffen. Kümmern Sie sich nicht um die drei Einheiten der Arkonflotte! Hier kann kein bewaffnetes Schiff einfliegen, ohne nicht sofort eskortiert zu werden. Reiner Selbsterhaltungstrieb des Automaten, verstehen Sie!"
    Man hörte Rhodans Auflachen aus den Lautsprechern brechen. Nervöse Männer sahen sich beunruhigt an. Tanner, der augenblicklich als 1. Feuer-Offizier fungierte, nahm zögernd die Finger von den Knöpfen der Waffenschaltungen.
    „Keine Dummheiten!" mahnte Rhodan nochmals.
    „Schiffe schließen auf, fahren Anpassungsmanöver", gab Leutnant Tifflor aus der Ortungszentrale durch.
    Die Automatik schaltete um. Die drei leuchtenden Körper wurden auf den Bildschirmen des Grünsektors erkennbar.
    „Junge, drei Raumer der Imperiumklasse!' flüsterte Everson. „Sind die robotbemannt, Sir?"
    „Nicht mehr ausschließlich. Vor einigen Monaten war das Gehirn noch auf reine Fernsteuerung angewiesen. Das war unser Glück. Hätte der Regent schon damals fähige, wirklich denkende Besatzungen gehabt, wären wir mit der gestohlenen TITAN wohl kaum entkommen."
    Everson verschluckte sich. Ein unsicherer Blick streifte das Gesicht des Kommandanten. Rhodan achtete nicht mehr auf die drei Schiffsriesen, die man noch vor einiger Zeit als die größten ihrer Art angesehen hatte. Mittlerweile waren die Flottenneubauten der Universumklasse mit 1500 Metern Durchmesser entstanden. Die TITAN gehörte dazu.
    Rhodan fühlte eine leichte Beklommenheit, als er sich an sein Wahnsinnsunternehmen erinnerte. Mit der für arkonidische Maßstäbe recht kleinen GANYMED waren sie fröhlich und alles riskierend in ein Sonnensystem eingeflogen, dessen Bewohner bereits die überlichtschnelle Raumfahrt kannten, als der Mensch noch in Höhlen hauste.
    Rhodan hatte sich zu dem Arkonflug entschlossen, da er hier Hilfe gegen die akut gewordene Springergefahr zu finden glaubte. Nicht zuletzt hatte er auch dem Drängen von Crest und Thora nachgegeben, die nach 13 jähriger Abwesenheit endlich nach Hause gewollt hatten. Niemand hatte damit rechnen können, daß nur sechs Jahre zuvor der arkonidische Imperator gestürzt worden war. Noch ferner hatte die Vermutung gelegen, das gigantische Robotgehirn hätte die Verwaltung des Arkonidenreiches übernehmen können.
    Rhodan war zur Landung auf dem unwirtlichen 5. Planeten gezwungen worden, den er gegen die Anweisungen des Gehirns mit einem Fernaufklärer verlassen hatte. Auf Arkon I, der Kristallwelt, hatte er keine Hilfe finden können. So war er durch einen noch geistig regsamen Admiral des gestürzten Imperators mitsamt seiner 50-köpfigen Einsatzgruppe nach Arkon III gebracht worden, wo er als „Hilfskraft" aufgenommen worden war.
    Die Flucht mit der nagelneuen TITAN war ein Fall für sich gewesen. Der Sprung über drei Lichtjahre

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