Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0046 - Geschäfte mit Arkon-Stahl

Titel: 0046 - Geschäfte mit Arkon-Stahl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kurt Brand
Vom Netzwerk:
aus, der als unsichtbare Wand zwischen ihm und den Bios stand.
    Der Lauf der Waffe wies auf den mittleren Bio, der wußte, was auf ihn gerichtet war. Ein unartikulierter Schrei sprang aus seinem Kreismund, der sich wie eine Blende öffnete, aber da peitschte der Strahl schon aus der Handwaffe und traf ihn. Jeder Treffer aus einer Waffe dieser Art, die auf der Basis extrem kurzweiliger Frequenzen arbeitete, bedeutete bisher auch die Vernichtung jedes organischen Lebens. Der Bio starb nicht; er schüttelte sich nur, bis Keklos den furchtbaren Strahlschuß einstellte. Unauffällig hatte er das Schutzfeld wiederhergestellt, gleichzeitig seine Mitarbeiter gerufen. Hinter seinem Rücken öffnete sich die Tür, und drei Aras traten ein. Im Drei-Meter-Abstand blieben sie stehen und warteten auf die Anweisungen ihres Chefs.
    „Intelligenztests durchführen! Tests, inwieweit die Bios immun sind gegen Hypno- und Psychostrahlung. Feuerfestigkeit braucht nicht mehr untersucht zu werden. Ergebnisse liegen vor. Sprachvermögen kontrollieren, Speichervermögen ebenso. Bis morgen Abend habe ich klare Resultate über Zerreißfestigkeit der Sehnenstruktur, Ermüdungserscheinungen derselben und ..."
    Seine grauenhaftesten Anweisungen gab er zum Schluß - in Gegenwart der drei Bios. Ein Bio begann zu stammeln. Da fuhr Keklos auf und befahl mit eiskalter Stimme: „Raus mit den Burschen! Moders soll kommen!"
    Moders kam, kaum, daß die Assistenzärzte mit den Bios verschwunden waren. Drei Meter vor dem Chef-Biologen blieb der riesengroße Moders mit den auffällig groben Gesichtszügen stehen.
    „Moders", begann der Wissenschaftler und marschierte dabei hin und her, „meine Anweisungen, die ich bezüglich der Bios gegeben habe, finden Sie aufgespeichert. Ab sofort übernehmen Sie diese Sache. Ich muß mich etwas mit den Springern und Überschweren befassen, die hier ihre Versammlung abhalten. Forcieren Sie unter Einsatz aller Kräfte den täglichen Ausstoß an Bios bis auf fünf Stück, wenn die morgigen Testresultate gut ausfallen. Wir bleiben dabei: Die Bios erhalten kein Knochengerüst. Das hält uns nur auf: mit dem Sargon-Sehnengewebe haben wir den geringsten Ärger gehabt. Achten Sie darauf, daß der Nachschub an Grundmaterial reibungslos von Gom angeliefert wird. Ich brauche Sie ja nicht besonders auf die Karriere von Chefinspektor Gegul hinzuweisen, der im Konverter gelandet ist! Das ist alles, Moders. Sie können gehen!"
    Chefbiologe Keklos war selbst ein biologisches Ungeheuer - ein Ara, der vergessen hatte, daß es überall in der Milchstraße ein Gesetz gibt, das lautete: „Heile, Mediziner, aber gefährde dabei niemals den Kranken!"
    Keklos wartete, bis der zusammenzuckende Moders sich umgedreht hatte und gegangen war. Durch eine Tür, die sich nur nach Erfassung seines Hirnwellenmusters hin öffnete, verließ auch er den Raum.
    Ein Band trug ihn schnell in die Tiefe. Ab und zu sprang Licht aus dem Naturgestein. Es reichte nur wenige Meter weit. Niemand hätte in diesen vereinzelt angebrachten Lichtquellen ein raffiniertes Kontrollsystem vermutet, das auf der Gehirnwellenmuster-Basis arbeitete und nicht zu betrügen war. In jeder Lichtquelle verbarg sich auch ein Konglomerat an tödlichen Strahlwaffen, bereit, den zu vernichten, der unbefugt sich vom Band zu den geheimsten Labors der Aras transportieren ließ.
    Eine gewaltige Panzertür, die sich auch nur auf Keklos Hirnwellenmuster hin öffnete, gab ihm den Weg zum Labor III und C1 frei. Beim nächsten Schritt, den der Chefbiologe tat, verschwand vor ihm diese leicht flimmernde Luftschicht. Ein tödliches Energiefeld war automatisch abgeschaltet worden. Er öffnete die nächste Tür mit der Hand, passierte eine Schleuse, in der er desinfiziert wurde, und betrat den ersten Raum des gewaltigen Laborkomplexes III.
    Um die hier tätigen Aras kümmerte er sich nicht. Über den breiten Mittelgang, vorbei an Retortensystemen, Brutanlagen, den kompliziertesten medizinischen Aggregaten, eilte er dem Raum zu, dessen Tür das unübersehbare Ara-Verbotszeichen trug. Davor mußte Keklos stehenbleiben. Seine Handflächen drückten sich flach gegen die Tür. Plötzlich schob sie sich in die Wand. Schnell trat er hindurch und blieb wartend stehen, bis sie sich wieder geschlossen hatte.
    Ein in blauer Plastik gekachelter Raum, überflutet mit diffusem Blaulicht eigentümlicher Intensität, zwang ihn, kurz die Augen zu schließen. Im Gegensatz zu den anderen Räumen des Labortraktes III

Weitere Kostenlose Bücher