0046 - Geschäfte mit Arkon-Stahl
konnte er aus dem linken Ärmel schütteln, aber der kluge, listige Alte tat alles gern, nur kein Geld ausgeben. Talamon bedrängte ihn nicht. „Ich bin in achtzehn Stunden gelandet. Überlege es dir bis dahin, ob du in mein Geschäft einsteigen willst oder nicht, sonst mache ich es mit einem anderen, alter Freund."
Talamon hütete sich, auch nur ein Wort über den Arkon-T-Stahl auf Honur zu sagen. Nun griff er auf seine konstruierte Ausrede zurück: „Topthor, ich habe nicht aus Bequemlichkeit die Anrufe, die mich erreichten, unbeantwortet gelassen. Uns braucht jetzt gerade trotz Zerhacker jemand abgehört zu haben und hätte ich eure Suchrufe nur einmal beantwortet, dann wüßte der Schnüffler in wenigen Stunden, wo ich mit meiner Flotte gesteckt habe! - Topthor, ich habe das Geschäft des Lebens an der Hand! - Alter, überlege es dir. Du hast achtzehn Stunden Zeit dazu! Ende, Topthor!"
Talamons Bild verschwand auf dem Schirm. Topthor starrte nachdenklich vor sich hin. Hundert Millionen riskieren, um dafür sechshundert Millionen wieder hereinzubekommen - keinen Schuß dabei abgeben, keinen Schlachtraumer aufs Spiel setzen, einmal nicht für die Springer die glühenden Kastanien aus dem Sternfeuer holen ...
Mürrisch erhob Topthor sich. „Warum hat Talamon mir keine fünf Minuten zum Überlegen gegeben? Natürlich beteiligte ich mich an dem Geschäft. Verdammt, jetzt paßt mir aber die Versammlung hier gar nicht mehr! Fünfhundert Millionen in einem Monat verdienen und einmal nicht die Haut zu Markt tragen zu müssen? - Liebe Aras, ihr wart mir bei eurem letzten Besuch etwas zu freundlich. Ich werde euch kräftig enttäuschen. Ich bin nicht euer Einpeitscher! Ihr müßt schon selbst sehen, wie ihr die alten Hohlköpfe herumkriegt! Ich habe etwas Wichtigeres zu tun - die kleine Summe von fünfhundert Millionen zu verdienen! Verbotene Planeten und schrumpfende Sonnen! Darüber könnte ich sogar Perry Rhodan vergessen! Wenn ich nur wüßte, woraus Talamons Riesengeschäft besteht?"
*
Perry Rhodan hatte Talamons Hyperkomsendung abgehört. Sie war zugleich für ihn das verabredete Zeichen, daß Talamons kleinstes Raumschiff in einer Stunde eintraf, um die Mutanten mit einer Gazelle an Bord zu nehmen. Bully verließ seinen Platz. „Ich mache mich fertig", sagte er zufrieden. „Die Mutanten sind auch schon informiert."
6.
Laros, der 18. Mond des Planeten Gom war eine Sauerstoff-Welt und im Durchmesser wie in seiner Schwerkraft fast erdähnlich. Zwei große Ozeane trennten die flachen Kontinente voneinander. Nur acht Großstädte gab es auf Laros; für arkonidische Maßstäbe Städte ohne Bedeutung. Sie waren mit ihren Krankenhaus-Trakten auch nur die Tarnkappe, mit der die Aras ihre unterirdischen Forschungsstätten verbargen. Viel intensiver als auf Aralon war der Mond Laros zu einem einzigen Höhlensystem ausgebaut worden, und mehr als drei Millionen Ara-Mediziner betrieben unter der harmlos aussehenden Oberfläche Experimente, die unter keinen Umständen in der Galaxis bekannt werden durften.
Der All-Rat, die oberste Instanz, von der die einzelnen Ärzte ihre Befehle erhielten, hatte für Laros und seine geheimen Labors angeordnet, daß jeder Ara, der das System einmal betreten habe, bis zu seinem Ende dort verweilen müsse! Nur der Chef-Biologe Keklos und fünf seiner engsten Mitarbeiter wurden von diesem Gebot nicht betroffen.
Die auf der Oberfläche in den Krankenhaus-Trakten arbeitenden Mediziner ahnten nicht, daß unter ihnen über drei Millionen Kollegen in lebenslanger Sklaverei Experimente durchführten, die alle darauf hinausliefen, eines Tages das Arkoniden-Imperium zu einem Weltenreich der Aras zu machen!
Chef-Biologe Keklos, offiziell der Leiter aller Krankenanstalten auf Laros - und ausnahmslos wurden hier nur Krankheiten behandelt, die auf einer Störung des Mineralstoffwechsels beruhten - empfing den Biochemiker Tragh, einen jungen Mann mit verwüstetem Gesicht. Traghs Augen flackerten. Vor vier Wochen war er nach Laros strafversetzt worden, damals mit blauem Auge an der Todesstrafe vorbeigekommen. Aber er hatte das Gericht immer noch zu fürchten. Drei weitere Verbrechen waren bisher noch unentdeckt geblieben. Daran dachte er, als er den Befehl erhielt, zum Chef-Biologen Keklos zu kommen.
Und jetzt stand er vor dem gewaltigen, einflußreichen Forscher, dem ungekrönten Herrscher über Laros. Keklos ließ ihn nicht im unklaren, warum er ihn gerufen hatte. Er hielt Tragh
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