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005 - Festung des Blutes

005 - Festung des Blutes

Titel: 005 - Festung des Blutes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ronald M. Hahn
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Zukunft geschleudert hatte.
    In eine Scheiß-Zukunft, dachte Matt grimmig, in der das Leben wahrlich kein Zuckerlecken ist.
    Er erinnerte sich an die letzten Tage vor dem Start; an den Abend, den er mit Hank und Jenny im ›Zwiebelfisch‹ in Berlin verbracht hatte, kurz bevor der Auftrag der US-Regierung sie zum Stützpunkt zurück beordert hatte. Das Thema ›Komet‹ hatten sie bei diesem letzten Zusammensein geflissentlich vermieden immerhin beherrschte es seit Monaten sämtliche Medien, doch als Jennifer fragte, wann sie sich wohl wieder sehen würden, hatte Hank sarkastisch ›Nach dem Weltuntergang, um drei Uhr‹ gebrummt.
    Matt grunzte. Aus dem Treffen wurde wohl nichts. Erstens hatte seine Uhr bei dem Absturz den Geist aufgegeben, und zweitens würde der ›Zwiebelfisch‹ auch nicht mehr die Gaststätte sein, die sie einst gewesen war. Viel hatte sich verändert… um nicht zu sagen, fast alles. Matthew sehnte sich nach den Bequemlichkeiten der Zivilisation: Dusche, Rasierzeug, Toilettenpapier. Aufs Fernsehen konnte er verzichten; in dieser Welt gab es genug interessante Dinge zu sehen. Live. Andererseits hatte er es mit Aruula nicht übel getroffen. Sie war eine patente Frau. Auch wenn ihre Tischmanieren zu wünschen übrig ließen. Und wenn man über ihre Rattenfell Dessous hinweg sah, war sie sogar ausgesprochen hübsch. Er schätzte sie auf Anfang zwanzig.
    Außerdem verfügte sie über die merkwürdige Fähigkeit, immer genau zu wissen, was er wollte. Manchmal konnte sie sogar einschätzen, ob jemand log oder die Wahrheit sagte. Und sie hatte seine Sprache in wenigen Wochen erlernt. In dieser Welt nannte man es ›lauschen‹. Früher hatte es
    ›Telepathie ‹ geheißen.
    Rrrrrch… Mitten auf dem schmalen Waldweg fing der Jeep plötzlich an zu spucken. Und blieb stehen.
    »Verdammt!« Matt sprang von Bord. »Die Karre ist verreckt!«
    Aruula regte sich, schlug die Augen auf und schaute sich hellwach um. Sie hatte auch ein tolles Reaktionsvermögen. Und tolle Beine.
    Matthew öffnete die Kühlerhaube und warf einen Blick ins Innere des Fahrzeugs.
    Das sah nicht gut aus. Ein dünner Rauchfaden kräuselte sich über dem Motorblock, und von irgendwo erklang ein leises elektrisches Knistern. Als Matt die Hand ausstreckte, um die Zündkerzen zu überprüfen, sagte Aruula leise: »Maddrax!« Diesen Namen hatte sie ihm bei ihrer ersten Begegnung gegeben.
    Matt wandte den Kopf nach links.
    Drei Meter von ihm entfernt, am Wegesrand zwischen den dunklen Tannen, tauchte ein zottiges Lebewesen auf. Es war ein Hund, schneeweiß und so groß wie ein Spitz, aber seine gefletschten Zähne erinnerten an die Hauer eines Wildschweins. Seine roten Albinoaugen zeigten den irren Blick einer tollwütigen Kreatur. Vermutlich eine Mutation.
    Hinter dem Hund tauchte ein zweiter auf. Dann ein dritter. Und ein vierter. Sie knurrten und sabberten, und man sah ihnen an, dass sie hungrig waren.
    Aruula war wie ein Blitz auf den Beinen. Der Leithund wandte den Kopf und stierte sie an.
    Matt ließ von der Kühlerhaube ab und wandte sich der Meute zu. Seine Hand glitt langsam zur Pistole, die im Bund seiner Uniformhose steckte. In dieser feindlichen Welt war es immer gut, seine Waffe griffbereit zu tragen. Aus den Augenwinkeln nahm er wahr, dass Aruula ihr Schwert vom Rücksitz holte. Auf die Frau war Verlass. Sie hatte Mumm.
    »Vorsicht«, hörte er sie leise sagen, »sie greifen gleich an!«
    Es behagte Matthew Drax nicht, kostbare Patronen an diese Tiere zu vergeuden, aber wenn es nicht anders ging… Vor allem musste er schnell handeln. Wenn der erste Köter ihn ansprang, war es zu spät.
    Er richtete die Beretta 98 G Double Action auf die roten Schweinsäuglein des Leithundes und maß ihn mit festem Blick. Dem Hund schien es nicht zu gefallen, dass er ihm geradewegs in die Augen schaute. Seine Lefzen zogen sich zurück, und Matt sah zwei spitze Zahnreihen. Wie ein Haifischmaul. Mit den Viechern war wirklich nicht zu spaßen.
    »Du hast es so gewollt«, knurrte er und drückte ab.
    Der Schuss traf den Leithund genau zwischen die Augen. Die Wucht des Aufpralls ließ ihn einen Salto rückwärts schlagen. Die anderen Hunde heulten auf, doch ihr Schrecken währte nicht lange; das verspritzte Blut des Kadavers wirkte sofort auf ihren Instinkt. Sie stürzten sich auf ihren toten Anführer, schlugen die Zähne in seinen blutbefleckten Leib und schleppten ihn zurück in die Deckung des Waldes. Fraglos, um sich an seinem Fleisch gütlich

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