Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
005 - Festung des Blutes

005 - Festung des Blutes

Titel: 005 - Festung des Blutes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ronald M. Hahn
Vom Netzwerk:
Mondes auf das Land und hob im Norden eine bizarr geformte Bergspitze vom dunklen Hintergrund des Horizonts ab. Das Licht fing sich in den Kronen silbrig glänzender Espen und huschte über die dunklen Wipfel von Tannen, Fichten und Roteschen.
    Schließlich erreichten sie einen riesigen freien Platz, auf dem sich ein phantastisches Gebäude in den Himmel schraubte: der Mailänder Dom, das größte gotische Bauwerk Italiens. Der Bau hatte 1386 begonnen und 1813 unter Napoleon geendet.
    Matt starrte fasziniert in die Höhe. Vier der sechs Turmspitzen an der Vorderseite waren eingestürzt.
    Nur die beiden mittleren, rechts und links vom Eingangsportal, standen noch. Die bleiverglasten Fenster waren längst geborsten. Das Portal war aus den Scharnieren gerissen und lag vor dem Eingang.
    Von den Gebäuden, die den Domplatz früher umsäumt hatten, war nichts mehr zu sehen. An ihrer Stelle ragten bewaldete Hügel auf. Wahrscheinlich waren sie schon vor Jahrhunderten zerfallen. Erdverschiebungen und Herangewehter Boden hatten die Trümmer unter sich begraben.
    Aruula starrte den alten Dom mit großen Augen an. Bauwerke dieser Art hatte sie wohl noch nie gesehen.
    Als sie vom Anblick der untergegangenen Kultur bewegt auf dem Platz standen, hörte Matthew ein irgendwie… maschinell klingendes Dröhnen. Es wurde lauter. Kam näher.
    Er drehte sich um. Aruula tat es ihm gleich. Motoren war sein erster Gedanke. Doch dann schüttelte er den Kopf. Unmöglich.
    Sekunden später wurde er eines Besseren belehrt, denn aus dem Unterholz brachen fünf knatternde Motorräder hervor. Ihre Scheinwerfer rissen den Domplatz aus der Dunkelheit. Die seltsam zusammengeflickt aussehenden Maschinen wurden von hageren Gestalten gelenkt, die Stahlketten und baseballschlägerähnliche Knüppel schwangen. An ihren Gurten blitzten lange Messer. Sie trugen Stulpenstiefel und waren in schwarzes Leder gekleidet, wie Rocker des
    20. Jahrhunderts.
    Doch das Gespenstischste an ihnen waren die eng anliegenden Ledermasken, die ihre Köpfe bis auf Augen, Nasen und Mundschlitze bedeckten. Die Gestalten erinnerten an Lederfetischisten aus dem Sado-Maso-Fach. Matt fragte sich, ob sie wohl einen Pornoladen ausgeplündert hatten.
    Mehr Zeit zum Nachdenken blieb ihm nicht, denn schon waren sie bei ihnen, umkreisten sie und holten mit ihren gefährlichen Schlagwerkzeugen aus. Die Lichtlanzen ihrer Scheinwerfer rasten umher wie außer Kontrolle geratene Spotlights und machten die Orientierung schwer.
    Eine Stahlkette wickelte sich um Aruulas Schwert und riss es ihr aus der Hand, und bevor Matt die Automatik ziehen konnte, krachte ihm ein Knüppel ins Kreuz, und er fiel auf die Nase. Als er wieder hochkam und prustend Dreck ausspuckte, hatten die Angreifer die Maschinen im Leerlauf so zu Boden sinken lassen, dass der Kampfplatz gut ausgeleuchtet wurde.
    Sie griffen an! Matt sah, dass zwei Kerle mit ausgestreckten Armen und fiebrigem Gekicher an Aruulas langem Haar rissen, um sie zu Boden zuzwingen.
    Ehe er reagieren konnte, wurde sein Hals von zwei knochigen Hände gepackt Er schnappte nach Luft und ließ sich fallen. Sein Gegner verlor das Gleichgewicht und stürzte, sodass der nächste über ihn stolperte und der Länge nach hinschlug. Als sich sein Gesicht in den Schutt bohrte, war Matt längst auf den Beinen. Er registrierte mit leichter Verblüffung, dass die Ledermasken der Kerle mit weißen Zahlen versehen waren. Er trat der am Boden liegenden Nummer 26 mit der Stiefelspitze gegen den Kopf, sodass sie benommen liegen blieb.
    Aruula hatte einen Fremdling inzwischen mit einem wohlgezielten Tritt ins Gemacht zu Boden geschickt, wo er sich winselnd krümmte. Nun warf sie sich ihrem zweiten Gegner an den Hals. Doch nicht, um ihn zu umarmen; die Spitzen ihrer Zeigefinger stießen in die Schlitze seiner Ledermaske. Geschrei aus einer Frauenkehle wurde laut.
    Als Matt seine Beretta endlich ziehen konnte, schwang jemand eine Stahlkette. Sie knallte gegen sein Gelenk und umwickelte es. Ein fester Ruck Matt schrie auf, die Waffe schlidderte über den Asphalt. Dann hing ein zweiter Angreifer auf seinem Rücken und schlang den Arm um seinen Hals. Ein anderer holte mit einer Kette aus, um Matt endgültig zu erledigen.
    Matthew ließ sich noch einmal fallen, und der mit aller Kraft ausgeführte Schlag traf den Kerl auf seinem Rücken mitten ins Gesicht. Als er ihn aufbrüllen hörte, stieß Matt sich vom Boden ab. Er wollte sich auf die Beretta hechten, doch im gleichen

Weitere Kostenlose Bücher