005 - Wrack aus der Vergangenheit
erklärbar. Es ist nur – wie sollte so etwas bei einem Raumschiff funktionieren? Ich meine, wir wissen, dass der Gitterkäfig genau die Form einer Pyramide haben muss, sonst funktioniert es nicht. Wir wissen, dass der Boden ein gleichschenkliges Dreieck bilden muss und dass die aufsteigenden Seitenflächen nicht einmal einen Millimeter unterschiedlich sein dürfen. Das SG funktioniert nicht, wenn man beispielsweise mit dem Finger eine winzige Delle in den Gitterkäfig drückt. Es ist längst als Tatsache erkannt und auch hundertprozentig erklärbar, denn es hängt mit der Ausbreitung des Fluoreszenzfeldes zusammen. Aber wie könnte es möglich sein, ein solches Fluoreszenzfeld sozusagen außerhalb eines Gitterkäfigs zu erzeugen? Wie sollte es sich ausbreiten können, wo es doch innerhalb eines Gitterkäfigs gefangen sein muss? Und wie ich dieses Raumschiff hier sehe: Wenn man innerhalb ein Fluoreszenzfeld aufbaute – was wäre damit gewonnen?«
»Es muss geklappt haben. Sonst würde das Wrack nicht hier liegen. Und ich kann mir vorstellen, dass es noch viel mehr von diesen Dingern gegeben hat. Schließlich hat man damit Krieg geführt!«
»Dies sein Raumschiff?«, fragte der Door-moorn und verrollte schrecklich die Augen. Was war los mit ihm? »Anderer Door-moorn sein bei anderen Paggern! Schlimm, schlimm!«
»Was ist denn daran so schlimm?«
»Götter von anderem Heiligtum haben Mitteilung – für euch Götter!«
»Was?«, rief ich aus.
»Kommen sofort zu Station! Computer haben Geiseln!« Er hob die rechte Hand und klappte einen Finger weg. »So viele! Sind in Gefahr, wenn ihr nicht kommen!«
Ich ballte in sinnloser Wut die Hände. So war das also: Der Comp hatte uns hierher gelassen, weil er nicht genau wusste, was das hier war. Und jetzt wusste er es – durch uns! Und er erpresste uns – mit den gefangenen Gefährten als Geiseln.
»Ich – ich bring’s nicht fertig!«, bekannte Dimitrij. »Ich meine, ich kann nicht einfach hier bleiben, auf dieser Welt – und damit die anderen im Stich lassen.«
»Aber was macht er mit uns?«, begehrte ich auf.
»Schicken weg!«, erklärte der Door-moorn.
»Wohin?«
»Andere Welt. Dort Entscheidung!«
»Aber das Sternentor? Es ist erloschen!«
»War nicht echtes Sternentor. Nur ein Trick!«
Dimitrij packte mich an den Schultern. Er drückte mich ganz fest. »Mensch, Ken! Wer weiß, was uns erwartet? Vielleicht haben wir dort eher eine Chance als hier? Und wir werden alle wieder zusammen sein! Vielleicht gibt es Wesen, mit denen man reden kann? Sie werden merken, dass wir keine blutrünstigen Invasoren sind …«
Es überzeugte mich. Den Gefährten zuliebe! Ich hätte es mir nie verziehen, den Rest meines Lebens auf einem fremden Planeten zu verbringen – ohne sie!
*
Die beiden Roboter, die den Paggern so täuschend ähnlich sahen, trieben uns mit unseren eigenen Waffen in das aktivierte Sternentor. Bevor sich das Fluoreszenz-Feld aufbaute, um uns zu neutralisieren, schossen sie auf uns – mit den Schockern.
So waren wir nicht mehr Herr unserer Sinne, als es endlich geschah: Der Sprung zu einem anderen Stern!
Der Sprung in die absolute Ungewissheit!
Was würde uns erwarten?
ENDE
Ende eines Quellherren
von Carsten Meurer
Ken Randall, Tanya Genada und die Wissenschaftler sind nicht auf der Erde, sondern auf der Dschungelwelt ›Vetusta‹ angekommen. Der Computer des dortigen Star Gates strahlt die Freunde zu einer anderen Welt, auf der über ihr weiteres Schicksal entschieden werden soll.
Wo werden sie ankommen und was erwartet sie dort?
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