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005 - Wrack aus der Vergangenheit

005 - Wrack aus der Vergangenheit

Titel: 005 - Wrack aus der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: STAR GATE - das Original
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frei zu haben.
    Meines Erachtens bestand der Hauptunterschied zu dem Computer auf Phönix darin, dass dieser hier einstmals nur Teil einer größeren Einheit gewesen war – zuständig für dieses eine Star Gate – in einer Station, in der es allem Anschein nach viel mehr gegeben hatte – vor der Zerstörung. Dies war zunächst einmal meine eigene Theorie, die ich wohlweislich für mich behielt. Nun war erst einmal der vorlaute Juan de Costa an der Reihe. Wäre ich gehässig gewesen, hätte ich gedacht: Besser der als ich! Doch das tat der Hilfsbereitschaft des Teams keinerlei Abbruch. Jeder würde de Costa nach Kräften unterstützen.
    Juan de Costa fühlte ich offensichtlich nicht sehr wohl in seiner Haut, als er sich der Computerkonsole näherte. Wir kannten den Computer auf Phönix und hier waren sogar die Konsolen anders angeordnet. Es gab keine richtigen Schriftzeichen – oder hatten die eigenartigen Symbole eine ähnliche Funktion?
    Juan de Costa leckte sich nervös die Lippen. Er kratzte sich am Hinterkopf. Man sah deutlich, dass er am liebsten geflohen wäre, aber es gab kein Entrinnen für ihn. Er musste in den sauren Apfel beißen. Seine Hände schwebten unschlüssig über den Tasten. Sie senkten sich, stoppten wieder …
    »Herrgott noch eins, du siehst doch, dass ich mich mit diesem Krimskrams nicht auskenne!
    Wann wirst du dich endlich dazu durchringen, mich zu unterstützen, hm?« Das war zweifelsohne direkt an den Computer gerichtet. Glaubte der Spanier ehrlich, dass der Computer darauf reagieren würde?
    Mir fiel ein, dass wir ein paar von diesen Daumennagel großen Translatern mit hatten. Er hatte seinen eingeschaltet.
    Man hatte sie uns gegeben, damit man sie auf der Erde auswerten konnte, weil sie mit den wichtigsten Spracheigenheiten auf Phönix programmiert waren. Außerdem hatte man ja vielleicht damit gerechnet, dass wir möglicherweise überhaupt nicht auf der Erde ›heraus kamen‹, sondern auf einem unbekannten Planeten (eine der möglichen Erklärungen für unser Hiersein!). Dies war jedenfalls eingetroffen – wie auch immer. Aber bisher hatte ich noch keine Veranlassung gesehen, den Translater einzusetzen.
    Im Grunde genommen war de Costa der Einzige unter uns, der jetzt genau das tat, was im Grunde nahe liegend war: Er wandte sich an den Computer und bemühte sich um Verständigung – und zwar verbal, ohne vorher sinnlos an den Tastaturen herumzuspielen.
    Und deshalb war es eigentlich auch nicht verwunderlich, als der Computer auch prompt antwortete – mit einer Gegenfrage: »Was bedeutet in Ihrer Sprache ›Herrgott, Krimskrams und hm‹? Die Bedeutung der anderen Spracheinheiten habe ich verstanden, da es sich laut meiner Datenbank um die Sprache der Bulowas handelt!«
    Ja, sie lag tatsächlich auf der Hand – eine solche Reaktion – irgendwie. Dennoch fuhren wir alle erschrocken zusammen – einschließlich Juan de Costa.
    Er fürchtete sich vor seinem eigenen Mut – gewissermaßen.
    Zitternd wich er vor den Computerkonsolen zurück.
    Ich übernahm das Wort: »Im Moment ist es unwichtig. Wir sind hier und bitten dich um deine Unterstützung.«
    »Die kann ich nicht gewähren. Geben Sie sich erst zu erkennen. Sie haben keinen Code. Woher kommen Sie? Was wollen Sie hier? Sie gehören nicht einmal zu einer Prüfkommission.«
    »Ein Notfall führte uns her«, log ich.
    »Bitte näher bezeichnen. Notfallcode?«
    Wie hätten wir den denn wissen können? Aber ich sagte ihm den Code von Phönix – soviel hatte ich inzwischen begriffen, von dem, was die Wissenschaftler mir zu erklären versucht hatten – falls sie sich nicht sowieso in dieser Beziehung grundlegend irrten.
    »Dies ist kein Notfallcode. Was soll ich damit anfangen – hm?« Das sagte er … in unserer Sprache! Der SG-Computer lernte erschreckend schnell. Unsere Gespräche waren von ihm natürlich belauscht worden und es hatte ihm gereicht, innerhalb von Minuten unsere Sprache so zu lernen, dass er sie jetzt praktisch fehlerlos sprach. Wenigstens in diesem Punkt schien de Costa mit seiner Theorie recht zu haben. Vielleicht lag die Kapazität dieses Computers aber auch darin begründet, dass dies schon immer seine Spezialaufgabe gewesen war – noch als Bestandteil des Großkomplexes? Das hätte manches erklärt.
    »Du bist misstrauisch. Das verstehen wir. Aber auch uns sei Misstrauen gestattet. Schließlich hast du uns direkt nach unserer Ankunft angreifen lassen«, gab ich zu bedenken.
    »Es war kein Angriff gewesen,

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