Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0051 - Tod für eine Stadt

0051 - Tod für eine Stadt

Titel: 0051 - Tod für eine Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delfried Kaufmann
Vom Netzwerk:
rief er die Posten der Seitenlinien an.
    Auch hier nur negative Antworten.
    »Er kann sich stundenlang in der Untergrundbahn herumtreiben, ohne wieder ans Tageslicht zu müssen«, sagte ich laut.
    Mant fuhr herum und blaffte mich an: »Glauben Sie, es macht ihm Spaß?«
    Dann wandte er sich wieder seiner Karte zu, aber es half alles nichts. Francis Mants ausgeklügeltes System blieb stumm.
    ***
    Ich fühlte, wie langsam Enttäuschung in mir hochkroch. Hatte Arthur Laroche uns wieder geschlagen?
    Es wurde sehr still im Raum. Francis paffte in hastigen Zügen an einer Zigarette. Mr. High sah still vor sich hin. Phil nagte an seinen Fingerknöcheln, und ich erwischte mich dabei, dass ich nervös an der Unterlippe nagte.
    Plötzlich, in der 35. Minute, schrie einer der Funksprechcops elektrisiert: »Meldung!«
    »U-Bahn-Posten 5«, dröhnte der Lautsprecher. »Objekt verlässt eben U-Bahnhof!«
    »Grüne Linie Achtung! Gelbe Linie Achtung!«, schrie Francis in sein Mikrofon. »Objekt muss bei einem von euch vorbeikommen!«
    Er wischte sich den Schweiß von der Stirn und feuerte die Zigarette wieder auf die Erde.
    Er wandte sich uns zu, und jetzt lachte er wieder: »Der Bursche ist einfach hin und hergefahren. So, jetzt ist er rund eine Stuncle unterwegs. Ich denke, jetzt wird er bald genug haben.«
    »Meldung!«, rief ein Funksprecher.
    Aus dem Lautsprecher drang eine sachliche Stimme: »Posten 27/gelb. Objekt passiert Punkt in Richtung Bercy Square.«
    Mant wandte sich mir zu.
    »Er geht zu eurem Treffpunkt zurück«, sagte er voller Überraschung.
    »Ja«, antwortete ich. »Ich hätte es mir denken können.«
    Es folgte keine Meldung mehr. Die Stunden vergingen. Vor den Fenstern wurde der Himmel grau. Der Tag brach an.
    Mr. High erhob sich und ging auf Francis zu, der seinen Platz am Mikrofon und am Schaltpunkt nicht verlassen hatte, wenn er sich inzwischen auch auf einen Stuhl gesetzt hatte. Phil und ich gingen mit.
    Der Chef legte Francis die Hand auf die Schulter.
    »Ich denke, wir können die Aktion abblasen. Sakow befindet sich längst an Ort und Stelle, und wir wissen, wo ungefähr diese Stelle liegt. Vielen Dank, Francis. Sie haben das großartig gemacht.«
    »Rund um den Bercy Square«, murmelte ich und starrte auf die Karte.
    »Verwandeln wir diesen Kreis in ein Quadrat«, schlug Francis vor. »Die Begrenzung ist leichter zu merken. Die Grenzen des Quadrats sind: die 78. Straße im Norden, die 15. im Westen, die 84. im Süden und die 9. im Osten. Innerhalb dieses Quadrates befinden sich Sakow, Laroche und die…« Mr. High packte kräftig seinen Arm. Mant verschluckte das letzte Wort.
    Der Chef bedankte sich beim Polizeipräsidenten.
    »Vielen Dank für die Zurverfügungstellung Ihres Apparates.«
    »Gern geschehen, High, aber sie könnten mir endlich zur Belohnung sagen, was der Bursche auf dem Kerbholz hat, dessentwegen Sie solch einen Aufstand gemacht haben?«
    »Er schleppt eine Million Dollar mit sich herum, die wir ihm gaben«, antwortete Mr. High ausweichend. »Und die Dollars sind auch noch falsch.«
    »Warum gaben Sie sie ihm dann?«, fragte der Polizeipräsident verständnislos.
    »Der Dienst, den er uns geleistet hat, war eine Million wert«, antwortete Mr. High. »Entschuldigen Sie uns. Noch einmal vielen Dank.«
    Wir verließen alle vier das Polizeipräsidium.
    »Zum Hauptquartier!«, befahl der Chef seinem Chauffeur.
    An Schlaf war ohnedies nicht zu denken.
    ***
    Fünfundzwanzig G-men drängten sich im Vorführraum des Hauptquartiers, fünfundzwanzig ausgesuchte Burschen, jeder von ihnen bewährt, kaum einer von ihnen war ohne Narben aus einer Gangsterschlacht.
    Auf der Leinwand prangte das Bild Arthur Laroches in vielfacher Vergrößerung. Es war eines der Bilder, die wir Miss Lendall abgenommen hatten.
    Vor dem Bild stand nur ein dunkler Schatten, Mr. High.
    »Sie haben den Auftrag, diesen Mann zu fangen«, sagte der Chef. In seiner Stimme war ein Ton, den ich noch nie gehört hatte. Sie klang hart, metallisch, unbarmherzig.
    »Dieser Mann ist der gefährlichste Mensch, den wir je zu suchen hatten, um ihn der Gerechtigkeit zu überliefern. Er ist von einer Gefährlichkeit, die ganz anders ist als die aller anderen Männer. Wenn ich berechtigt wäre, Ihnen die Tatsache zu berichten, so würden Sie sofort begreifen, warum ich so über ihn spreche. Aber ich kann Ihnen die Facts nicht geben. Darum merken Sie sich jedes meiner Worte. Wenn ich von Gefährlichkeit spreche, so meine ich nicht damit,

Weitere Kostenlose Bücher