0053 - Die Verdammten von Isan
Kräften zu unterstützen. Den drei Oberhäuptern legte er ans Herz, dafür zu sorgen, daß ihre Herrschaft keine andauernde bleibe, sondern möglichst bald durch ein ordentlich gewähltes Gremium abgelöst werde.
Ivsera erklärte dazu: „Als Sie kamen, da hatte ich gerade vom Nichtstun genug und wollte nichts mehr davon wissen, daß eine Frau nichts in die Politik hineinzureden habe. Aber ich hätte mir nie träumen lassen, daß ich es innerhalb weniger Tage bis zum Oberhaupt meines Bunkers bringen würde!"
Rhodan lächelte. Bevor er etwas erwidern konnte, fuhr Ther dazwischen: „Nur nicht so eingebildet, Mädchen! Sie sind ja schließlich nicht allein."
„Ich will es ja auch gar nicht lange bleiben", rief Ivsera. „Mir genügt es zu sehen, daß ich es geschafft habe."
Rhodan grinste. „Wissen Sie", sagte er, „vielleicht betrachten Sie die ganze Sache doch mit ein bißchen zu viel Romantik. Ich will mich in Ihre privaten Sachen nicht hineinmischen, aber ich könnte mir denken, daß Ihnen ein Mann fehlt, der Ihnen ab und zu den Kopf zurechtsetzt und Ihnen zeigt, wie die Dinge wirklich aussehen." Ivsera senkte den Kopf und sah zu Boden.
„Das sage ich auch!" sagte Ther. „Seit ein paar Tagen - seitdem sie mich im Labor wie ihren Sklaven behandelt hat - versuche ich, ihre Aufmerksamkeit auf mich zu lenken. Aber glauben Sie, sie hätte mich auch nur ein einziges Mal freundlich angesehen ...?"
Die Szene löste sich in lautem Gelächter, das von Rhodan und Feriar ausging. Ther und Ivsera dagegen blieben ebenso ernst, wie sie ihre Worte offenbar meinten.
*
Stunden später startete die DRUSUS, das Wrack der KOOS-NOR an Bord.
Für Rhodan blieben eine Welt und ein Erlebnis zurück, die beide schon der Vergangenheit angehörten, bevor die DRUSUS noch in den Hyperraum ging. Vor ihm lagen gewichtigere Dinge. Es war keine Zeit, an Zurückliegendes zu denken.
Die Menschen auf Isan dagegen hatten ihr Wunder gehabt. Die Bevölkerung des Planeten hatte auf dem Aussterbeetat gestanden.
Einer Handvoll Fremder war es schließlich zu verdanken, daß der Untergang aufgehalten wurde und Isan neue Hoffnung schöpfte. Einer Handvoll Fremder, denen unerklärliche, unheimliche Mittel zur Verfügung standen und die keine Mühe scheuten, um das durchzusetzen, was sie für Recht hielten.
Sie hatten für Ordnung gesorgt und den Hunger gestillt. Sie hatten möglich gemacht, was ein paar Wochen zuvor noch jeder für unmöglich gehalten hatte: daß Isan zu neuem, hoffnungsvollem Leben erwachte.
Isan würde die Fremden nicht vergessen.
Und in die Verehrung eingeschlossen wurde der Tote, dessen einsames Grab dort lag, wo das Raumschiff der Fremden zuerst gelandet war, und der mit den Vorgängen auf Isan eigentlich gar nichts zu tun hatte: Graf Rodrigo de Berceo, der Mann, der „seine persönlichen Angelegenheiten vor der Liebe zu arrangieren" gedachte, und in den Tod lief, weil er jemand helfen wollte.
ENDE
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