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0053 - Die Verdammten von Isan

Titel: 0053 - Die Verdammten von Isan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ihr etwas zu sagen hatte, was die Posten nicht hören durften, Ivsera erwiderte den Blick - ein wenig verwundert und zweifelnd.
    Aber Laury drehte sich wieder auf den Rücken, schloß die Augen und konzentrierte sich.
    Sie bildete sich ein, vor der Mauer zu stehen, die den vor dem Labor vorbeilaufenden Gang begrenzte.
    Sie versuchte, im Geist die Unebenheiten des Betons und der hellgrauen Wandverkleidung zu sehen. Sie stellte sich jede einzelne Fuge vor - und dann gab sie ihrem Gehirn den Befehl, der die desintegrierenden Energien des paramechanischen Gehirnappendix auslöste und sie auf die Stelle konzentrierte, die Laury im Geist vor Augen hatte. Der Erfolg war ungeheuerlich. In der Wand des Ganges bildete sich ein nadelfeines Loch, das der gewaltige Druck der jenseits liegenden Erdmassen jedoch augenblicklich auf einen weiten, langen Riß vergrößerte. Sekunden später gab die ganze Wand auf einer Breite von zehn Metern nach. Polternd stürzten Betonbrocken in den Gang, und rauschend schoß feuchte, kalte Erde hinterher. Die drei Posten waren sofort bei der Tür. Laury sah, wie dunkelbraune Erde vom Gang aus hereinquoll und erst meterweit später zur Ruhe kam. Die Tür war bis zur halben Höhe verschüttet. Die Posten krochen hinaus und schrien um Hilfe. Laury drehte sich wieder zur Seite. „Versuchen Sie, zu Havan gebracht zu werden", flüsterte sie Ivsera zu. „Unterhalten Sie sich mit ihm, machen Sie ihm Angebote! Ich möchte, daß seine Aufmerksamkeit wenigstens für eine Viertelstunde abgelenkt wird.
    Versuchen Sie zu erreichen, daß er auch keinen seiner Leute zu sich hereinläßt, während Sie bei ihm sind. Alles verstanden?" Ivsera nickte mit verkniffenem Gesicht. Laurys Auftrag war der widerwärtigste, den sie je in ihrem Leben bekommen hatte.
    Aber sie sträubte sich nicht dagegen. Die fremde Frau verfolgte eine bestimmte Absicht, und selbst wenn sie Ivsera nicht in ihren Plan einweihte, war Ivsera dennoch fest davon überzeugt, daß sie tun müsse was von ihr verlangt wurde.
    Die Rettung hing davon ab, und die Rettung konnte in einer Lage wie dieser nur einer der Fremden bringen.
     
    *
     
    Die drei Wachtposten kehrten schließlich zurück. Sie hatten festgestellt, daß die Verbindung mit dem übrigen Bunker nicht abgerissen war. Die hereinbrechende Erde hatte den Gang nur zur Hälfte verschüttet.
    Eine Gruppe von Gefangenen war damit beschäftigt, die Erde auf kleine Wagen zu schaufeln und wegzuschaffen. Wie der Einbruch zustande gekommen war, wußte niemand Ivsera rief einen der Posten herbei.
    „Havan, ich hätte ein Angebot zu machen!" stieß sie hervor. Der Posten grinste.
    „Kann jeder sagen", erwiderte er einfältig.
    „Tu, was sie sagt!" fuhr einer der beiden anderen Männer dazwischen. Der Posten zog davon. Nach einer Weile kam er zurück, löste Ivsera wortlos die Fesseln und half ihr auf die Beine.
    „Kommen Sie mit!" befahl er Ivsera sah sich nach der fremden Frau um. Laury blinzelte ihr aufmunternd zu Ivsera ließ sich getrost wegführen.
    Havan hatte sein Hauptquartier im selben Gang aufgeschlagen, nur fünf Räume weit entfernt. Wie Ivsera vermutet hatte, hatte er eine Art Leibgarde um sich. Aber er schickte die Männer mitsamt dem Wachtposten hinaus, nachdem Ivsera gebracht worden war.
    Lächelnd bot er der jungen Frau einen Sitz an. Er selbst stand auf und kam näher.
    „Sie haben sich's überlegt, wie ich höre?" fragte er Ivsera spreizte die Hände. „Ich weiß nicht", antwortete sie. „Was verlangen Sie dafür, daß Sie die Leute, die mit mir zusammen gefangen sind freilassen?" Havan lachte auf. „Sie verlange ich dafür!" Ivsera schauderte. Sie nahm sich zusammen und fragte ruhig: „Wer gibt mir die Garantie, daß Sie die Abmachung einhalten?" Havan wurde eifrig. „Wenn Sie wollen, können wir es schriftlich machen und in Anwesenheit von Zeugen unterzeichnen."
    Alter Betrüger, dachte Ivsera angewidert. Die Zeugen wären deine eigenen Leute, und sie würden sich hüten, den Mund aufzumachen, wenn du den Vertrag brichst.
    Sie tat jedoch so, als denke sie über das Angebot nach.
    Irgendwo in einem der anderen Räume wurde leises Donnern hörbar, aber weder Havan noch Ivsera kümmerten sich darum.
    Eine Viertelstunde, dachte Ivsera angestrengt. Eine Viertelstunde lang muß ich ihn ablenken.
    Die Tür öffnete sich plötzlich, und ein bewaffneter Posten stürzte herein. Er hatte jedoch den Mund noch nicht aufgemacht, um mit seiner Meldung zu beginnen, da schrie ihn Havan

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