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0053 - Eine Frau, ein Mörder und ich

0053 - Eine Frau, ein Mörder und ich

Titel: 0053 - Eine Frau, ein Mörder und ich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ein Mörder und ich Eine Frau
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Boardinghouse in der 69. Straße. Ich hoffe, daß dieser Brief gefunden wird, wenn sie mich umbringen sollten, bevor ich Gelegenheit hatte, für die Beförderung dieses Briefes zu sorgen.
    George Kingsdon.
    Wir sahen uns an. Dann marschierten wir gleichzeitig zur Tür. Hywood brummte dabei: »Es gibt höchstens vier Boardinghäuser in der 69. Straße. Die haben wir schnell durchstöbert…«
    ***
    Es war genau halb zwölf Uhr abends, als wir das zweite Boardinghouse betraten. Es hatte einen Haupteingang von der 69. Straße, der zuerst in eine Art Gaststube fürte.
    An ein paar Tischen hockten Männer herum, die sich mit Bier- und Whiskygläsern beschäftigten. Sie sahen bei unserem Eintreten gleichgültig zu uns.
    Während drei Mann in New York selten Aufsehen erregen, wird man zwei Mann fast immer für ein Detektivpaar halten, weil die Dienstvorschriften immer zwei Mann für den Außendienst bestimmen.
    Da sich Hywood in unserer Gesellschaft befand, waren wir zu dritt, und niemand hielt uns für Detektive. Wir nutzten das aus und stellten uns friedlich an die Theke.
    Hywood bestellte mit seinem polternden Organ eine Runde Whisky. Nachdem wir sie getrunken hatten, murmelte Phil zu dem Barkeeper, der hinter der Theke stand: »Hey, alter Freund, können Sie uns ’ne Auskunft geben?«
    Der Mann kam etwas näher und sah uns mißtrauisch an. Seine ungesunde Gesichtsfarbe verriet den Zuckerkranken.
    »Ja? Um was handelt es sich denn?«
    Phil zog ein Notizbuch heraus und blätterte darin. Er machte es sehr geschickt.
    »Wir sind Buchmacher«, sagte er. »Seit letzten Montag suchen wir zwei Männer, die für ihren bei uns geleisteten Einsatz noch den Gewinn zu kriegen haben. Es sind ein gewisser Cass und ein gewisser Williamsfield. Sie haben beim Boasrace auf Thunderstorm gesetzt. Ich hatte es ihnen natürlich empfohlen. Wenn ein Dreijähriger überhaupt ein Rennen gewinnen kann, dann ist es Thunderstorm. Na, jedenfalls haben die beiden Mister ein paar nette Dollar gewonnen. Aber wie soll man ihnen den Gewinn auszahlen können, wenn man ihre Anschrift verloren hat? Sie sagten was von einem Boardinghouse, und wenn ich mich recht erinnere, soll es in der 69. Straße liegen. Hier ist doch die 69. Straße, nicht wahr?«
    Phil sah den Barkeeper wie die Unschuld selber an. Dabei blätterte er mit immer wieder angeleckten Fingerspitzen in seinem Notizbuch.
    Der Keeper nickte.
    »Die beiden Gents wohnen hier. Zweite Etage. Zimmer 16. Sie sind vor ’ner knappen halben Stunde nach Hause gekommen. Na ja, ich sage immer, wo Geld ist, da kommt noch mehr Geld hin…«
    Wir zahlten und gingen zum Treppenabsatz. Ein Lift war nirgends zu finden, und so blieb uns nichts anderes übrig, als brav zu Fuß die beiden Stockwerke zu bewältigen.
    Zimmer 16 war leicht gefunden. Es lag als vierter Raum in einem Korridor, der von einer mehr als trüben Glühbirne beleuchtet wurde. An einer Wand hing ein Telefonapparat, der reichlich mittelalterlich aussah. Genau dem Apparat gegenüber lag die Zimmertür.
    »Klopfen?« raunte ich fragend.
    Hywood schüttelte den Kopf.
    »No. Um die Zeit kann kein gewöhnlicher Besuch mehr kommen. Sie würden also gleich gewarnt werden. Tür auf und hinein!«
    »Okay.«
    Wir zogen unsere Dienstrevolver. Ich sah mich noch einmal um. Hywood und Phil waren bereit.
    Ich drehte den Türknopf, der eine Klinke zu ersetzen hatte. Der Knopf drehte sich zwar, aber die Tür ging nicht auf. Sie mußte von innen abgeschlossen sein.
    »Achtung!« raunte ich.
    Ich trat einen halben Schritt zurück und hob das Bein. Es knallte ganz gehörig, als ich die Tür dicht am Schloß auftrat. Sie flog in den Raum hinein.
    Mit ein paar Sätzen waren wir im Zimmer. Phil kam als letzter und knipste an der Tür das Licht an.
    Später stellte sich heraus, daß es Williamsfield war, der die Feindseligkeiten eröffnete. Er hatte im Bett gelegen, war aber noch nicht eingeschlafen.
    Als er hörte, daß leise Schritte vor seiner Tür stehenblieben, hatte er sofort seine Pistole gezogen.
    Der erste Schuß fiel genau in dem Augenblick, als Phil das Licht einschaltete. Die Kugel pfiff durch die Türöffnung und schlug in die gegenüberliegende Flurwand. Aber der Gangster drückte sofort ein zweites Mal ab.
    Phil stieß einen leichten Schrei aus und faßte sich unwillkürlich an den linken Oberarm.
    Williamsfield war gewandt wie eine Katze aus dem Bett gesprungen und richtete die Pistole auf Hywood. Er krümmte bereits den Finger.
    Es hörte sich an wie

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