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0053 - Eine Frau, ein Mörder und ich

0053 - Eine Frau, ein Mörder und ich

Titel: 0053 - Eine Frau, ein Mörder und ich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ein Mörder und ich Eine Frau
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Zigarettenpackung und ließ sie reihum gehen.
    »Kommen Sie«, murmelte Hywood. »Gehen wir hinaus! Ich brauche frische Luft, sonst werde ich verrückt.«
    Schweigend marschierten wir zu dritt nebeneinander durch den Flur, die Treppe hinunter, durch den Korridor im Erdgeschoß und zum Eingang hinaus. Wohin wir kamen, entstand ein erschrockenes Schweigen.
    Draußen deutete Hywood auf die gegenüberliegende Straßenseite.
    Eine Kneipe.
    Wir gingen hinüber. Die Autos hupten, als wir über die Straße gingen. Wir hörten sie nicht. In der Kneipe sprangen zwei angetrunkene Männer uns erschrocken aus dem Weg, nachdem sie einen einzigen kurzen Blick in unsere Mienen geworfen hatten.
    Der Wirt sah uns mißtrauisch an.
    »Eine Flasche Whisky und drei Wassergläser«, sagte Hywood, indem er einen Geldschein auf den Tisch legte.
    Der Wirt stellte uns die Flasche hin. Hywood entkorkte sie. Er goß die Gläser halb voll. Er nahm sein Glas, wir unsere Gläser.
    »Sie kamen mit zwei Mann«, sagte Hywood. »Einer hatte einen leichten Sommermantel über dem Arm hängen. Darunter verbarg er eine kurzläufige Tommy Gun. Vorher hatten sie in der Anmeldung angerufen und sich nach Browns Befinden erkundigt. Sie wären seine Brüder. Man sagte ihnen, daß er wahrscheinlich morgen erst zu Bewußtsein kommen würde. Dann dürften sie ihn besuchen. Welche Zimmernummer er denn hätte? Die ahnungslose Schwester gab Auskunft.«
    Er schwieg. Wir hatten unsere Gläser in der Hand, aber keinen Schluck getrunken.
    »Ihre Beschreibungen?«
    Hywood zuckte die Achseln.
    »Es wird nicht viel damit anzufangen sein. Jeder Patient beschreibt sie anders, wie das so üblich ist. Die Leute von heutzutage haben ja keine Augen mehr im Kopf. Einer sagt grauer Hut, der andere hellblau. Keiner sieht mehr richtig, was er sieht.«
    »Überhaupt keinen Anhaltspunkt?«
    »Einen schwachen; Die Beschreibungen unterscheiden sich zwar, aber es scheinen doch mit einiger Sicherheit zwei von den drei Burschen gewesen zu sein, die Brown mit seinem Kameraden aus dem Lokal Sunny Day ins FBI-Gebäude bringen sollte.«
    »Die drei Leute sind zu ermitteln«, sagte ich hart. »Eine Bardame kennt die drei. Wahrscheinlich sind sie auch anderen Leuten aus dem Lokal bekannt. Wenn wir diese Leute richtig in die Mangel nehmen, werden sie reden müssen.«
    »Unnötig«, brummte Hywood. »Meine Leute haben inzwischen herausgefunden, daß George Kingsdon einer der drei Männer war.«
    »Daß wußte ich auch«, sagte ich. »Ich habe vergessen, es Ihnen mitzuteilen. Aber was nützt uns das, wenn wir nicht wissen, wo sich Kingsdon aufhält.«
    Hywood richtete sich auf. Er spielte gelassen seinen Trumpf aus.
    »Ich habe vor einer halben Stunde seine Adresse erfahren«, sagte er. »Einer unserer Verbindungsleute hat sie ausfindig gemacht.«
    Ich spürte, wie etwas in mir verstummt war. Sarahs Bruder gehörte also mit Sicherheit zu den Mördern der beiden Streifenbeamten… Es war alles andere als schön, das zu wissen.
    »War Kingsdon einer von den zweien, die ins Krankenhaus kamen« fragte ich.
    Hywood schüttelte den Kopf.
    »Nein, da war er nicht dabei. Das steht fest. Keine der Beschreibungen würde auch nur halbwegs auf ihn passen. Aber er muß doch seine beiden Komplicen kennen. Er muß die Mörder kennen, diese verdammten Meuchelmörder, die einen Mann noch abknallen, wenn er schon bewußtlos im Krankenbett liegt…«
    Eine Weile schwiegen wir. Dann hob Hywood sein Glas.
    »Auf unseren toten Kameraden.«
    Wir leerten das Glas in einem Zug.
    Hywood legte noch einen Geldschein auf die Theke.
    »Für die drei Gläser«, brummte er. »Und fürs Wegräumen. Es soll nie wieder jemand daraus trinken.«
    Der Wirt starrte uns verblüfft an.
    Hywood holte aus. Berstend zerschellte das Glas vor seinen Fußspitzen. Phil holte aus. Ich holte aus. Ein Haufen von Glassplitter lag zwischen unseren Füßen.
    Wir gingen schweigend hinaus.
    »Wo wohnt Kingsdon?« fragte ich.
    »Remington Road 1198«, sagte Hywood.
    »Okay«, murmelten Phil und ich gleichzeitig.
    Eine Minute später waren wir zu dritt bereits in unserem Jaguar unterwegs.
    ***
    Die Remington Road lag in einem der verkommensten Viertel.
    Durch die offenen Seitenfenster wehten uns Gerüche von Kehricht, Schmutz und notorischer Unsauberkeit herein. Wir versuchten, mit Zigarettenrauch gegen den Gestank anzugehen.
    Endlich hatten wir das gesuchte Haus gefunden.
    Wir stoppten den Jaguar genau vor dem Haus und stiegen aus. Uns war nicht nach

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