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0056 - Das Ungeheuer von Loch Morar

0056 - Das Ungeheuer von Loch Morar

Titel: 0056 - Das Ungeheuer von Loch Morar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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von Loch Ness besuchen?«
    »Fast.« Bill steckte sich ebenfalls eine Zigarette an. »Ich fahre zum Loch Morar.«
    »Kenne ich nicht, obwohl ich den Namen bereits gehört habe. Aber da fällt mir was ein, Bill. Vor einigen Jahren war ich ebenfalls in Schottland und habe mich mit einem Seeungeheuer herumgeschlagen. Ich tötete es schließlich mit einer Armbrust.«
    »Vielleicht erwartet mich ein ähnliches Abenteuer«, meinte der Reporter.
    Bill arbeitete noch in seinem Beruf. Freiberuflich. Durch die Heirat war er sehr vermögend geworden und suchte sich die Fälle, über die er recherchierte, genau aus. Wenn er jetzt nach Schottland hochfuhr, hatte das seinen Grund. Bill lief nie einem Hirngespinst nach.
    »Was ist dort genau geschehen?«, fragte ich. »Wirklich ein Monster?«
    »Nein, nein. Es geht um ein versunkenes Sträflingsschiff«, sagte mein Freund. »Es ist vor etwa siebenhundert Jahren ein Raub des Wassers geworden und modert noch heute auf dem Grund vor sich hin. Angeblich soll es in naher Zukunft gehoben werden, und ich schreibe für eine archäologische Zeitschrift einen Bericht darüber.«
    »Seit wann steigst du in dieses Gebiet ein?«
    »Damit tue ich einem alten Bekannten einen Gefallen. Er ist krank geworden und bat mich, über den Fall zu berichten. Das ist alles.« Bill schaute mich an. »Hast du keine Lust, mitzufahren, John?«
    »Nein. Ich habe hier zu tun.«
    »Ein neuer Fall?«, erkundigte sich Bill Conolly interessiert.
    »Nur Aktenkram.«
    »Dann würde dir doch eine Reise in den Norden sicherlich gut tun.«
    »Das bestimmt. Nur sag das meinem Chef, dem guten Sir Powell. Der springt dich an.«
    »Das möchte ich sehen.«
    »Ihr könnt zu Tisch kommen«, sagte Jane Collins von der Tür her.
    Ich drehte den Kopf. »Wir kommen.«
    Bill stand schon. »Ich habe einen Bärenhunger«, gestand er und trank sein Glas leer.
    »Frag mich mal.«
    Der große Esstisch war gedeckt. Sheila hatte sich wirklich Mühe gegeben.
    Kerzen brannten, und der Widerschein der Flammen spiegelte sich im Silber des Bestecks.
    Ich nickte anerkennend. »Da bekommt man ja schon Appetit vom Hinsehen.«
    Jane stieß mich an. »Benimm dich.«
    »Wo soll ich mich setzen?«, fragte ich.
    »Neben Jane«, sagte Bill.
    Die blonde Detektivin nahm Platz, nachdem ich ihr galant den Stuhl zurechtgerückt hatte. Manchmal bin ich eben Kavalier. Das sagte ich auch, und Jane Collins erwiderte: »Eben nur manchmal.«
    Jetzt war ich beleidigt.
    Sheila trug die Vorspeise auf. Mit Nudeln überbackenes Fleisch. Dazu eine scharfe Soße.
    »Dieses Gericht stammt aus der Gegend von Triest«, erklärte sie.
    »Sieht phantastisch aus«, lobte ich.
    Bill schenkte inzwischen den Wein ein. Einen feurigen Tropfen aus dem Balkan.
    Bevor wir anfingen zu essen, prosteten wir uns gegenseitig zu. »Auf die Gastgeberin des Hauses«, sagte ich und hob mein Glas.
    Wir stießen an. Dann widmeten wir uns der Vorspeise. Und ich muss gestehen, sie schmeckte ausgezeichnet.
    »Ein Lob auch an die Köchin«, sagte ich, als ich die Vorspeise gegessen hatte.
    »Danke.« Sheila lächelte.
    Jane tupfte sich den Mund ab. »Großartig«, stöhnte, sie. »Aber wie sieht es mit den Kalorien aus?«
    »Daran sollten wir heute nicht denken«, erwiderte Sheila.
    »Meine ich auch«, sagte Bill und hob sein Glas.
    Die folgende Paprikasuppe à la Conolly war feurig wie ein junges ungarisches Puszta-Mädel. Ich glaubte immer wieder, die Flammen würden mir aus dem Hals schlagen. Doch seltsamerweise verspürte ich nach dem Essen der Suppe keinen Durst. Als Hauptgericht trug Sheila eine Fleischplatte auf, die es in sich hatte. Steaks, Schnitzel, Spieße – alles war vorhanden. Dazu gab es Reis, Salate und Pommes frites.
    Uns schmeckte es phantastisch. Als dann der Nachtisch – flambierte Schattenmorellen – serviert wurde, konnte ich nicht mehr. Ich leerte trotzdem den Teller.
    Der türkische Mokka zum Abschluss konnte Tote erwecken, so stark war er. Zusätzlich war er heiß wie die Hölle.
    Dann tranken wir einen jugoslawischen Birnenschnaps, und anschließend fühlte ich mich regelrecht erschossen und übersättigt.
    Bill erging es nicht anders, und Sheila lächelte.
    »Ihr seid vielleicht zwei Helden«, sagte sie. »Könnt nichts vertragen.«
    Ich stöhnte. »Das kommt nur daher, weil du so ausgezeichnet kochst, meine Liebe.«
    »Auf jeden Fall hat es euch geschmeckt. Das ist die Hauptsache.« Sheila nickte.
    »Jeden Tag könnte ich das nicht essen«, erwiderte ich.
    »Brauchst

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