Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0062 - Die blauen Zwerge

Titel: 0062 - Die blauen Zwerge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
warum bringen sie sich gegenseitig um?" - „Hm", machte Mullon. „So genau weiß ich auch nicht Bescheid, aber mit einiger Phantasie könnte man sich einen Reim darauf machen."
    „Welchen ..."
    „Denken Sie an Hollander. Vielleicht hält er dies für die günstigste Möglichkeit, mich aus dem Weg zu schaffen. Nun, wir werden es erfahren. - Schauen Sie, die beiden rasten dort. Wenn wir uns beeilen, erwischen wir sie noch."
    Sie kehrten zum Lager der Mungos zurück, nahmen ihren Begleiter wieder an Bord des Hubschraubers und starteten. Vorsichtig bugsierte Mullon die Maschine aus der Spalte hinaus und lenkte sie nach rechts hinüber zum Ausgang des Passes.
    „Halten Sie Ihr Gewehr zur Hand!" befahl er Milligan. „Man weiß nicht, was die beiden im Schilde führen."
     
    *
     
    Harper hörte das Triebwerk summen und brausen, als der Helikopter von Westen her in den Paß einbog.
    „Das ist Mullon!" schrie er Glannon zu. „Deckung!"
    Sie verkrochen sich hinter Geröllbrocken. Der Hubschrauber zog in geringer Höhe über sie hinweg.
    Harper erkannte von seinem Versteck aus Mullon am Steuer und Milligan mit schußbereitem Gewehr daneben. Keiner von beiden schien die Versteckten zu sehen. Die Maschine verschwand nach einer Weile hinter einer scharfen Biegung des Paßweges. Das Motorengeräusch hielt sich eine Weile auf gleichbleibender Stärke, dann kehrte es, immer lauter werdend, zurück.
    Überrascht stellte Harper fest, daß die Maschine inzwischen um zweihundert Meter gestiegen war und sich fast auf der Höhe des Berghanges bewegte, in den der Paß eingeschnitten war. Was hatte Mullon vor? Wollte er so besseren Überblick gewinnen?
    Harper preßte sich tief in den Schatten des Felsblocks, den er sich als Versteck ausgesucht hatte, und rührte sich nicht. Eine ganze Ewigkeit lang schien der Helikopter bewegungslos in der Höhe zu hängen; dann stieß er plötzlich fauchend herab. Jetzt hat er uns entdeckt, erschrak Harper.
    Die Maschine landete keinen Steinwurf weit von Harpers und Glannons Versteck entfernt. Harper stellte fest, daß sich jetzt nur noch ein Mann in der Kabine befand: Mullon.
    Harper interessierte es nicht, wo der zweite Mann geblieben war. Auf jeden Fall hatte er hier Mullon vor sich, den zu töten er ausgeschickt worden war. Er sah, daß Mullon noch damit zu tun hatte, die Kufen des Helikopters zu verriegeln, damit die Maschine nicht wegrutschen konnte. Er erhob sich hinter seiner Deckung und schlug das Gewehr an.
    In diesem Augenblick sagte eine harte Stimme hinter ihm: „Laß es fallen und nimm die Arme hoch!"
    Harper gehorchte, starr vor Schreck. „Du auch!" befahl die Stimme. Weiter drüben fiel ein zweites Gewehr zu Boden, Glannons. Harper drehte sich um. Hinter ihm stand Milligan. „Oh, du ...!" knirschte er. „Geh zum Hubschrauber hinüber", befahl Milligan.
    Bebend vor Zorn gehorchte Harper.
    Mullon erwartete ihn mit ernstem Gesicht, das Gewehr im Anschlag. In der linken Hand hielt er ein paar Streifen Plastikstoff. Die warf er Harper zu und befahl ihm: „Fesseln Sie Ihren Kumpan!" Glannon war inzwischen ebenfalls herangekommen und ließ sich von Harper widerstandslos binden. Harper selbst wurde von Milligan gefesselt. Dann lud man die beiden in den Hubschrauber.
    „Wer hat Sie geschickt?" fragte Mullon, bevor er startete. „Niemand", brummte Harper. „Warum wollten Sie auf mich schießen?"
    „Weil ich Sie nicht leiden kann." Mullon sah ihn ernst an. „Mir soll's recht sein", sagte er ruhig, „wenn Sie bei der Behauptung bleiben wollen. Aber vergessen Sie nicht, daß es in Greenwich Leute gibt, die selbst den Verstocktesten zum Sprechen bringen."
     
    *
     
    Noch an diesem Tag brach die Expedition auf. Mullon hatte über den Vorfall nach Greenwich berichtet und angekündigt, er werde auf dem schnellsten Weg zurückkommen, damit die Untersuchung gegen Glannon und Harper ihre Namen hatten sie mittlerweile verraten - ohne Zögern durchgeführt werden könne.
    Die beiden Gefangenen behaupteten weiterhin, sie seien aus eigenem Antrieb ausgezogen, um Mullon zu töten, weil sie ihn für eine Gefahr für die Siedlerkolonie hielten. Den Vorfall mit Cislarczik berichteten sie wahrheitsgemäß, und Mullon war gezwungen, ihnen zuzugestehen, daß sie in Notwehr gehandelt hatten.
    Mullon war fest davon überzeugt, daß alle drei - Harper, Glannon und Cislarczik - von Hollander angeworben worden waren. Er sagte es Harper und Glannon ins Gesicht, aber sie reagierten darauf nur mit

Weitere Kostenlose Bücher