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0062 - Die blauen Zwerge

Titel: 0062 - Die blauen Zwerge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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der Schwächeanfälle, wie sie fast alle von uns infolge der raschen Umgewöhnung durchgemacht haben, und setzte sich hin, um sich auszuruhen. Aber der Anfall ging nicht vorüber. Als er wieder aufstehen wollte, fiel er der Länge nach hin. Er rief um Hilfe.
    Milligan fand ihn und schleppte ihn nach Hause. Mittlerweile hatten sich auf Boosters Haut blaue Pusteln gebildet.
    Als Flaherty und ich ankamen, war er kaum noch in der Lage zu reden. Und zehn Minuten später war er tot."
    „Was haben sie mit ihm gemacht?"
    „Die Ärzte haben ihn mitgenommen, um ihn zu untersuchen." Mullon war sehr ernst geworden.
    „Hoffentlich ist die Krankheit nicht ansteckend!" murmelte er.
     
    *
     
    Zunächst sah es nicht so aus. Zwei Tage vergingen, ohne, daß ein neuer Krankheitsfall gemeldet wurde. Am dritten Tag aber erkrankten zwei Männer, von denen bekannt war, daß sie niemals bisher mit Booster zu tun gehabt hatten.
    Bei ihnen nahm die Krankheit einen völlig anderen Verlauf. Wohl stand auch hier am Anfang der Schwächeanfall, aber es dauerte mehrere Stunden, bis die blauen Blattern erschienen - und vor allen Dingen führte die Krankheit in diesen beiden Fällen nicht zum Tod, wenigstens bis jetzt noch nicht. Die beiden Kranken befanden sich in der Obhut der Ärzte Flaherty, Weeney und Ashbury in deren „Hospital" einer etwas größeren Hütte, die in der Mitte der kleinen Stadt lag.
    Immerhin waren die Vorfälle so besorgniserregend, daß Mullon die Volksversammlung zu einer Sondersitzung einberief, um den Bericht der drei Ärzte zu hören.
    Viel hatten sie nicht zu sagen. Sie waren alle drei auf der Erde lediglich praktische Ärzte gewesen. Zum erstenmal waren sie jetzt gezwungen, sich mit Bakteriologie zu befassen. Das fiel ihnen, der Schwierigkeit dieses Zweiges der Medizin entsprechend, ziemlich schwer.
    Weeney, der jüngste der drei Ärzte, der zudem noch einen recht ehrgeizigen Eindruck machte, behauptete, es sei ihm gelungen, den Erreger der seltsamen Krankheit zu erkennen, zu isolieren und eine Kultur davon zu züchten. Die bisher vorliegenden Untersuchungsergebnisse deuteten jedoch nach Weeneys Meinung darauf hin, daß das Virus selbst auf die intensivsten irdischen Medikamente nicht anders reagiere als der Elefant auf eine Fliege: nämlich gar nicht. Allerdings, so gab Weeney zu bedenken, erfordere die eingehende Untersuchung des Virus mindestens einige Wochen, so, daß man sich durch die anfänglichen Mißerfolge nicht einschüchtern lassen solle.
    Die Volksversammlung entschied, daß die Lage zwar ernst sei, die geplante Expedition deswegen aber nicht verschoben werden solle. Und Mullon setzte daraufhin den Aufbruch auf den nächsten Morgen fest.
     
    *
     
    Am nächsten Morgen wurden drei weitere Krankheitsfälle gemeldet. Auch diese waren ins Hospital gebracht worden und standen dort unter ununterbrochener Aufsicht. Bei keinem zeigte sich der rasche Krankheitsverlauf wie bei Booster. Weeney und seine beiden Kollegen behaupteten inzwischen, Boosters schneller Tod sei eine Ausnahmeerscheinung gewesen.
    Mullon hatte sich als Begleiter ausgesucht: Fraudy, seine Frau, Milligan, das ehemalige Mitglied der ADVENTUROUS-Besatzung, und Pashen, einen Mann, der früher begeisterter Anhänger Hollanders gewesen war, mittlerweile aber eingesehen zu haben behauptete, daß Hollanders Pläne lediglich dazu geeignet waren, die Siedler so schnell wie möglich ins Verderben zu führen. Pashen war auf der Erde Sanitäter gewesen; deswegen hatte Mullon ihn ausgesucht. Wenn er schon keinen Arzt mitnehmen konnte, weil sie alle in Greenwich gebraucht wurden, dann wollte er jemand bei sich haben, der wenigstens ein bißchen von der Heilkunst verstand.
    In den frühen Morgenstunden war der Hubschrauber mit den Dingen beladen worden, die Mullon in seiner Liste aufgeführt hatte, darunter als wichtigstes: Proviant, Waffen und ein kleines Kurzwellen-Sende- und Empfangsgerät, mit dessen Hilfe die Verbindung zwischen Greenwich und der Expedition aufrechterhalten werden sollte.
    Mullon startete um sieben Uhr Ortszeit, als eben der östliche Horizont ein wenig lichter zu werden begann. Surrend und fauchend setzte sich die mächtige, von kleinen Strahltriebwerken bewegte Luftschraube in Gang. Schaukelnd hob sich die schwere Maschine vom Boden, schoß in die Höhe und war Augenblicke später im dämmrigen Halbdunkel verschwunden.
     
    *
     
    Niemand beobachtete die vier Männer, die vom Nordostrand der kleinen Stadt den Start des Helikopters

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