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0062 - Die blauen Zwerge

Titel: 0062 - Die blauen Zwerge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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von dem Wasser des entdeckten Weihers, das eigenartig, aber gut schmeckte und köstlich kühl war.
    Danach ließ Mullon die Routinearbeiten erledigen, die an jedem Lagerplatz zu tun waren: Einsammeln von Boden-, Pflanzen- und Wasserproben, das Zeichnen von provisorischen Karten und das Bestimmen der Position.
    Das nahm bis zum Mittag Zeit in Anspruch. Danach wurde eine zweistündige Ruhepause eingelegt, und um zweiundzwanzig Uhr, also am frühen Nachmittag, brachen Pashen und Mullon mit dem Hubschrauber auf, um das Tal nach Norden und Süden abzufliegen und ihre Landkarte zu vervollständigen.
    Währenddessen schrieb Fraudy den Expeditionsbericht, und Milligan hatte nichts anderes zu tun, als das Lager zu bewachen. Da sich bis jetzt noch nicht einmal die Spur eines Tieres - Käfer und Schmetterlinge ausgenommen - gezeigt hatte, hielt Milligan diese Aufgabe für nicht sonderlich wichtig, und nachdem er eine halbe Stunde lang im Schatten des Baumes, mit dem Rücken an den Stamm gelehnt, vor sich hingedöst hatte, schlief er ein.
    So fand ihn Fraudy, als sie eine Stunde später den Bericht zu Ende geschrieben hatte. Sie ließ ihn schlafen, überlegte eine Weile, was sie Nützliches tun könnte, und wandte sich schließlich dem Weiher zu, den sie mit Mullon heute morgen entdeckt hatte.
    Im Schatten der Riesenbäume am Ufer des Wassers war es erfrischend kühl. Fraudy fand ein kleines Fleckchen Gras und legte sich dort nieder. Die Wärme, durch den Schatten und die Verdunstungskühle des Wassers erträglich gemacht, und die Ruhe wirkten einschläfernd.
    Fraudy zögerte nicht mehr, sich der Schläfrigkeit willig hinzugeben.
    Aber dann hörte sie hinter sich im Gestrüpp plötzlich leises Rascheln. Sie fuhr herum und setzte sich auf. Zunächst sah sie nichts als die Büsche, die staubig und unbewegt unter der Sonne standen, aber nach einer Weile wiederholte sich das Rascheln, und gleichzeitig bewegten sich Zweige eines Busches, der nur wenig mehr als einen Meter von Fraudy entfernt stand.
    Fraudy erstarrte vor Schreck. Sie trug keine Waffe bei sich. Sie wollte aufstehen und davonlaufen, aber in diesem Augenblick zeigte sich zwischen den Zweigen des Busches der faustgroße, klobige Kopf eines Geschöpfes, wie es Fraudy noch nie gesehen hatte.
    Fraudy bewegte sich nicht. Der Kopf kam weiter aus dem Gebüsch hervor und hinter ihm ein flacher, breitgedrückter, schuppiger Leib. Die großen, gelblichen Augen des Kopfes schienen Fraudy zu mustern.
    Das breite Maul war halb geöffnet und ließ eine Reihe scharfer Zähne sehen. Das Tier bewegte sich pendelnd auf dem flachen Rumpf und erzeugte jenes Rascheln, durch das Fraudy aufmerksam geworden war.
    Eine Schlange, dachte Fraudy in höchster Aufregung. Das Tier schob sich weiter aus dem Gestrüpp hervor und richtete das Vorderteil seines flachen Körpers so weit auf, daß der fremdartige Kopf einen halben Meter vor Fraudys Gesicht hin- und herpendelte. Fraudy roch den Dunst, den das Reptil ausströmte. Wenn nur Milligan käme! Er schläft, der Narr. Wie kann er schlafen, wenn er Wache hat?
    Die Schlange pendelte weiter. Fraudy gab sich Mühe, den Bewegungen des Kopfes nicht mit den Augen zu folgen. Erstens hatte sie Angst, mit der Zeit in eine Art Trance zu verfallen, und zweitens war das Hin- und Herrücken des Augapfels vielleicht eine Bewegung, die die Schlange wahrnehmen konnte.
    Fraudy wußte nicht, wie lange sie reglos gesessen hatte.
    Da kam im Süden leises Brummen auf, schwoll rasch an und wurde zu dem vertrauten summenden und brausenden Geräusch des Hubschraubers. Horace kam zurück! Ein paar Sekunden lang schlug Fraudys Herz wild vor Freude. Dann aber fiel ihr ein, daß Mullon sie vom Hubschrauber aus nicht sehen konnte und, daß er gar nicht die Absicht hatte zu landen, weil er noch den nördlichen Teil des Tales kartographieren wollte.
    Die Schlange störte sich wenig an dem fremden Geräusch. Eine Zeitlang pendelte ihr Kopf ein wenig langsamer. Aber als das Summen nach Norden hin verschwand, nahm sie das alte Tempo wieder auf und starrte ihr Opfer aus kalten, gelblichen Augenschlitzen an.
    Fraudy spürte, daß sie es nicht mehr lange aushalten würde. Über kurz oder lang mußte der Augenblick kommen, in dem sie einfach umfiel, weil die Nerven sie verließen und die Muskeln sie nicht mehr halten konnten.
    Eine Weile später hörte sie von weit her eine rufende Stimme. Sie kam näher, entfernte sich wieder und kam schließlich einmal so dicht heran, daß Fraudy

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