0065 - Ein Hauch Ewigkeit
Bestes."
Marshall wurde sofort in Alarmbereitschaft versetzt. So schnell konnte Rhodan nicht seine Meinung geändert haben. Das war völlig ausgeschlossen. Mit einem schnellen Blick streifte Marshall Atlan und Crest. Der Unsterbliche stand ein wenig verkrampft neben dem anderen Arkoniden.
Lose hingen die beiden Arme herab. In den zeitlosen Augen fehlte der Schimmer des Lebens.
Genau wie Rhodan und Crest wirkte auch Atlan wie eine Puppe.
Der Hypno Andre Noir spürte das Unheil, denn instinktiv fühlte er, daß jemand am Werk gewesen war, der über die gleiche Begabung wie er verfügte.
Beeinflussung mit nachhaltiger Wirkung, eine Art Posthypnose.
Die vier müssen der gleichen Behandlung unterzogen werden, dachte Kruukh und beging damit den entscheidenden Fehler. Er hatte nicht damit gerechnet, daß jemand seine Gedanken lesen könnte, wenn er sie nicht direkt ausstrahlte.
Ohne sich etwas anmerken zu lassen, sagte Marshall, der Kruukhs Gedanken natürlich empfangen hatte: „Noir, Sie sind dran!"
Damit verriet er auch einem Telepathen nicht, was er damit meinte. Noir war Hypno und mit dieser Fähigkeit Mitglied des Mutantenkorps geworden.
Wenn man ihn aufforderte, seine Begabung einzusetzen, dann hatte niemand extra zu betonen, um welche Begabung es sich handelte. Und wenn Marshall nicht offen sprach, dann hatte er seine Gründe dafür.
Die volle Wucht der hypnotischen Impulse traf den unvorbereiteten Bienenkrebs, durchbrach den natürlichen Widerstand und nahm von seinem Gehirn Besitz. Ehe Kruukh überhaupt wußte, daß der Spieß umgedreht worden war, stand er völlig unter dem Einfluß Noirs.
„Erledigt", sagte der Hypno gelassen. „Was soll ich mit ihm machen?"
Marshall überlegte fieberhaft. Ohne Rhodan konnte und wollte er keine Entscheidung treffen.
Zuerst mußten Rhodan und die anderen von dem Bann befreit werden, den der unheimliche Besucher um ihr Bewußtsein gelegt hatte.
„Schalten Sie ihn für fünf Minuten aus, damit er keinen Schaden mehr anrichten kann. Dann befreien Sie Rhodan."
Völlig apathisch und relativ harmlos stand Kruukh zwei Minuten später neben Marshall und wußte nicht, was um ihn herum geschah. Sein Gehirn verhielt sich passiv und hatte die Denktätigkeit eingestellt. In aller Ruhe konnte Noir darangehen, die unter Hypno-Einfluß Stehenden zu behandeln und ihnen ihren eigenen Willen zurückzugeben.
Rhodans Gesicht zeigte einen erstaunten Ausdruck, als der Bann von ihm wich. Es war seltsam, daß er sich an das Vorgefallene erinnern konnte. Der Eingriff war also nicht besonders intensiv gewesen.
„Ich konnte es nicht verhindern, da es zu schnell ging", berichtete er. „Weder Gucky noch ich bemerkten die Absicht dieses wenig erfreulichen Besuchers. An sich kein dummer Gedanke, uns zu hypnotisieren. Wir wären den Druuf brav und folgsam in die Falle gegangen. Wie gut, daß wir über noch bessere Hypnos verfügen. Danke, Noir."
„Danken Sie Marshall, er schöpfte sofort Verdacht", erwiderte der Hypno bescheiden und wandte sich wieder seinem Gefangenen zu. „Was soll ich nun mit ihm machen?"
„Geben Sie ihm den Befehl, sich für eine Woche völlig neutral zu verhalten. Wir nehmen ihn als Geisel mit. Und dem Druuf werden wir nun zeigen, daß wir den Trick durchschaut haben. Vielleicht fällt ihm bei der Gelegenheit ein besserer ein."
Noir gab Kruukh eine Hypno-Behandlung und führte den willenlosen Gefangenen dann aus der Zentrale. Die SAMBO verfügte über die entsprechenden Räumlichkeiten zur Verwahrung unliebsamer Gäste. Im übrigen, das sei nebenbei erwähnt, nahm Iwan Ragow dem Hypno bald die Verantwortung ab. Der Bienenkrebs interessierte den Forscher brennend. Rhodan nickte Sikermann zu. „Schutzschirm einschalten! Impulsstrahler einsetzen! Feuer auf das Druuf-Schiff! Aurin - machen Sie den Fiktiv-Transmitter einsatzklar. Wir starten einen Großangriff!"
Keine drei Sekunden später wurde das schwarze Riesenschiff der Druuf von der flammenden Energie eingehüllt. An einigen Stellen konnten abschmelzende Metallplatten beobachtet werden, aber groß war der Schaden nicht, den die SAMBO anrichten konnte, denn der Kommandant der Druuf reagierte blitzschnell. An dem flimmernden Feld prallten die Energieschüsse bald ab, während die getroffenen Stellen schnell abkühlten.
„Fiktiv-Transmitter!" befahl Rhodan erregt. „Feuer!"
Niemand hätte später noch zu sagen vermocht, ob der Transmitter tatsächlich so unglaublich prompt funktionierte, oder ob das Schiff
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