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Eden Prophecy

Eden Prophecy

Titel: Eden Prophecy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham Brown
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Prolog
    Südlicher Iran, 1979
    Der Wüstenwind heulte wie ein tödlich verwundetes Tier. Ahmad Bashir lauschte ihm, während er im Schatten eines hastig errichteten Zelts kauerte. Die dünnen Zeltwände schlugen im Sturm und zerrten an ihren Stangen. Der Sturm wurde schlimmer, nicht besser.
    Er gab sich Mühe, nicht darauf zu achten, und wandte seine Aufmerksamkeit wieder dem freigelegten Grab vor ihm zu. Dort lag, beleuchtet von einer Laterne und dem bisschen Sonnenlicht, das durch die Zeltplane drang, ein teilweise ausgegrabenes Skelett auf dem Grund eines anderthalb Meter tiefen Grabens.
    Nicht weit von den Füßen des Skeletts war eine Steintafel zum Vorschein gekommen, und die Hand umklammerte noch eine Röhre aus Metall. Bashir untersuchte das Metallrohr. Es schien aus Kupfer zu sein, an manchen Stellen hingen noch Reste von einer Art Leder daran. Bashir nahm an, das Rohr war früher einmal in eine Tierhaut gewickelt gewesen, deren Gewebe die Wüste im Laufe von siebentausend Jahren verschlungen hatte.
    Hinter Bashir fummelte ein von der Sonne verbrannter junger Mann mit blondem Lockenhaar und langen Koteletten an einem Transistorradio herum und versuchte, den BBC -Nachrichten über den Radau des Sturms hinweg zu lauschen. Jedes Mal, wenn es ihm gelang, den Empfang geringfügig zu verbessern, schien der Wind eine Idee zuzulegen und das Gerät wieder zu übertönen.
    »Komm schon«, sagte der junge Mann und drehte ein winziges Stück an dem Regler.
    Bashir sah zu ihm hinüber und winkte ihn zu sich. »Leg das weg, Peter. Komm lieber hierher und sieh dir das an.«
    Peter McKenzie war ein amerikanischer Anthropologe, der gerade erst sein Studium beendet hatte. Er war zusammen mit mehreren anderen in den südlichen Iran gekommen, um bei Bashirs Ausgrabung mitzuarbeiten. Die Hauptunternehmung fand dreißig Kilometer weiter östlich statt, wo sie nach Bashirs Überzeugung eine der ältesten Siedlungen im Iran gefunden hatten – älter sogar als die Stadt Ur jenseits der Grenze im Irak. Sie hatten außerdem Wegweiser zu einer Handelsstraße gefunden, die sie wiederum zu dem Grab geführt hatten, über dem sie nun standen.
    Nach dessen Entdeckung hatten Bashir und McKenzie das Zelt aufgestellt, um die Grabung vor den Elementen zu schützen, doch die beiden Männer hatten nicht erwartet, selbst darunter Zuflucht suchen zu müssen. Dafür hatte ein wütender Sandsturm gesorgt, der sie seit zwei Tagen gefangen hielt. Da es sonst nichts zu tun gab, hatten sie die Ausgrabung fortgesetzt, zumindest bis die Ereignisse in Teheran McKenzie abgelenkt hatten.
    »Es wird übel«, sagte der junge Mann.
    »Woran merkst du das?«
    »Ich kriege das eine oder andere mit«, beteuerte McKenzie. »Sie haben den Flughafen geschlossen. Flüge werden in andere Länder umgeleitet.«
    Als die Demonstrationen gegen den Schah und den amerikanischen Einfluss begannen, hatten die meisten von Bashirs Amerikanern das Land verlassen, aber McKenzie war einer von zweien, die geblieben waren, eine Entscheidung, die er jetzt zu bedauern schien.
    »Es heißt, der Schah ist verschwunden oder tot«, verkündete McKenzie. »Sie nehmen Geiseln.«
    Seit Monaten herrschte Unruhe. Nach Jahrzehnten der Verfolgung wendete sich das Blatt. Und auch wenn Bashir fand, dass ein Wandel überfällig war, hatte er schwere Bedenken hinsichtlich der Männer, die diesen Wandel anführten.
    Manche Leute erwarteten, dass sie eine Demokratie einführten, aber die meisten waren überzeugt, sie würden den Iran bei einem Sieg ins Mittelalter zurückwerfen. Bashir betete zu Allah, es möge nicht so kommen, aber das Pendel war unter dem Schah so weit in die eine Richtung ausgeschlagen, dass es zwangsläufig in die andere über das Ziel hinausschießen musste, sobald er fort war.
    »Teheran ist weit weg«, sagte er. »Glaubst du wirklich, sie fahren mitten in einem Sandsturm ein paar hundert Kilometer durch die Wüste, nur um nach zwei Amerikanern zu suchen?«
    McKenzie sah sich um und hörte, wie der Wind das Zelt sandstrahlte. Bashirs Logik schien ihm einzuleuchten,
    »Und überhaupt«, sagte Bashir, »bist du inzwischen sehr braun. Ich stecke dich in eine Burka, damit man dein Gesicht nicht sieht, dann werden sie dich für meine Frau halten.«
    »Bei dieser Vorstellung geht es mir nicht viel besser«, sagte McKenzie.
    Bashir lächelte. »Was denkst du wohl, wie es sich für mich anhört?«
    Der junge Amerikaner wirkte nicht weniger beunruhigt, aber schließlich schüttelte er

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