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0065 - Schräge Töne - falsche Noten

0065 - Schräge Töne - falsche Noten

Titel: 0065 - Schräge Töne - falsche Noten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: falsche Noten
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begann zum zweiten Mal die Demontage unseres Wagens.
    Ich verlor nicht die Ruhe. Es war zwar inzwischen dunkel geworden, aber ich rechnete mit Sicherheit damit, dass nichts vor Mitternacht geschehen würde, und bis dahin musste auch die gründlichste Untersuchung beendet sein.
    Sie war noch schneller zu Ende. Plötzlich wurden die Zöllner es leid. Wir durften fahren. Wir steuerten unser Hotel an, gingen auf unser Zimmer und steckten die Smith & Wessons und je zwei Reservemagazine ein. Dann gingen wir hinunter, und ich fragte unseren Portier.
    »Hier soll es in der Nähe einen Palmenwald geben, bei dem ein verlassenes Farmhaus liegt. Kennen Sie das? Können Sie uns den Weg beschreiben.«
    »Sicher, Sir«, antwortete er, »am besten fahren Sie die Straße bis…«
    ***
    Es war höllisch dunkel. Phil und ich waren bei unserem Fußweg durch den Wald aus Palmen schon mehr als einmal gegen einen Stamm gerannt.
    »Glaubst du nicht, dass wir ein wenig Licht riskieren können?«, flüsterte ich.
    »Lieber nicht! Komm weiter!«
    Wir kämpften uns bis zum Waldrand durch. Dort verharrten wir ein wenig. Unsere Augen hatten sich so an die Dunkelheit geyvöhnt, dass wir die Umrisse einiger Gebäude ungefähr hundert Yards vor uns erkennen konnten.
    »Ich sehe nicht das geringste Anzeichen dafür, dass sich hier eine lebende Seele aufhält«, flüsterte Phil.
    »Gehen wir näher heran!«
    Sehr vorsichtig pirschten wir uns über das Stück freien Raumes zwischen Palmen und Farm. Einmal verfingen wir uns in zerbrochenen Stacheldrahtzäunen.
    Dann erreichten wir die Wand des Hauses, fanden ein glasloses Fenster und kauerten uns darunter nieder.
    »Wollen wir eindringen?«, fragte Phil.
    »Nein, wir warten. Wenn sich hier irgendjemand befindet, so wird er sich bemerkbar machen. Schlimmstenfalls warten wir die Helligkeit des Morgens ab.«
    »Das sind noch fast fünf Stunden.«
    »Einerlei!«
    Wir brauchten keine fünf Stunden zu warten, um die Gewissheit zu erhalten, dass sich irgendwer im Hause befand.
    Im Haus wurde eine Tür geöffnet, ein schwacher gelblicher Schimmer eines Lichtes fiel nach draußen.
    Wir duckten uns tiefer.
    Gleich darauf hörten wir schwere Schritte im Haus. Ein Mann trat an das Fenster, unter dem wir hockten.
    Wir hielten den Atem an. Der Mann rauchte. Er war so nahe, dass ich den Qualm seiner Zigarette riechen konnte. Dann warf er in weitem Bogen die Kippe über unsere Köpfe hinweg, ging zurück. Gleich darauf, als er eine Innentür schloss, erlosch auch der gelbliche Lichtschimmer.
    »Das war hart«, flüsterte Phil nahe an meinem Ohr.
    Von diesem Augenblick an geschah nichts mehr. Wir warteten Stunde um Stunde. Es blieb still im Haus. Nachts wird die Zeit noch einmal so lang, und wir blieben bei unserer Absicht, den Bau nicht vor der Morgendämmerung zu untersuchen. Dass wir nicht einfach den nächsten Tag in unseren Hotelbetten abwarteten, lag daran, dass wir unter allen Umständen verhindern wollten, dass heute Nacht irgendetwas geschah, von dem wir keine Kenntnis haben konnten.
    Gegen vier Uhr morgens seufzte Phil.
    »Noch ’ne Stunde, Jerry. Im Osten zeigt sich schon ein hellerer Streifen.«
    »Still!«, flüsterte ich. »Hörst du nicht, dass im Haus irgendetwas los ist? Sie rumoren.«
    Tatsächlich waren Geräusche zu hören, deren Ursprung nicht ganz eindeutig war. Dann kamen Schritte hinzu, eine Tür klappte, und dann trat jemand ins Freie.
    »Wo ist er?«, hauchte Phil.
    »Auf der anderen Seite des Hauses, scheint mir«, antwortete ich.
    Phil packte meinen Arm. »Ein Wagen kommt!«
    Tatsächlich hörte man jetzt das leise und noch ferne Brummen eines Automotors. Das Geräusch näherte sich rasch.
    Jetzt konnten wir schon die Räder auf den Schottersteinen hören. Einmal zuckte der Scheinwerfer durch die Nacht.
    »Das ist ein Lastwagen«, sagte Phil.
    Jetzt verstummte das Motorengeräusch, aber wir hörten das Klappen der Türen und verschiedene Stimmen.
    Wir verstanden nicht, was sie sagten. Der Wagen hatte auf der anderen Seite des Hauses gehalten.
    Phil stieß mir in die Rippen als Aufforderung, um das Haus herumzugehen, und ich war gerade im Begriff, dieser Aufforderung nachzukommen, als der Motor wieder angeworfen wurde.
    Der Wagen fuhr jetzt im ersten Gang. Man hörte es am Geräusch des Getriebes. Gleichzeitig aber auch hörten wir die Schritte von Männern, die um das Haus herumkamen.
    ***
    Von dieser Sekunde an spielte sich alles sehr schnell ab. Der Strahl der Scheinwerfer wuchs um die

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