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0065 - Schräge Töne - falsche Noten

0065 - Schräge Töne - falsche Noten

Titel: 0065 - Schräge Töne - falsche Noten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: falsche Noten
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befand mit in guter Deckung.
    »Nein«, sagte ich. »So schafft ihr es nicht. Versucht es noch einmal!«
    Wieder knallte es, aber jetzt feuerte nur eine Pistole. Vorhin waren es zwei gewesen.
    »Warum Schießt der zweite Mann nicht mit?«, erkundigte ich mich freundlich. »Strengt euch an, Leute. Was glaubt ihr, wie lange es noch dauert, bis die Polizei hier ist. Wir haben einen Mann im Funkwagen im Wald sitzen. Der hat selbstverständlich beim ersten Schuss sofort Alarm gegeben.«
    Das Aufheulen eines Automotors unterbrach mich. Gleich darauf splitterte Holz, und dann hörte ich Phils Waffe in rascher Folge das Magazin herausbellen. Wieder krachte und splitterte es. Der Motor heulte noch einmal auf und erstarb.
    Irgendetwas war passiert, und jetzt durfte ich keine Zeit mehr verlieren, da ja leider die Sache mit dem Funkwagen eine glatte Lüge war.
    »Ich mache jetzt Schluss!«, sagte ich, beugte mich vor und feuerte drei Schüsse in den Nebenraum ab.
    Noch in das Knallen hinein rief eine Stimme: »Wir ergeben uns! Schießen Sie nicht!«
    Ich hörte den Akzent. Es war kein Amerikaner!
    »Werft die Waffen fort!«
    Gegenstände polterten auf den Fußboden. Natürlich konnte es ein Bluff sein.
    Ich nahm die Taschenlampe in die Hand, streckte vorsichtig die Nase aus der Deckung und knipste sie an.
    Es war kein Bluff. Im Zimmer standen Señor Juan Gomez und sein Fahrer und streckten beide Arme in die Höhe.
    »Prima, Señor!«, lachte ich und trat aus der Deckung. »Sie entschuldigen!«
    Es tat mir leid, aber mir blieb nichts anders über, als sie niederzuschlagen, damit sie nicht türmten, während ich nachsah, was auf der anderen Seite des Hauses passiert war. Ich tat es so sanft, 62 dass nichts mehr als eine Beule und ein wenig Kopfschmerzen Zurückbleiben konnten.
    Ich fand eine Tür, die weiter in das Innere des Hauses führte, und gelangte in einen Raum, in dem noch eine Petroleumlampe gelbes Licht verbreitete. Von dort aus gelangte ich in ein Zimmer, das an der Vorderfront lag.
    Auch hier waren die Fenster ohne Glas. Draußen war die Nacht inzwischen einer fahlen und tiefgrauen Dämmerung gewichen, die hell genug war, um Einzelheiten zu erkennen.
    ***
    Die Gangster hatten einen Ausbruch mit einem Wagen versucht, der im anstoßenden Lagerschuppen stand. Sie hatten das Tor gesprengt. Phil musste den Wagen sofort unter Feuer genommen haben. Er hatte ihm einen Vorderreifen zerschossen. Der Fahrer hatte das Steuer nicht halten können. Jedenfalls klebte jetzt der Wagen mit zerknülltem Kühler an einem Betonpfeiler der ehemaligen Hofumzäunung. Ich glaubte sogar, noch eine gekrümmte Gestalt hinter dem Steuer zu erkennen, aber um sicher zu sein, war das Licht noch nicht ausreichend.
    Aber zwei andere Gestalten sah ich in einiger Entfernung. Die Verhältnisse waren hier günstiger als an der Hofseite. Einige Sträucher und Büsche und ein paar Bäume boten leidliche Deckung.
    Die Gestalten waren unverkennbar, ein langer schmaler und ein breiter untersetzter Mann: Joe Targo und Slug McClean. Dann sah ich eine Bewegung hinter einem Baum, der so schmal war, dass er nur ungenügende Deckung bot. Das musste Phil sein, und ich erkannte, dass die beiden Gangster nahe daran waren, ihn in die Zange zu nehmen.
    Ich legte die Hände an den Mund. »Targo! McClean!«, rief ich. »Ergebt euch!«
    Sie wandten mir beide ihre Gesichter zu. Für eine Sekunde war Ratlosigkeit darin zu lesen. Dann brüllte Targo seine Kumpanen an: »Beschäftige ihn Slug! Ich erledige den anderen.«
    Mit der Geschmeidigkeit einer Schlange tauchte er in einem Gebüsch unter.
    Ich sprang einfach aus dem Fenster und ging auf McClean zu. Das breite und dumme Gesicht des Gangsters mit der niedrigen Stirn schwamm wie ein weißer Fleck in der Dämmerung. Ich ging näher. Jetzt konnte ich Einzelheiten erkennen, die Pistole in seiner Hand, die herunterhängende Unterlippe des offenen Mundes.
    Zwanzig Schritte trennten uns noch.
    »Weg mit der Kanone!«, sagte ich.
    Er riss die Augen auf. Ich sah, dass er abdrücken wollte, und schoss. Die Kugeln trafen seine Schulter und seinen Oberarm.
    Der Anprall warf ihn herum. Seine Pistole fiel zur Erde.
    Ich ging weiter auf ihn zu. Schweißtropfen standen dick auf seiner Stirn. Plötzlich nahm er den unverletzten Arm hoch und hielt ihn über den Kopf.
    »Knall mich nicht ab, G-man!«, stieß er rau hervor.
    »Rühr dich nicht vom Fleck!«, befahl ich und wollte mich in die Büsche stürzen, um mich um Targo zu kümmern.
    In

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