0065 - Schräge Töne - falsche Noten
er rührte sich nicht. Er lag im Staub und seine Brust ging wie ein Blasebalg.
In hundert Schritt Entfernung tauchten zwei Leute in Uniform der mexikanischen Zollbeamten mit Gewehren über den Schultern aus einem Gebüsch auf. Sie blieben stehen und starrten zu uns herüber.
»Hier Mexiko?«, rief ich.
Sie schüttelten die Köpfe. »No, Señor, noch Amerika!«, brüllte einer zurück. Ich lächelte zufrieden, bückte mich, berührte Larry Coughs Schulter.
»Sie sind verhaftet, Cough. Kommen Sie!«
***
Ich weiß nicht, für wie viele Millionen Fünfdollar-Scheine in den Instrumentenkoffern gefunden wurden. Sie wurden verbrannt, ohne dass sich jemand die Mühe gemacht hätte, sie zu zählen. Außerdem enthielten die Koffer jeweils ein paar Steine, um das Gewicht von Instrumenten vorzutäuschen.
Mondy Stunt hatte sich beide Beine gebrochen, aber als er gesund war, schickten ihn die Richter auf Lebenszeit ins Zuchthaus, ebenso wie Larry Cough. Wohl war Cough der eigentliche Urheber und Organisator der Fälschungen gewesen, aber Stunts Schuld wog nicht weniger schwer. Er hatte den Mord an Awall, der ahnungslos war, organisiert, als er aus den wenigen Worten in Coughs Wohnung die Gefahr für die Bande entnahm. Reis Awall ahnte nicht, dass falsche Fünfer an die Jazzfans zurückgeschickt wurden. Cough gab ihm das Geld, und daher wurde auch nur die Differenz auf das Gesamtkonto der Band überwiesen, während den Gegenwert für die falschen Noten Cough selbst erhielt.
Die Druckplatten fanden wir in Larry Coughs Auto. Eine von ihnen kam ins Kriminalmuseum, die andere wurde eingeschmolzen, denn es ist zu riskant, die Druckstöcke für falsche Noten komplett in einem Museum zu verwahren.
Gegen die Männer, die zusammen mit Larry Cough schräge Töne produziert hatten, damit er falsche Noten eintauschen konnte, wurde nicht vorgegangen. Sie hatten keine Ahnung davon, wozu ihre Musik diente. Sie waren Jazzmusiker, nichts anderes.
ENDE
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