Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0066 - Ich folgte dem roten Wagen

0066 - Ich folgte dem roten Wagen

Titel: 0066 - Ich folgte dem roten Wagen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ich folgte dem roten Wagen
Vom Netzwerk:
möglich, dass die Kidnapper unser Gebäude hier überwachen. Man sah Sie dann hereinkommen, man muss Sie wieder hinausgehen sehen.«
    »Ich weiß nicht«, murmelte Mr. Marshall. »Wofür sollte das gut sein?«
    Billy zuckte die Achseln.
    »Es ist eine reine Vorsichtsmaßnahme«, erklärte er. »Keiner kann wissen, was die Kidnapper für Absichten haben. Unsere beiden Leute sind kampferprobt. Wir möchten auf keinen Fall Ihr Leben und das Ihrer Gattin in Gefahr bringen, Mr. Marshall.«
    Die Marshalls berieten sich flüsternd. Dann stimmten sie zu. In einem gesonderten Raum tauschten die beiden Frauen die Kleidung. In einem anderen Zimmer taten es der dafür vorgesehene G-man und Mr. Marshall. Eine Viertelstunde später verließ ein falsches Ehepaar Marshall das FBI-Gebäude und setzte sich in den Wagen der Marshalls. Mit aufheulendem Motor jagte der Wagen davon.
    Inzwischen saßen die echten Marshalls in fremden Kleidern in Billys Büro.
    »Wenn Sie wollen, kann ich Sie in einem Dienstwagen unauffällig nach Hause bringen lassen«, sagte Billy »Allerdings müssten Sie sich dann Ihrem Haus von der Rückseite her und möglichst unauffällig nähern.«
    »Ich würde lieber hierbleiben, bis die beiden Vertreter für uns zurück sind«, sagte die Frau.
    »Wie Sie wollen«, meinte Billy. »Wenn es Sie interessiert, kann ich Ihnen dabei einen kleinen Einblick in die bisher von uns geleistete Arbeit geben«, schlug er vor. Er hatte dabei vor allem die Absicht, die Marshalls ein wenig abzulenken.
    Die beiden stimmten zu. Billy erzählte ihnen in groben Zügen, was bisher geleistet worden war. Dann sagte er: »Und jetzt wollen wir einmal sehen, was inzwischen von unseren Beamten an neuem Material zusammengetragen wurde.«
    Er hatte die drei Listen möglicher Täter vor sich auf dem Schreibtisch liegen und überall bereits einige Namen ausgestrichen. Es waren die Namen der Leute, von denen inzwischen ermittelt worden war, dass sie unmöglich in Kontakt mit den Kidnappern stehen konnten.
    Billy zog sich einen Holzkasten heran mit der Aufschrift Eingänge.
    »Alle Erkundigungen in unserem Fall«, erläuterte er, während er die Blätter aus diesem Kasten nahm, »werden stichwortartig notiert und mir zur Sichtung übergeben. Wollen sehen, was wir jetzt haben.«
    Er blätterte einige Notizen durch, dann stieß er plötzlich einen Pfiff aus. Er fegte alle Notizen bis auf eine einzige beiseite und wandte sich an die Marshalls: »Sagten Sie nicht, dass Heddy kurz vor Ihrem Verschwinden mit einer blonden Frau gesprochen hätte?«
    Mrs. Marshall nickte. »Unser Mädchen hat es beim Fensterputzen zufällig gesehen.«
    »Schön«, murmelte Billy. »Hier habe ich die Notizen eines unserer Fahndungsbeamten für die Liste aller Leute; die in der Stunde vor Heddys Verschwinden in der Shelve Road gesehen wurden. Kören Sie zu: 34. Befragung eines Anwohners der Shelve Road. Befragte: Mrs. Elisabeth Flamehower, Witwe, 64 Jahre alt, wohnhaft 186, Shelve Road, zweite Etage. Ergebnis in Stichworten: Mrs. Flamehower verbringt ihre Tage fast ausschließlich am Fenster ihres Wohnzimmers, weil sie nur noch schlecht gehen kann. Sie beobachtete, dass eine blonde Frau etwa drei bis vier Minuten lang mit Heddy Marshall sprach. Danach winkte sie und ein roter Wagen kam herangefahren. Heddy Marshall kletterte offenbar freiwillig in diesen Wagen, die Frau stieg nach und der Wagen verließ in schneller Fahrt die Straße.«
    Billy schwieg. Seine Zunge fuhr aufgeregt über die Unterlippe.
    »Aber das ist doch…«, murmelte Mr. Marshall aufgeregt.
    »Der Beweis dafür, dass Heddy wirklich von der blonden Frau entführt wurde«, nickte Billy. »Unsere Geduld hat sich also gelohnt. Jetzt haben wir eine sichere Fährte. Sie müssen mich jetzt entschuldigen. Ich muss sofort alles Notwendige veranlassen. Nein, Sie können ruhig hier sitzen bleiben. Ich kann mich Ihnen jetzt nur nicht mehr widmen.«
    Die Marshalls nickten stumm. Sie waren beide blass vor Aufregung. Billy griff zum Telefon.
    »Zentrale«, sagte er. »Hallo, Zentrale? - Hier ist Billy. Ich brauche sofort einen Rundspruch an sämtliche Polizeistationen im Umkreis von zweihundert Meilen. Kidnappersache. Nehmen Sie den Text des Rundspruches auf: FBI Louisville ermittelte in Kidnappersache Heddy Marshall die eindeutige Mitwirkung einer Frau. Beschreibung durch einen Augenzeugen wie folgt: Schlanke, attraktive Figur, mittelgroß, hellblondes, kurz geschnittenes Haar, auf der rechten Stirnseite eine

Weitere Kostenlose Bücher