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0066 - Ich folgte dem roten Wagen

0066 - Ich folgte dem roten Wagen

Titel: 0066 - Ich folgte dem roten Wagen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ich folgte dem roten Wagen
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verfolgt, in dem Vera Lees saß. Zweimal hätte er sich beinahe abhängen lassen, weil er einen großen Abstand wahren wollte, aber beide Male war es ihm wieder gelungen, die Schlusslichter des verfolgten Fahrzeuges wieder einzuholen.
    McPherson tat nicht nur seit acht Jahren Dienst in dieser Gegend, er war auch hier geboren. Er kannte die Gegend so gut, wie sie eben nur ein Einheimischer kennen konnte.
    Als der rote Sportwagen vor ihm links abbog, stoppte er sofort seinen Wagen.
    Sie fährt zum Blockhaus, dachte er. Nicht übel, die Bude steht seit Jahren leer, weil sich kein Käufer dafür findet. Eine Weile dachte er darüber nach, ob er der Frau bis zum Haus folgen sollte, aber dann verwarf er diesen Gedanken. Er sagte sich mit Recht, dass die Kidnapper mehrere Leute sein mussten. Folgte er jetzt der Frau, lief er Gefahr, von den Kidnappern geschnappt zu werden. Dadurch wäre die Bande gewarnt worden. Und auch für McPherson galt als oberstes Gebot in dieser Sache, nichts zu unternehmen, was das Leben der kleinen Heddy Marshall gefährden könnte. Denn bis zu dieser Minute wusste ja nur ich von der Tatsache, dass die Kidnapper offenbar mehrere Kinder entführt hatten.
    Bisher hatte sich kein Elternpaar -außer den Marshalls - getraut, die Polizei zu benachrichtigen. Nachdem Aversons Kind von den Bestien ermordet worden war, sagten sich alle betroffenen Eltern, dass ihrem Kind das gleiche Schicksal drohen würde, wenn sie die Polizei von der Entführung benachrichtigten. Deshalb schwiegen sie.
    McPherson stellte also seinen Wagen mit ausgeschalteten Scheinwerfern an den Straßenrand und wartete. Es verging ungefähr eine halbe Stunde, da glaubte er, einen Mann zu sehen, der quer über die Straße in das Weizenfeld vor ihm lief. Nach wenigen Sekunden hörte er aus dem Feld das Anlassen eines Automotors.
    G-man McPherson beugte sich vor. Irgendetwas tat sich, das war gewiss, aber was? Während er noch überlegte, ob er dem Burschen, der im Feld verschwunden war, nicht doch einen Besuch abstatten sollte, sah er die Scheinwerfer des Sportwagens den Feldweg vom Blockhaus her kommen.
    Als der Wagen auf die Straße eingebogen und in nördlicher Richtung verschwunden war, brach ein Lincoln aus dem Weizenfeld. Nun wusste McPherson zwar, dass ich in der Kidnappersache in einem Lincoln unterwegs war, aber der Lincoln ist bei uns nicht gerade ein seltener Wagen, und deshalb kam McPherson nicht auf den Gedanken, dass ich der Fahrer dieses Lincoln sein könnte.
    In vorsichtigem Abstand setzte er sich hinter den Lincoln, von dem er glaubte, dass es der zweite Wagen der Kidnapper sei. Er machte seine Verfolgung so geschickt und ich war andererseits so mit der Verfolgung des roten Sportwagens beschäftigt, dass ich nichts davon merkte, dass ich selbst ebenfalls verfolgt wurde.
    Als McPherson sah, dass der erste Wagen auf der Gabelung nach rechts abbog, wusste er als Ortskundiger sofort, dass nur das Ausflugslokal das Ziel dieses Wagens sein konnte, denn im Gegensatz zu mir wusste McPherson ja, dass diese Straße nur als Anfahrt zu dem Lokal diente und dahinter endete. Er stoppte also seinen Wagen ein paar Yards weiter rechts und zündete sich erst einmal eine Zigarette an, um sein weiteres Vorgehen zu überlegen.
    ***
    Ich bückte mich und tastete den bewusstlosen Gangster ab. Er trug eine seidene Krawatte, die ich ihm abband. Mit dem Taschenmesser schnitt ich sie in zwei ungefähr gleichlange Teile. Ich band ihm Hände und Füße zusammen. Sein Taschentuch gab einen Knebel ab.
    Dann stand ich auf und ging um den roten Wagen herum. Genau hinter dem Wagen gab es eine Seitentür, die einen winzigen Spaltbreit offenstand. Ich drückte sie mit den Fingerspitzen weiter auf und schob mich in den düsteren Flur.
    Ich lauschte. Von irgendwoher kam Stimmengemurmel. Aber es war zu schwach, als dass ich etwas hätte verstehen können.
    Auf den Zehenspitzen tastete ich mich voran. Ein paar Mal kam ich an Türen vorbei, hinter denen aber nichts zu hören war und auch kein Licht brannte.
    Der Flur ging ungefähr zehn Schritte geradeaus, dann führte er in einem rechten Winkel nach links, also zur vorderen Hauswand hin. Als ich mich im Dunkeln um die Ecke getastet hatte, hörte ich plötzlich, woher das Stimmengemurmel kommen musste: aus dem oberen Stockwerk!
    Ich blieb regungslos stehen und lauschte. Kein Zweifel, die Stimmen kamen von oben. Ich tastete weiter, mit den Fingerspitzen an der Korridorwand entlang. Auf einmal stieß ich mit dem

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