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0066 - Ich folgte dem roten Wagen

0066 - Ich folgte dem roten Wagen

Titel: 0066 - Ich folgte dem roten Wagen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ich folgte dem roten Wagen
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setzte das Tempo etwas herab.
    »Ist irgendetwas?«, fragte er.
    »Ja«, nickte ich. »Da steht ganz am Ende der Straße ein roter Sportwagen ausländischen Fabrikats.«
    »Dann kann er eigentlich nichts mit den Eltern von Heddy zu tun haben, denn deren Haus liegt in der Mitte der Straße.«
    »Und ich garantiere Ihnen, dass der Wagen etwas mit den Kidnappern zu tun hat«, sagte ich, während ich mich wieder nach vorn wandte, weil wir die Kreuzung passiert hatten.
    Kreischend quietschten die Bremsen.
    »Aber dann müssen Sie doch die Halunken sofort festnehmen!«, rief der Fahrer.
    Ich schüttelte bedauernd den Kopf: »Mein Lieber, das hat leider keinen Zweck. Erstens kann ich den Burschen keine Verbindung mit den Kidnappern nachweisen. Und Gerichte verurteilen bekanntlich nur nach Beweisen. Zweitens würde mich eine Festnahme der Leute noch lange nicht zu der kleinen Heddy führen. Und das ist im Augenblick das Wichtigste.«
    »Aha, ja«, nickte der Fahrer, indem er wieder anfuhr. »Das sehe ich ein. Entschuldigen Sie, ich wollte Ihnen nicht in Ihr Handwerk hineinreden. Von solchen Sachen verstehen Sie mehr als ich, denn ich verstehe gar nichts davon. Entschuldigen Sie.«
    »Macht nichts.«
    Wir fuhren um den Häuserblock herum und stoppten vor einer Toreinfahrt, durch die es zu einer Bücherei ging, wie ein Schild verriet.
    »Das müsste das Grundstück sein, das hinten an Nummer 128 von der Shelve Road grenzt, Sir.«
    »Schön, danke. Was habe ich zu bezahlen?«
    Er wehrte ab und machte ein beleidigtes Gesicht.
    »Wollen Sie mich kränken, Sir? Wenn es um die kleine Heddy geht, fahre ich Sie acht Tage lang Tag und Nacht und bezahle sogar den Sprit aus der eigenen Tasche.« Er machte eine kurze Pause, bevor er leise dranhängte: »Ich hab nämlich auch ein Mädchen von drei Jahren…«
    Ich begriff. Schweigend drückte ich ihm die Hand und stieg aus. Bevor er die Tür hinter mir zuzog, erkundigte er sich: »Eh, Sir…?«
    »Ja?«
    »Was für eine Strafe steht eigentlich auf Kindesentführung?«
    Ich zog meinen Hut in die Stirn.
    »Todesstrafe«, erwiderte ich ruhig.
    Der Fahrer nickte zufrieden. Seine Zustimmung war nicht kürzer auszudrücken.
    ***
    Von der Straße her gelangte ich in einen Hof, an den sich ein kleiner Garten mit einer gepflegten Rasenfläche anschloss. Der Rasen wurde von einer niedrigen Hecke abgegrenzt, die mir keine Schwierigkeiten bot.
    Ich stand auf einer größeren Rasenfläche, die von zwei kreisförmigen Blumenbeeten unterbrochen wurde. Etwa dreißig Yards entfernt erhob sich die Rückfront des hübschen Einfamilienhäuschens, in dem die Eltern der entführten Heddy Marshall wohnen mussten. In einem Zimmer auf der linken Seite des Hauses brannte Licht.
    Ich ging geduckt über den Rasen, damit man mich nicht von der vorderen Straße her sehen konnte, wo der rote Sportwagen gestanden hatte. Ich erreichte eine mit Natursteinen ausgelegte Terrasse. Ein kleiner Tretroller stand achtlos in einer überdachten Ecke. Der Roller der kleinen Heddy.
    Nachdem ich mich dem Fenster genähert hatte, hinter dem Licht brannte, warf ich einen kurzen Blick hindurch. Ich schaute in ein geräumiges Wohnzimmer. Eine blasse Frau saß mit apathischem Gesicht vor einem Kamin, in dem ein Feuer flackerte. Hinter ihr stand ein etwa vierzigjähriger Mann mit angegrauten Schläfen. Er schien leise auf die Frau einzusprechen, jedenfalls bewegte er die Lippen, wenn ich auch nichts verstehen konnte.
    Ich klopfte zweimal.
    Der Mann fuhr ebenso schnell herum wie die Frau. Im Nu stand der Mann am Fenster und wirbelte es auf.
    »Was ist los? Was wollen Sie? Wer sind Sie?«, überfiel er mich mit seinen hastig hervorgestoßenen Fragen.
    »Ich bin Jerry Cotton vom FBI New York«, erwiderte ich. »Ich soll den hiesigen FBI-Kollegen bei der Suche nach Ihrem Kind behilflich sein. Hier ist mein Dienstausweis.«
    Der Mann musterte prüfend das Passbild auf dem Ausweis und verglich es mit mir. Dann reichte er mir den Ausweis zurück und sagte: »Warum klingeln Sie nicht vorn an der Haustür?«
    »Wir rechnen mit der Möglichkeit, dass Ihr Haus von den Kidnappern beobachtet wird.«
    »Ach so. Ja, natürlich. Entschuldigen Sie. Bitte, kommen Sie herein. Ich werde Ihnen die Verandatür öffnen.«
    Es dauerte nicht lange, da hörte ich rechts vom Fenster das Klirren eines Riegels, dann öffnete sich auch schon die zweiflügelige Verandatür. Mister Marshall stand in der Tür und hielt sie einladend offen.
    Ich ging hinein. Mister

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