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007 - Stadt der Illusionen

007 - Stadt der Illusionen

Titel: 007 - Stadt der Illusionen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: STAR GATE - das Original
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Warten, das Harren auf das, was kommen mochte oder auch nicht, war ein viel gefährlicherer Gegner, ein schleichender Feind, der pausenlos aus dem Hinterhalt kleine Nadelstiche versetzte, bis das Fass zur Neige gefüllt war und überlief.
    Zischend öffnete sich die Tür ihres Gemaches. Sie hatten sich in einem großen Raum versammelt, den sie kurzerhand den Gemeinschaftsraum getauft hatten. Von ihm konnte man mehrere Hygienekabinen betreten, aber auch kleinere Räume, deren Ausstattung – breite, in den Boden eingelassene Polster – darauf hindeutete, dass sie von vornherein als Schlafräume geplant waren – und zwar als Schlafräume, die einer Vielzahl unterschiedlicher Rassen mit unterschiedlichem Körperbau genügend Bequemlichkeit bieten sollten.
    Ein Roboter betrat den Gemeinschaftsraum. Hinter ihm schloss sich die Türöffnung wieder.
    Ken versuchte nicht einmal, einen Blick hinaus zu erhaschen. Hinter der Tür befand sich der Gang, durch den auch sie gekommen waren, ein trister, eintöniger Korridor, von dem eine Unzahl weiterer Türen in andere Räume führte.
    Diese anderen Räume hätten Ken schon interessiert … Aber die Tür öffnete sich nicht, wenn sie in ihre Nähe kamen, wohingegen sie, näherte sich ein Roboter, automatisch zurückwich. Ken nahm an, dass die Roboter über eingebaute Kodeimpulsgeber verfügten.
    Ihr derzeitiger Besucher zählte zu einem Modell, das sehr häufig in dieser Station vertreten zu sein schien: Ein klobiger Kasten auf Rädern, auf denen er eine enorme Geschwindigkeit erzielen konnte. Dieses Modell verfügte über versenkbare Pseudopodien, die es je nach Bedarf aus der Körperverschalung ausfahren konnte.
    Diesmal benutzte es zwei durchaus menschenähnliche Arme, mit denen es auf drei großen Tabletts die unterschiedlichsten Behälter und Gefäße mit Speisen und Getränken balancierte.
    »Wenigstens verhungern lässt man uns nicht«, knurrte Yörg Maister.
    »Oder verdursten!«, fügte Dimitrij Wassilow grollend hinzu.
    Ken baute sich vor dem Roboter auf. »Wann wird die Vorführung stattfinden?«, fragte er.
    »Wir treffen die nötigen Vorbereitungen«, gab das Metallgeschöpf zurück – die gleiche lapidare Antwort, mit der es sie seit Tagen abspeiste.
    Zumindest klappt die Verständigung jetzt besser , dachte Ken mit einem Anflug von Galgenhumor. Anscheinend belauschten die Roboter ihre Gespräche und hatten sich auf diese Art einen großen Wortschatz zulegen können.
    »Warum dürfen wir unser Quartier nicht verlassen?«, fiel Tanya in den schon zur Routine gewordenen Fragenkatalog ein.
    Wie immer erfolgte eine unbefriedigende Antwort: »Die Vorbereitungen dürfen nicht gestört werden.«
    Sie drehten sich im Kreis. Der Roboter wollte oder konnte keine andere, ausführlichere Antwort geben.
    Emotionslos wandte sich das Metallwesen um und rollte auf seinen Rädern hinaus.
    »Eins ist klar«, sagte Ken, als sich die Tür geschlossen hatte. »Wir müssen fliehen!«
    Die Frage war nur – wie?
     
    *
     
    Jeder Schritt eine Qual.
    Hitze.
    Dazu Feuchtigkeit.
    Eine Schwüle, die auf seinen Körper drückte, seine Bekleidung innerhalb von Sekunden durchnässt hatte und nun nicht mehr weichen wollte, sich klamm an die Haut schmiegte, an ihr scheuerte, Wundstellen verursachte, die zusätzlich zu der Erschöpfung noch steten Schmerz brachten.
    Und Insekten.
    Riesengroß, größer, als er sie sich je hätte vorstellen können, in allen Farben des Regenbogens schillernd, der Natur und der Umwelt – vor allem feindlichen Beutetieren – gegenüber durch diese ungewöhnlich starke Farbzeichnung in aller Deutlichkeit kundtuend, wie gefährlich oder ungenießbar, oder beides zugleich, sie waren.
    Oder kleine Insekten, die sich in Schwärmen auf seinen Körper senkten, die Haut vom Kopf bis zu den Füßen in eine einzig juckende Wunde verwandelten.
    Doch Tritar durfte sich von ihnen nicht ablenken lassen. Die Insekten stellten nicht die einzige Gefahr hier dar. Er musste konzentriert bleiben, konzentriert auf jeden seiner Schritte. Der Weg durch den Sumpf beanspruchte seine volle Aufmerksamkeit. Unter dem Gleichtakt der Füße konnten sich trügerische Löcher auftun und in unvorsichtigen Momenten huschten die Schatten hinter den Riedblättern hervor, um sich ihre Opfer zu greifen.
    Es kam Tritar vor, als habe er nie etwas anderes getan, als inmitten seiner Kameraden durch den Sumpf zu stapfen, um ab und zu mit dem WARP-Werfer in die Riedwälder zu schießen. Unnütze Gedanken

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