Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
007 - Stadt der Illusionen

007 - Stadt der Illusionen

Titel: 007 - Stadt der Illusionen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: STAR GATE - das Original
Vom Netzwerk:
Traum und mit ihr die Vision, die vielleicht gar keine gewesen war.
     
    *
     
    »Einverstanden«, sagte Ken. »Die Chancen schätze ich zwar nicht besonders hoch ein, aber ich bin genau wie ihr der Meinung, dass wir etwas unternehmen müssen.«
    Der Survival-Spezialist von Mechanics Inc. hatte die Situation zurückhaltend umschrieben. Er schätzte die Chance, ihren im Flüsterton ausgearbeiteten Plan erfolgreich in die Wirklichkeit umzusetzen, gleich Null, befürchtete andererseits aber keine schwerwiegenden Vergeltungsmaßnahmen durch die stoischen Roboter.
    Nein, nur die Besorgnis um die Moral der Gruppe war es, die ihn dazu trieb, Dimitrij Wassilows Plan zuzustimmen. Blieben sie weiterhin zur Untätigkeit verdammt, über ihr Schicksal im Ungewissen, würden sie sich früher oder später selbst an die Gurgel fahren.
    Dr. Dimitrij Wassilows Plan war äußerst einfach. Aber vielleicht lag gerade darin doch noch eine winzige Chance?
    Sie hatten ihr Gefängnis mehrmals untersucht. Die Inneneinrichtung ließ sich beim besten Willen nicht als Waffen oder Werkzeuge missbrauchen; sämtliches Mobiliar war auf die Bequemlichkeit der Gäste hin entworfen und bestand aus einer weichen, dehnbaren Plastiksubstanz. Die Wände der einzelnen Räume hingegen waren stahlhart und naht- und fugenlos angebracht. Wie Tanya vor ein paar Stunden gesagt hatte: Mit bloßen Fingern konnten sie da gar nichts ausrichten.
    Es blieb also einzig und allein die Gelegenheit, die sich bot, wenn ein Roboter ihre Gemächer betrat. Es galt, genau im richtigen Augenblick zuzuschlagen.
    Sie hatten sich aus dem Gemeinschaftsraum in Wassilows Schlafkammer zurückgezogen; alle sieben fanden auf den im Boden eingelassenen Polstern bequem Platz.
    Vielleicht sollen hier auch Wesen schlafen können, die drei Meter breit und acht Meter groß sind , grübelte Ken. Wer konnte schon wissen, von welchen Geschöpfen diese Station bereits besucht worden war oder besucht werden sollte. Spekulationen über ihre Erbauer waren völlig müßig. Es konnte sich um die gleichen Intelligenzen handeln, die die Transmitter-Anlage installiert hatten, über die Ken und die sechs anderen den Planeten Phönix erreicht hatten, war aber genauso gut möglich, dass Gegenspieler dieser sicherlich mächtigen Rasse für den Bau der Station verantwortlich zeichneten.
    »Gut«, flüsterte der kahlköpfige Mann aus dem ehemaligen Russland. »Wir müssen also spontan entscheiden. Sollten wir der Meinung sein, den Roboter überwältigen zu können, werden wir uns auf ihn stürzen. Ansonsten versuchen wir ihn abzulenken, damit Ken und Tanya in den Gang vordringen können.«
    Die Wahl war – natürlich – auf die beiden Survival-Spezialisten gefallen, da diese von ihrer Ausbildung und körperlichen Konstitution her am ehesten imstande sein mussten, es mit den Robotern aufzunehmen. So gut die anderen auf ihrem Spezialgebiet als Wissenschaftler auch sein mochten, sie waren keine eigens ausgebildeten Survival-Spezialisten.
    »Und dann?«, fragte Tanya. Sie wusste natürlich, dass keiner ihrer Gefährten eine Antwort darauf geben konnte. Sollte es den beiden tatsächlich gelingen, aus ihrem Gefängnis zu fliehen, waren sie auf sich selbst angewiesen und mussten in Eigenverantwortung alle weiteren Entscheidungen treffen.
    Doch Tanya hatte schon längst erkannt, was Ken mit dieser Einsatzplanung bezweckte und spielte mit.
    Ken lächelte versonnen. Es hatte einmal eine Zeit gegeben, da er auf Tanya Genada nicht besonders gut zu sprechen gewesen war. Er hatte sich einer selbstkritischen Prüfung unterzogen und erkannt, dass diese Antipathie auf einer gewissen Eifersucht beruhte – der Eifersucht auf eine Frau, deren Fähigkeiten und Qualitäten den seinen gleich kamen, auch wenn sie ihnen in manchen Einzelpunkten auch unter- oder sogar überlegen sein mochten.
    Und hinzu kam, dass Tanya ihn in letzter Zeit auch als Frau interessierte, auch wenn er es sich selbst nicht so recht eingestehen wollte.
    Er fragte sich, wie sich ihre Beziehung weiterentwickelt hätte, hätte es sie nicht in diese geheimnisvolle Station verschlagen. Hier, in ständiger und unmittelbarer Nähe der fünf anderen, mochten sie beide nicht übereinander sprechen und über ihre Beziehung nachdenken. Doch an vielen kleineren Gesten erkannte Ken, dass Tanya so ähnlich fühlte wie er.
    »Hörst du nicht?«, riss ihn Juan de Costas Stimme aus den Gedanken.
    Kens Lächeln gefror für einen Augenblick und löste sich dann ganz

Weitere Kostenlose Bücher